Genial: Diese 5 Stauden sind der beste Schutz vor Schnecken und anderen Schädlingen

Schädlinge im Garten sind ein Graus! Und manche Stauden locken Blattläuse, Raupen und Co sogar magisch an. Was zunächst wie ein Albtraum klingt, kannst du aber zu deinem Vorteil nutzen. Denn statt in deinem Gemüsebeet zu landen, wandern die Schädlinge viel lieber zu diesen fünf Stauden.
Als ich zum ersten Mal gesehen habe, wie Blattläuse sich über meine Kapuzinerkresse hermachten, bin ich aus allen Wolken gefallen. Das geht doch nicht, dachte ich. Doch dann meinte mein Nachbar ganz entspannt: "Das ist doch super! Die locken die Schädlinge weg von deinem Kohl." Bitte, was?
Tatsächlich, mein Gemüse blieb verschont. Er hatte recht.
Heute weiß ich, dass einige Stauden Schädlinge anziehen. Das ist auch gut so. Mach es dir zum Vorteil im Gemüsebeet. Nur welche Stauden können das eigentlich?
1. Kapuzinerkresse
Meine geliebte Kapuzinerkresse hat inzwischen eine feste Rolle in meinem Gemüsebeet – auch wenn es mir jedes Mal das Herz bricht, wenn sie zur Anlaufstelle von Blattläusen, Raupen und Weißen Fliegen wird.
Aber genau das ist jetzt ihre Aufgabe. Sie lenkt die Schädlinge weg von meinen Kohl- und Salatpflanzen. Sie opfert sich im besten Sinne. Schon sammeln sich die Blattläuse zuverlässig auf meiner Kapuzinerkresse und ich kann sie einfach absammeln.

Hier fühlt sich die Kapuzinerkresse wohl
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: nährstoffarm
Wasserbedarf: hoch
Besonderheit: Ihre Blätter versprühen einen angenehmen Duft.
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2. Tagetes
Klein, zierlich und mit ihren hübschen orangen Blütenköpfen eigentlich ein richtiger Hingucker – trotzdem hat die Tagetes bei mir im Gemüsebeet nicht nur Bewunderer. Die hübsche Staude hat leider viele tückische Feinde: Besonders rund um ihre Wurzeln tummeln sich Trauermücken zur Eiablage. Die Larven fressen sich anschließend durch die Wurzeln junger Pflanzen. Besonders in feuchten Beeten kann das schnell zum Problem werden.
Und als wäre das nicht genug, ist die Tagetes auch noch die Leibspeise von Schnecken. Ich erinnere mich noch daran, als sie über Nacht einfach verschwunden war – abgefressen bis auf den Stiehl. Aber meine Tomaten, Zwiebeln, Möhren und mein Salat blieben verschont.

Hier fühlt sich Tagetes wohl
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: gut durchlässig, humusreich
Wasserbedarf: mittelstark, an heißen Tag unbedingt gießen
Besonderheit: Charakteristisch sind die leuchtenden Farben der Blütenköpfe und der starke Geruch der Blätter.
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3. Ringelblume
Die Ringelblume ist für mich ein echter Allrounder im Garten. Ich muss aber zugeben, dass ich sie als Lockpflanze anfangs unterschätzt habe. Klar, sie sieht hübsch aus mit ihren leuchtenden Blütenköpfen, aber dass sie so viel kann, war mir nicht bewusst. Gerade neben Zwiebeln, Erdbeeren und Karotten ist sie mittlerweile fester Bestandteil meiner Beetbepflanzung. Gekonnt hemmt sie bodenlebende Schädlinge durch ihre über die Wurzeln abgesonderten Stoffe.
Wenn also Thripse, Blattläuse und Minierfliegen den Weg in deinen Garten finden, kannst du dich auf die Ringelblume verlassen. Eine Staude, die schön aussieht und für Ordnung sorgt! Da sagt man doch nicht Nein.

Hier fühlt sich die Ringelblume wohl
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: lehmig und durchlässig
Wasserbedarf: gering
Besonderheit: Sie wird traditionell bei Hautproblemen eingesetzt.
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4. Ziertabak
Ziertabak hat zwei Seiten: Er lockt Bestäuber UND bestimmte Schädlinge an. Das macht ihn zu einer spannenden Lock- und Schutzpflanze.
Besonders grüne Blattläuse haben es auf die Staude abgesehen. Die Schädlinge sammeln sich oft auf den weichen Stängeln und Blättern. Auch Weiße Fliegen nisten sich gern auf der Blattunterseite ein. Und als wäre das nicht genug, legen auch noch nachtaktive Falter ihre Eier auf der Staude ab – die Raupen fressen später die Blätter.
Das ist natürlich nicht schön für deine Staude, aber im Gemüsebeet wäre sie als Lockpflanze von großem Nutzen. Die Schädlinge konzentrieren sich auf den Ziertabak – und das Gemüse bleibt verschont.

Hier fühlt sich der Ziertabak wohl
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig, nährstoffreich
Wasserbedarf: mittel
Besonderheit: Seine Blüten öffnen sich in der abendlichen Dämmerung oder in der Nacht und duften herrlich.
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5. Cosmea
Cosmea ist ein echter Klassiker im Sommergarten – romantisch, unkompliziert und einfach schön anzusehen. Doch im Gemüsebeet übernimmt sie eine Rolle, mit der wohl die wenigsten rechnen. Sie wird zur heimlichen Helferin, wenn es um Schädlinge geht. Denn statt nur hübsch auszusehen, zieht sie Blattläuse und Spinnmilben regelrecht an.
Die Staude zeigt es sehr früh, wenn sie befallen ist, etwa durch gelbliche Blattverfärbungen. Dann kannst du möglichst früh handeln – auch im Gemüsebeet!

Hier fühlt sich die Cosmea wohl
Standort: sonnig
Boden: lockerer, feuchter Boden
Wasserbedarf: gering
Besonderheit: Die Blüten von Cosmea sind essbar.
Fazit: Wenn Schädlinge Teil der Lösung sind
Was ich früher für ein großes Ärgernis hielt, sehe ich heute mit ganz anderen Augen. Blattläuse an meinen Lieblingsstauden machen mich zwar immer noch etwas wütend, aber andererseits leisten diese Pflanzen echte Gartenarbeit. Sie ziehen Schädlinge an, sodass mein Gemüsebeet verschont bleibt. Wer sie also gezielt einpflanzt, spart sich jede Menge Schädlingsbekämpfung.
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