Unterschätztes Lustzentrum

A-Punkt: Der weibliche Zauberknopf, den kaum jemand kennt

Zwei junge Menschen liegen eng umschlungen im Bett, ihre Hände fest ineinander verschränkt, weiche Bettwäsche um sie.
© iStock.com/Rattankun Thongbun
Der A-Punkt ist einer der unbekannteren weiblichen Lustzentren. Diesen zu entdecken, kann für Partnerin UND Partner spannend werden.

Schon mal was vom A-Punkt gehört? Ein weibliches Lustzentrum mit richtig viel Potential, meint Sex-Experte Dr. Potempa im Interview.

Den G-Punkt kennen die meisten Männer und Frauen. Vielleicht auch noch den C-Punkt, der die Klitoris meint. Aber hast du schon vom A-Punkt gehört? Wenn nicht, wird es höchste Zeit, denn er gehört zu den weiblichen Lustzentren, die es noch zu entdecken gilt. Der Sexualexperte und Buchautor Dr. Axel-Jürg Potempa klärt über das Thema auf.

A-Punkt der Frau: Ist das der Zauberknopf für noch mehr Lust?

Eines vorweg: Wie bei allen Lustzentren ist die Erregbarkeit natürlich individuell. Es gibt kein Muss und keine einheitlichen Gefühle – jede Frau reagiert anders auf die Stimulation dieser Bereiche. Probier es aus und lass dich zu nichts drängen. Deine Partnerin bzw. dein Partner kann dir eine Hilfe dabei sein, diese Lustzentren zu entdecken: Du entscheidest, was sich gut anfühlt.

Der A-Punkt: Lust und mehr Feuchtigkeit

BILD der FRAU: Lieber Herr Potempa, seit wann ist der A-Punkt in der Sexualwissenschaft ein Thema?

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Foto: Dr. med. Axel-Jürg Potempa
Sexualmediziner Dr. med. Axel-Jürg Potempa.

Dr. Axel-Jürg Potempa: Die unterschiedlichen weiblichen Lustzentren sind in der chinesischen und ägyptischen Medizin seit Jahrhunderten bekannt. Diese Themen werden in Europa erst seit ca. 15 Jahren auf medizinischen Kongressen diskutiert.

Hier ist noch viel Arbeit zu leisten – leider tun sich doch viele Männer immer noch schwer damit, die weibliche Lustzentren in ihrer ganzen Bandbreite zu akzeptieren.

Wo befindet sich der geheimnisvolle A-Punkt?

A-Punkt-Frau.jpg | © iStock [M]
Foto: iStock [M]
Der A-Punkt liegt fast am Gebärmutterhals.

Während man den G-Punkt gut als rauen Bereich in der Scheide tasten kann, fühlt sich der A-Punkt eher wie ein Krater an. Er ist auch viel weiter hinten lokalisiert. Er liegt quasi fast am Gebärmutterhals. Es ist ein Bereich, in dem sich besonders viele Nervenenden befinden. Er ist an der Scheidenvorderwand in der Region des Gebärmutterhalses als rundliches Areal tastbar.

Körpereigene Droge kann zu Rauschzustand führen

Wie kann der A-Punkt stimuliert werden?

Mit leichtem Druck auf die Bauchdecke lässt sich der A-Punkt zusätzlich zur Penetration stimulieren. Da der A-Punkt ca. zehn bis 13 Zentimeter tief in der Vagina liegt, sind Mittelfinger oder ein tief eindringender Penis zur Stimulation ausreichend. Wenn dies nicht genügt, gibt es auch Sextoys, die den A-Punkt direkt ansteuern.

A_Punkt.jpg | © iStock/South_agency
Foto: iStock/South_agency
Die Stimulation des A-Punktes kann zu einem regelrechten Rauschzustand führen.

Durch die Stimulation wird übrigens eine körpereigene Droge ausgeschüttet, die einen Rauschzustand hervorrufen kann, der stärker ist als beim U- oder G-Punkt. Außerdem wird durch die Reizung des A-Punktes verstärkt Feuchtigkeit abgesondert.

Bei aller Diskussion um A-, C-, G- und U-Punkt ist wichtig zu wissen, dass man sich bei der Stimulation lieber auf zwei Punkte konzentrieren sollte, denn Overdosing und Performance-Druck machen nicht nur Stress, der kontraproduktiv für die Libido ist, sie können auch körperlich unangenehm sein.

Dr. Axel-Jürg Potempa arbeitet als Urologe, Androloge, Sexual-, Partnerschaftsmediziner und als Buchautor in München. Mehr Informationen über ihn findest du auf seiner Website: www.dr-potempa.jimdo.com/

Noch mehr rund um die Lust erfährst du in diesen Artikeln:

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