Haushaltsgeräte mit Strom: Muss man da wirklich den Stecker ziehen?

Du verlässt das Haus, um zur Arbeit zu gehen, und ziehst vorsichtshalber den Stecker aus der Dose: Ist das sinnvoll und notwendig?
Gehörst du zu den ganz Vorsichtigen, die nach Gebrauch des Wasserkochers oder Toasters lieber den Stecker ziehen? Na ja, schaden tut es jedenfalls nicht. Aber ist das eigentlich wirklich sinnvoll? Oder schlicht unnötig?
Muss bei Toaster und Co zur Sicherheit der Stecker gezogen werden?
Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI e.V.) betont, dass es, wenn die elektrotechnische Hausinstallation den Standards entspricht, keinen sicherheitstechnischen Grund gibt, Haushaltsgeräte durch das Steckerziehen vom Strom zu trennen. Anders sieht das aber bei älteren Gerätenmodellen aus bzw. Geräten mit einem hohen Stromverbrauch im Standby-Modus. Hier sei es sinnvoll, durch das Steckerziehen Strom zu sparen.
Brandgefahr in der Küche durch eingesteckte Geräte
Das IFS (Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung) dagegen empfiehlt, bei ungenutzten Elektrogeräten den Stecker zu ziehen, und verweist darauf, dass diese Handlungsempfehlung auch in den Bedienungsanleitungen vieler Geräte stünde. Hintergrund: Eingesteckte Küchengeräte können Küchenbrände verursachen.
Eine vom Institut durchgeführte Studie zu Bränden in Gebäuden offenbart, dass ca. ein Drittel der Brände auf Elektrogeräte zurückzuführen sei.
Auch in Kombination mit Wasser können Elektrogeräte gefährlich werden. Gerade in der Küche, wo abgewaschen und geputzt wird, ist es sinnvoll, den Stecker aus Haushaltsgeräten zu ziehen, die gerade nicht in Gebrauch sind.
Diese Haushaltsgeräte verursachen die meisten Brände
Das IFS betont, dass Wäschetrockner die meisten Feuer in Privathaushalten verursachen. Dahinter kommen schon Kühlgeräte, Geschirrspüler und Waschmaschinen. Die ungünstige Kombination liegt in der Beschaffenheit: Diese Haushaltsgeräte werden mit Netzspannung betrieben und verfügen über Heizeinrichtungen. Sie sind durch ihren Betrieb in der Regel Erschütterungen und zusätzlich auch noch Feuchtigkeit im Geräteinneren ausgesetzt, begünstigt das Kurzschlüsse.
Gerade Elektrogeräte, die erhöhter Brandgefahr ausgesetzt sind, sollten nur betrieben werden, wenn jemand im Zweifel eingreifen kann. Natürlich kann man den Kühlschrank nachts nicht ausschalten, bei längerer Abwesenheit wie einem Urlaub sollte man aber darüber nachdenken, sie vom Stromnetz zu nehmen. Geräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler etc. sollte man nicht nachts oder bei Abwesenheit anschalten. Kleinere Geräte wie Wasserkocher und Kaffeemaschine kann man getrost ausstecken, wenn sie nicht in Benutzung sind.
DIESE Dinge solltest du beim Betrieb von Elektrogeräten beachten
Wenn dein Haushaltsgerät beim Betrieb warmzulaufen droht, achte darauf, einen Hitzestau zu vermeiden. Das heißt ganz konkret: Ein Toaster oder Wäschetrockner müssen nach oben hin Platz haben, um die heiße Luft abzuführen. Diese Geräte gehören demnach nicht unter einen Hängeschrank o.ä. Auch Laptops werden schnell warm. Betreibe diese also nicht auf einem weichen Untergrund, denn durch sein Einsinken und die textile Oberfläche kann die Lüftung blockiert werden.
Mehrfachsteckdosen sind praktisch, dürfen aber nicht überlastet werden. Vermeide, zu viele Elektrogeräte auf einmal daran zu betreiben. Hinweis: Die auf der Steckerleiste angegebene Gesamt-Wattzahl darf nicht überschritten werden. Weiteres Problem sind mehrere hintereinander geschaltete Steckdosenleisten. Im schlimmsten Fall droht Brandgefahr.
Oftmals ist nicht ein fehlerhaftes Gerät schuld an Unfällen, sondern der falsche Gebrauch. Lies also die Gebrauchanleitung vor Inbetriebnahme des Haushaltsgerätes aufmerksam durch. Verhindere zudem, dass Kinder und Haustiere die Geräte aus Versehen einschalten können.
Den Stecker zu ziehen, spart ja auch Strom. Weitere Möglichkeiten, um das in den eigenen vier Wänden zu tun, findest du hier:
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