Mehr Intimität in der Beziehung

Sexologin gibt Tipps: So oft sollten sich Paare zum Sex verabreden

Nahaufnahme eines Paares, das sich unter einer weißen Decke anschaut und glücklich lächelt.
© Adobe Stock/ luckybusiness
Sexologin Sasha Naydenova verrät, wie oft Paare sich zum Sex verabreden sollten.

Zwischen Alltagsstress und zahlreichen Terminen fehlt in vielen Beziehungen der Raum für Intimität. Abhilfe können feste Termine schaffen, an denen man sich als Paar zum Sex verabredet. Wie du das am besten angehst und wie oft ein solches Sex-Date stattfinden sollte, verrät Sexologin Sasha Naydenova im Interview.

Ein erfülltes Sexleben gehört für viele Menschen zu den idealen Vorstellungen einer Beziehung. Doch in der Realität sieht es in vielen Haushalten anders aus: Alltags-Stress, zahlreiche Termine und die Zeit mit den gemeinsamen Kindern lassen wenig Raum für Sex und Intimität. Doch das muss nicht sein!

Sexologin Sasha Naydenova empfiehlt in Situationen, in denen Sex im Alltag zu kurz kommt, sich feste Termine für das Liebesleben zu setzen und zum Sex fest zu verabreden. Wie du am besten vorgehst und wie oft ein solches Sex-Date mit dem oder der Partner*in notwendig ist, verrät die Sexologin im Interview mit BILD der FRAU.

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Doch wie kannst du sinnvoll an die Sache herangehen? Und wie oft sollten sich Paare zum Sex verabreden? Reicht einmal im Monat oder sollte Sex eher einmal die Woche auf dem Plan stehen?

Laut Frau Naydenova sei es wichtig, zunächst zu schauen, wie stark der sexuelle Trieb beider Partner*innen ausgeprägt sei und diesen zu vergleichen. Dabei solle man sich nicht an der Verliebtheitsphase orientieren, sondern versuchen, sich ein aktuelles Bild zu machen. Gehen die Wünsche und Bedürfnisse dann weit auseinander, sei es wichtig, dass sich die Partner*innen in der Mitte treffen beziehungsweise kleine Kompromisse eingehen.

Sasha Naydenova, ist eine lächelnde Frau mittleren Alters mit schulterlangem, dunklem, welligem Haar. Sie steht vor einem grünen Hintergrund. Sie trägt ein schwarzes Top mit einem drapierten Ausschnitt und darüber eine offene, olivgrüne Jacke. Um den Hals hat sie eine dezente Kette, und ihr freundliches Lächeln drückt Offenheit und Wärme aus. | © René Löffler
Foto: René Löffler
Sasha Naydenova ist ausgebildete Sexologin und bietet in ihrer Praxis in Berlin Sexualtherapie an.

"Beim Thema Zeit und Lust zur Sexualität kann man nicht etwas anderes erwarten oder fordern, als dass beide sich auch da aneinander anpassen", schildert die Sexologin. Es sei nämlich nichts peinlich daran, einen Blick in den Kalender zu werfen und gemeinsam zu entscheiden, wann man einige ruhige Stunden füreinander habe. Wichtig sei es allerdings, keinen Jahresplan aufzustellen, sondern von Woche zu Woche zu schauen, wann es am besten passe.

Sei der entsprechende Tag dann gekommen, sollte man sich allerdings nicht zu viel vornehmen oder den Partner beziehungsweise die Partnerin überfordern. Besser sei es, sich an diese Art der Verabredungen heranzutasten und offen zu sein.

"Problematisch kann es auch sein, wenn die Partner*innen unterschiedliche Vorstellungen haben, was Sexualität bedeutet. Als Beispiel: Ist der Orgasmus wichtig? Wie aktiv ist man beim Geschlechtsverkehr? Was zählt überhaupt als Geschlechtsverkehr? Was genau muss geschehen, damit man das Gefühl hat, dass die Begegnung 'gelungen' ist?", gibt die Sexologin zu bedenken.

In diesem Fall könne es helfen, vorab über die eigene Definition von Sex beziehungsweise Sexualität zu sprechen sowie in den Kalender anstelle von "Sex" den breiteren Begriff "Intimität" einzutragen.

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Um die Lust und den sexuellen Trieb zu steigern, sei es außerdem wichtig, Abstand vom Alltag zu bekommen, wie Frau Naydenova erklärt: "Zu beachten ist, dass Liebe die Nähe braucht, Sexualität jedoch die Distanz. [...] Eine Möglichkeit zur Herstellung einer gewissen Distanz vom 'Alltagspartner'/ von der 'Alltagspartnerin', wie man ihn/sie täglich erlebt, ist, die Begegnungen an fremden Orten stattfinden zu lassen".

Das könnte beispielsweise in einem Hotelzimmer nach einem gemeinsamen Abendessen sein, sodass man den Partner/die Partnerin mit anderen Augen sehen könne.

Auch in den heimischen vier Wänden könne man einen solchen Abstand erschaffen, indem man den Sex unter einem Motto plane, das sich vom Alltag abhebe. "Es wird sich mit der Zeit entwickeln, dass immer mehr Inhalt in die Begegnungen hinein kommt, man wird viel experimenteller und mutiger, und die Vorfreude wird größer", versichert Frau Naydenova.

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