VIELE WISSEN ES NICHT – DU AUCH? 

Was gilt unmittelbar vor und auf einem Zebrastreifen?

Ein Foto von einem städtischen Straßenbereich mit einem Fußgängerüberweg, erkennbar an den typischen weißen Streifen auf dem Asphalt. Direkt vor dem Zebrastreifen steht ein blau-weißes Verkehrsschild, das auf den Fußgängerüberweg hinweist. Die Umgebung wirkt urban mit einem Betonbauwerk im Hintergrund, unter dem die Straße hindurchführt. Am Straßenrand befindet sich eine Reihe geparkter Autos und auf der rechten Seite ist eine kleine Grünfläche mit Büschen zu sehen
© IMAGO / Horst Galuschka
Wenn Autofahrer*innen an einem Zebrastreifen überholen, droht ein Bußgeld.

Häufig gibt es an Zebrastreifen Unklarheiten zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmer*innen. Wenn du bestimmte Regeln nicht beherzigst, drohen dir sogar saftige Bußgelder.

Ein Zebrastreifen ist praktisch. Er ermöglicht es dir, die Straße sicher zu überqueren. Die Markierung sorgt dafür, dass Unfälle vermieden werden und Fußgänger*innen nicht einfach unerwartet die Straße überqueren.

Allerdings gelten an einem Zebrastreifen auch gewisse Regeln. Aber was gilt unmittelbar vor und auf einem Zebrastreifen? BILD der FRAU kennt die Antworten. 

Was gilt unmittelbar vor und auf dem Zebrastreifen?


Zebrastreifen sind durch die Bodenmarkierung gemäß Verkehrszeichen 293 gekennzeichnet. Das bedeutet, die Markierung selbst stellt das Verkehrszeichen dar und die damit verbundenen Verhaltensregeln müssen direkt aus dieser Markierung abgeleitet und befolgt werden. Das Richtzeichen 350 ist in diesem Kontext nicht maßgeblich. Wenn an einem Zebrastreifen zusätzlich eine Ampel installiert ist, spricht man von einer Fußgängerfurt. In diesem Fall sind die Ampelsignale zu beachten. Aber was gilt unmittelbar vor und auf dem Zebrastreifen?

"Fahrzeuge müssen am Zebrastreifen Fußgänger*innen, Rollstuhlfahrer*innen und Nutzer*innen von Krankenfahrstühlen das Überqueren ermöglichen. Sie haben absoluten Vorrang. Auto-, Motorrad- und auch Radfahrende müssen sich mit mäßiger Geschwindigkeit dem Überweg nähern und gegebenenfalls warten. Sie müssen anhalten, wenn zu erkennen ist, dass Fußgänger*innen den Überweg erkennbar betreten wollen. Fußgänger*innen, die am Bordstein eines Überweges stehend auf die Fahrbahn blicken, geben zu erkennen, dass sie die Fahrbahn überqueren wollen. Auto-, Motorrad- und Radfahrende müssen sogar damit rechnen, dass Fußgänger*innen einige Meter vor und nach dem Überweg die Fahrbahn überqueren. Ab dem Zeichen 350 (Fußgängerüberweg) darf nicht mehr überholt werden. Ist das Zeichen nicht aufgestellt, gilt das Überholverbot auf der Fahrbahnmarkierung. Stockt der Verkehr, müssen Fahrzeuge vor dem Überweg halten," erklärt ADAC-Pressesprecherin Katharina Lucà.

Dunkelhaarige, junge Frau mit rosa Blazer lächelt in die Kamera. Es handelt sich dabei um Katharina Lucà. Sie ist Unternehmenssprecherin beim ADAC e.V. | © ADAC/ Steffi Aumiller
Foto: ADAC/ Steffi Aumiller
Katharina Lucà ist Unternehmenssprecherin beim ADAC e.V.

"Fußgänger*innen dürfen nicht blindlings auf ihr Vorrecht vertrauen und müssen sich vergewissern, dass sie die Fahrbahn gefahrlos überqueren können. Bei starkem Verkehr müssen sie Fußgängerüberwege benutzen, selbst wenn der Überweg 40 bis 50 Meter entfernt ist," führt Katharina Lucà weiter aus.

Wie weit darf man vor und hinter einem Zebrastreifen parken?

Endlich Wochenende. Sie wollen kurz mit dem Auto in die Stadt. Ein bisschen shoppen. Mit der besten Freundin einen Wild Berry Lillet trinken oder mit einem Kumpel ein Bier genießen. Allerdings sind die Straßen voll. Sie finden einfach keinen Parkplatz. Dann sehen Sie eine kleine Lücke und schöpfen Hoffnung.

Allerdings wurde davor ein Zebrastreifen auf die Fahrbahn gepinselt. Klar, dass Sie sich dann sofort fragen: Wie weit darf man eigentlich vor und hinter einem Zebrastreifen parken? Die Antwort kennt ADAC-Pressesprecherin Katharina Lucà: "Es ist verboten, auf beziehungsweise bis zu 5 Meter vor dem Zebrastreifen zu halten oder zu parken." Das heißt in diesem Fall, dass Sie weiter die Augen aufhalten und einen neuen Parkplatz suchen müssen.

Kann ich mit dem Fahrrad über den Zebrastreifen fahren?

Sie sind mit dem Fahrrad unterwegs. Wollen zur Arbeit oder kurz in den Supermarkt. Der liegt aber auf der anderen Straßenseite. Gut, dass es einen Zebrastreifen gibt. Aber kann man einfach mit dem Fahrrad über den Zebrastreifen fahren?

"Radfahrende haben die gleichen Rechte wie Fußgänger*innen, wenn sie absteigen und das Fahrrad schieben. Nach einzelnen Gerichtsentscheidungen werden auch Radfahrende, die ihr Fahrrad wie einen Tretroller benutzen, wie Fußgänger*innen behandelt. Das gilt auch für Kinder unter sieben Jahren, obwohl sie auf dem Gehweg fahren dürfen. Muss ein Auto wegen eines/einer fahrenden Radfahrer*in auf dem Fußgängerüberweg abbremsen oder halten, riskiert der Radfahrende ein Bußgeld für eine vermeidbare Behinderung. Kommt es zu einem Unfall, trägt der Radfahrende eine Mitschuld," fügt ADAC-Pressesprecherin Katharina Lucà hinzu.

Zebrastreifen: Diese Bußgelder drohen

Wenn Autofahrer*innen jemandem, der dazu berechtigt ist, das Überqueren eines Zebrastreifens verwehren, kann ein Bußgeld von 80 Euro verhängt werden.

Auch das Überholen an einem Fußgängerüberweg kann für Autofahrer*innen mit einem Bußgeld von 80 Euro bestraft werden. Sollte dabei noch eine Gefährdung entstehen, erhöht sich die Strafe auf 100 Euro.

In allen genannten Situationen wird zudem ein Strafpunkt im Fahreignungsregister in Flensburg vergeben.

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