Herzinfarkt, Unfall, Klinik – aber wer versorgt deinen Hund oder deine Katze?

Hast du dich auch schon mal gefragt, wer sich eigentlich um Bello und Miezi kümmert, wenn du plötzlich zum medizinischen Notfall wirst? Wir haben die Antwort.
Eine akute Blinddarmentzündung, ein Herzinfarkt oder schlichtweg ein übler Hexenschuss – es gibt viele Gründe, warum wir von einem Moment auf den anderen zum medizinischen Notfall werden und ins Krankenhaus müssen. Doch was passiert dann mit den tierischen Mitbewohner*innen, die auf die Verpflegung durch Frauchen und Herrchen angewiesen sind? Darüber zerbrechen sich besonders diejenigen den Kopf, die alleine oder weit entfernt von der Familie leben. Doch auch hierfür gibt es Lösungen.
Wer kümmert sich um mein Haustier, wenn ich plötzlich ins Krankenhaus muss?
Während der Fahrt in die Notaufnahme geht uns so einiges durch den Kopf. Doch spätestens wenn klar ist, dass der Krankenhausaufenthalt ein paar Tage andauern wird, sorgen sich Haustierbesitzende um ihre Schützlinge zu Hause: Wer geht nun mit dem Hund Gassi und wer versorgt die Katze? Nicht immer können Familie oder Freundinnen und Freunde einspringen, um sich um die Tiere zu kümmern. Und ins Krankenhaus mitnehmen kann man die Lieblinge leider auch nicht. Eine Lösung könnte sein...
- der Notfallkontakt: Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" rät dazu, einen Notfallkontakt zu hinterlegen, der in einer solchen Situation kontaktiert wird. Meist handelt es sich hierbei um Personen aus der Familie oder dem Freundes- und Bekanntenkreis. Können diese das Tier nicht selbst aufnehmen, findet sich nach ein paar Telefonaten sicherlich jemand, der die Fellnase eine Weile verpflegen kann.
- die Nachbarschaft: Erhellt das Blaulicht die Straße, trommelt das Neugierige aus der Nachbarschaft zusammen. Gerade auf dem Land, wo "jeder jeden kennt", bieten diese oft auch ihre Hilfe an und nehmen das Haustier bei sich auf, bis der Nachbar oder die Nachbarin wieder fit sind.
- eine Versicherung: Einige Versicherungen für Alltagshilfe oder auch einige Tierkrankenversicherungen beinhalten zudem die Versorgung des Hundes oder der Katze während eines Krankenhausaufenthaltes – regelmäßiges Gassigehen, Streicheleinheiten und ausreichend Futter und Beschäftigung inklusive.
- der Rettungsdienst: Wirst du vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht, ist es in einigen Städten üblich, dass sich dieser auch um die Versorgung des Haustieres, speziell des Hundes, kümmert. Manchmal wird dies auch von der Polizei oder dem Ordnungsamt übernommen. Ein Tiertransport bringt den vierbeinigen Liebling in ein Tierheim oder eine Tierpension, wo er in guten Händen ist und wo er bleiben kann, bis Frauchen oder Herrchen wieder gesund ist.
Hund, Katze oder Hamster? Die Haustier-Notfallkarte verrät, welches Tier bei dir wohnt
Puh, da kannst du nun erst einmal aufatmen. Allein in der Wohnung zurückgelassen wird deine Fellnase also nicht. Doch woher wissen die Rettungskräfte überhaupt, dass sich ein Tier in deiner Wohnung befindet? Schließlich verstecken sich Katzen gerne mal in Kisten oder flüchten bei all der Aufregung unter das Sofa. Damit auch scheue Samtpfötchen gefunden werden und kein Haustier übersehen wird, kannst du einen Haustier-Notfallsticker an der Wohnungstür oder im Türrahmen anbringen. Dieser informiert die Einsatzkräfte bei einem Brand oder einem medizinischen Notfall genau darüber, welche Tiere in deinem Zuhause leben.
Hast du eine Kontaktperson angegeben, die sich im Notfall um dein Tier kümmert, kann diese mittels einer Haustier-Notfallkarte ausfindig gemacht werden. Dabei handelt es sich um eine Scheckkarte, die du ganz einfach in deinem Portemonnaie aufbewahren kannst. Auf der Karte finden sich die Kontaktdaten der Person, die sich um dein Haustier kümmert, wenn du ins Krankenhaus musst. Sowohl der Haustier-Notfallsticker als auch die Haustier-Notfallkarte sind beim Deutschen Feuerwehrverband erhältlich sowie im Fachhandel oder bei einigen Tierschutzorganisationen. Frage bei Interesse auch bei deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin nach.
Schnelle Hilfe auch via App – der Haustier-Hausnotruf in Niedersachsen
Für Alleinlebende oder ältere Menschen hat sich der Ort Wangerland in Niedersachsen ein ganz besonderes System überlegt: den Haustier-Hausnotruf. Dieser funktioniert mittels einer standortbasierten App auf dem Smartphone. Sobald Hundehalter*innen zu Hause eintreffen, wird ihr gesundheitlicher Status auf "gesund" gesetzt. Bleibt dieser Status länger als 24 Stunden aus, wird automatisch ein Alarm bei der Einsatzzentrale ausgelöst. So ist die Versorgung des Vierbeiners auch in einer Notfallsituation gesichert. Für eine Zahlung von einmalig 50 Euro können Frauchen und Herrchen via App ganz individuelle Vereinbarungen treffen, wann ein Alarm ausgelöst wird und wie im Notfall gehandelt werden soll. Für die Bereitschaft wird ein Jahresbetrag in Höhe von 60 Euro angesetzt sowie eine monatliche Servicegebühr.
Nach dem Krankenhaus in die Reha – darf der Hund mit?
Nicht selten zieht ein Krankenhausaufenthalt eine Rehabilitation in einer Klinik oder einem Rehazentrum nach sich. Diese ist meist zeitlich absehbar, was dir hilft, die Unterbringung deines tierischen Lieblings besser planen und organisieren zu können. Doch hast du gewusst, dass es Kliniken gibt, in denen dein Hund genauso willkommen ist wie du? Bei einem längeren Aufenthalt ist es oft gestattet, den Hund mitzunehmen. Dieser wird dann in einer mit der Klinik kooperierenden Hundepension untergebracht. Noch besser: In einigen Einrichtungen darf der Vierbeiner sogar mit im Zimmer der Patient*innen wohnen! Da steht einer schnellen Genesung doch nichts mehr im Wege.
Wusstest du, dass du einen Hund oder eine Katze auch zur Pflege aufnehmen kannst? Was es mit einem Haustier auf Zeit auf sich hat, warum sowohl Mensch als auch Tier davon profitieren, wie das funktioniert.
Auch das Haustier kann zum medizinischen Notfall werden. Welche Erkrankungen du kennen solltest:
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