Wassermelonen selbst anbauen? Mit diesem Küchenrollen-Trick gelingt’s garantiert

Wassermelonen gehören zum Sommer dazu. Was viele Hobbygärtner*innen nicht wissen ist, dass man das Fruchtgemüse ganz leicht selbst anbauen kann. Wie der Anbau im Beet oder Gewächshaus klappt, welche Fehler du vermeiden solltest und wieso eine einfache Küchenrolle der Gamechanger sein kann, erfährst du hier.
In ein saftiges, kaltes Stück Wassermelone zu beißen, ist für mich das Beste im Frühling und Sommer. Aber wie genial wäre es bitte, wenn man dieses geniale Fruchtgemüse nicht aus dem Supermarkt holt, sondern im eigenen Garten erntet? Genau dieses Experiment haben wir im letzten Jahr zum ersten Mal gewagt! Das erstaunliche Ergebnis: Aus einer kleinen Wassermelonen-Pflanze aus dem Gartencenter wurden acht riesige 5 bis 7 Kilogramm schwere Früchte. Wie es auch in deinem Garten mit dem Anbau von Wassermelonen-Pflanzen klappt, erklär ich dir gern.
Auch spannend: Wusstest du, dass Wassermelonen-Schalen ein genialer Dünger sind? Wie du damit deine Gemüse-Ernte verdoppeln kannst, siehst du im Video:
Wassermelonen (Citrullus lanatus) lieben es warm. Kein Wunder: Eigentlich stammt das Fruchtgemüse aus Zentralafrika und gehört zu der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Ein Brandenburger baut gewerblich in Velten an der Oberhavel bereits seit Jahren erfolgreich sechs verschiedene Wassermelonen-Sorten an. Wieso sollte die Wassermelonen-Ernte also nicht auch in deinem Garten klappen?
Wassermelonen aus dem Garten? Mit diesem Trick klappt’s garantiert!
Wassermelonen sind einjährige Pflanzen, das heißt: Sie wachsen, blühen und bilden Früchte in einem Sommer. Ihre Triebe liegen meistens flach am Boden, können aber auch gern mal klettern, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt. Die Stängel sind eher dünn und leicht gefurcht – kein Wunder, dass sie so flink durch den Garten ranken!
Die Blätter sind tief eingeschnitten und auf beiden Seiten mit kleinen, borstigen Härchen versehen – typisch für Melonen. Im Sommer zeigen sich die leuchtend gelben Blüten, und zwar einzeln in den Blattachseln.
Wenn alles gut läuft, bilden sich bei uns pro Pflanze etwa drei bis vier Früchte aus. Sie sind meist schön rund (ab und zu auch mal oval), haben eine dunkelgrüne Schale mit hellgrünen Streifen und wachsen an langen Ranken.
Mit ein bisschen Pflege und viel Sonne kann man sich im Spätsommer dann über richtig saftige Wassermelonen freuen!
Das Fruchtfleisch ist in der Regel rot und voller kleiner, schwarzer Samen. Es gibt aber auch Sorten mit weißem, gelben oder hellgrünem Fruchtfleisch.
Wassermelonen aus dem eigenen Garten: Diesen Standort brauchen sie
Wie alle Kürbisgewächse gehören auch Wassermelonen zu den sogenannten Starkzehrern. Sie lieben humusreiche, lockere Böden mit viel organischem Material drin. Hobbygärtner*innen wie ich schwören daher auf Kompost! Wichtig ist auch, dass der Boden gut durchlüftet ist und sich keine Staunässe bilden kann.
Bei uns in Deutschland klappt der Wassermelonen-Anbau besonders gut in echten Sonnenregionen – also da, wo die Sommer richtig schön heiß werden. Achte beim Einpflanzen deiner Wassermelone am besten auf einen sonnigen und möglichst windgeschützten Standort. Noch besser ist aber ein geschütztes Plätzchen im Frühbeet oder gleich im Gewächshaus – da fühlen sich die Melonen richtig wohl und danken’s mit saftigen Früchten!
Wassermelonen aussäen: So bringst du sie ganz leicht zum Keimen
Du willst deine Wassermelonen aussäen? Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Ab Ende April geht’s los: Du nimmst dir einfach ein paar Anzuchttöpfe und pflanzt jeweils einen Samen etwa ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde. Stell die Anzuchttöpfe dann einfach an einen warmen, sonnigen Ort. Wie wäre es beispielsweise mit der Fensterbank? Hauptsache, es ist schön warm. Wassermelonen brauchen eine Temperatur zwischen 22 und 25 Grad, um zu keimen. Beim Gießen bitte nicht geizen – die Erde sollte immer leicht feucht sein.
Es gibt aber auch Hobbygärtner*innen, die schwören auf fechte Küchenrolle in einer Dose, um ihre Wassermelonen auszusäen. Lege die Samen dazu einfach mit etwas Abstand auf das Küchenpapier und verschließe die Dose. Wer eine Fußbodenheizung hat, kann die Wassermelonen-Samen in der Dose auch in einen hellen Raum auf den Boden stellen.
Sobald sich nach den Keimblättern das erste richtige Laubblatt zeigt, ist es Zeit fürs Umtopfen. Jetzt brauchen die kleinen Wassermelonen-Pflänzchen mehr Platz zum Wachsen. Am besten nutzt du 10-Zentimeter-Töpfe und befüllst sie mit humusreicher Erde – Wassermelone lieben das!
Setz die Wassermelonen-Pflanzen beim Umtopfen ruhig etwas tiefer ein, sodass die Keimblätter leicht mit Erde bedeckt sind. Sei beim Umsetzen aber sehr vorsichtig, damit du die empfindlichen Wurzeln nicht beschädigst.
Nach den Eisheiligen oder wenn im Juni die Nächte frostfrei sind, dürfen die Wassermelonen-Pflanzen ins Beet oder ins Gewächshaus umziehen. Wer seine Melonen vertikal anbauen möchte, kann Bambusstäbe und Rankgitter nutzen.
So pflanzt du Wassermelonen richtig – und bekommst XXL-Früchte
Du willst deine vorgezogenen Wassermelonen einpflanzen? Dann lass zwischen den Pflanzen genügend Platz: etwa 100 x 100 Zentimeter sollten es sein. Arbeite in den Boden ruhig etwas reifen Kompost ein, damit deine Wassermelonen mit allen Nährstoffen versorgt sind, die sie zum Wachsen und Früchte ausbilden, brauchen.
Damit die Früchte später nicht auf dem Boden liegen und faulen, kannst du eine Mulchfolie benutzen. Achte darauf, deine Wassermelonen regelmäßig zu gießen. Gib das Regenwasser dann am besten auf den Wurzelballen und nicht auf die Blätter. So kannst du dafür sorgen, dass deine Pflanzen keine Pilzkrankheiten kriegen. Wassermelonen sind nämlich beispielsweise recht anfällig für Echten und Falschen Mehltau.