Mehr Geld im Portemonnaie

Rentenerhöhung 2024: So viel Geld hast du ab dem 1. Juli mehr

Eine Nahaufnahme von zwei Händen, die ein braunes Lederportemonnaie halten, aus dem mehrere Euro-Banknoten herausragen, darunter Scheine mit den Werten 5, 10, 20 und 50 Euro. Die Szene wirkt, als ob jemand gerade dabei ist, Geld zu zählen oder zu organisieren.
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Endlich mal wieder gute Nachrichten: Ab dem 1. Juli steigen die Renten.

Gute Nachrichten für Rentner*innen in Ost und West: Die Renten werden erstmalig einheitlich angepasst. Und: Die Rentenerhöhung übersteigt die Inflationsrate – es landet also wirklich mehr Geld im Portemonnaie.  

Rentensteigerung höher als erwartet

Ende März hatte die Regierung ihre Prognose für die Erhöhung der Rente bekannt gegeben. Diese lag bei 3,5 Prozent. Doch das dritte Jahr infolge dürfen sich Rentner*innen über mehr als 4 Prozent mehr freuen. Laut dem Statistischen Bundesamt und der Deutschen Rentenversicherung Bund steigen die Renten in den alten und neuen Ländern zum 1. Juli 2024 um 4,57 Prozent.

Damit erfolgt die Anpassung der Renten zum ersten Mal bundeseinheitlich. 

Gute Lohnabschlüsse machen es möglich

Die für die Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung beträgt 4,72 Prozent. Sie basiert auf der vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Lohnentwicklung nach den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR). Darüber hinaus wird die beitragspflichtige Entgeltentwicklung der Versicherten berücksichtigt, die für die Einnahmesituation der gesetzlichen Rentenversicherung entscheidend ist.

"Es ist eine gute Nachricht für die Rentnerinnen und Rentner, dass die Renten im Juli um 4,57 Prozent steigen. Der starke Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse machen das möglich. Die Rentenanpassung fällt in diesem Jahr erstmalig in ganz Deutschland gleich aus und liegt deutlich über der Inflationsrate."

Bundesarbeitsminister Hubertis Heil (SPD)

Nachhaltigkeitsfaktor & Beitragssatzfaktor

Neben der Lohnentwicklung wird durch den Nachhaltigkeitsfaktor die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Rentenbeziehenden zu Beitragszahlenden bei der Anpassung der Renten berücksichtigt.

Der Nachhaltigkeitsfaktor wird regelmäßig angepasst und berücksichtigt verschiedene demografische Faktoren wie die Lebenserwartung. Wenn dieser Faktor stärker gewichtet wird, bedeutet dies, dass die Renten in geringerem Maße an die allgemeine Lohnentwicklung gekoppelt werden, um die langfristige Finanzierbarkeit des Rentensystems zu gewährleisten.

In diesem Jahr wirkt sich der Nachhaltigkeitsfaktor demografiebedingt mit -0,16 Prozentpunkten dämpfend auf die Rentenanpassung aus, weshalb das Rentenniveau ohne Haltelinie unter 48 Prozent sinken würde.

Der Beitragssatzfaktor bezieht sich auf den Prozentsatz des Einkommens, das in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt wird. Verändert sich der Beitragssatz, hat dies ebenfalls Auswirkungen auf die Rentenhöhe. Da er jedoch in der allgemeinen Rentenversicherung unverändert geblieben ist, wirkt er sich nicht auf die aktuelle Rentenanpassung aus.

Kritik an der Rentenerhöhung

Während Bundesarbeitsminister Heil die Rentenerhöhung lobte, wurden auch kritische Stimmen laut. So sieht CDU-Obmann im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales, Marc Biadacz, die aktuelle Rentenpolitik kritisch, da anstatt einer nachhaltigen Reform der Rentenversicherung nur eine Leistungsausweitung stattfindet, "die nicht solide gegenfinanziert ist".

"Mehr noch möchte die Ampel-Bundesregierung ein Generationenkapital einführen, das den Herausforderungen nicht gerecht wird. Der Gedanke einer gerechten Lastenverteilung wird von der Regierung aufgegeben, zu Ungunsten der jüngeren Generation. Das ist der falsche Ansatz."

Marc Biadacz, CDU-Obmann im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht äußerte sich ebenfalls kritisch. Aus ihrer Sicht sei die Erhöhung "unzureichend". Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): "Es ist zwar etwas mehr als die aktuelle Inflation, aber für die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner ist es trotzdem eine Enttäuschung, denn Lebensmittel und Energie haben sich in den letzten Jahren extrem verteuert."

Quellen:
bmas.de, hna.de, merkur.de, deutsche-rentenversicherung.de
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