Gärtnertrick

Genial: Diese 5 Stauden sind der beste Schutz vor Schnecken und anderen Schädlingen

Leuchtend pinke Phloxblüten mit weißem Zentrum blühen vor unscharfem grünem Hintergrund in der Sommersonne.
© Shutterstock/Ludmila Kapustkina
Diese fünf Stauden sind echte Schädlingsmagneten.

Schädlinge im Garten sind ein Graus! Und manche Stauden locken Blattläuse, Raupen und Co sogar magisch an. Was zunächst wie ein Albtraum klingt, kannst du aber zu deinem Vorteil nutzen. Denn statt in deinem Gemüsebeet zu landen, wandern die Schädlinge viel lieber zu diesen fünf Stauden.

Als ich zum ersten Mal gesehen habe, wie Blattläuse sich über meine Kapuzinerkresse hermachten, bin ich aus allen Wolken gefallen. Das geht doch nicht, dachte ich. Doch dann meinte mein Nachbar ganz entspannt: "Das ist doch super! Die locken die Schädlinge weg von deinem Kohl." Bitte, was?

Tatsächlich, mein Gemüse blieb verschont. Er hatte recht. 

Heute weiß ich, dass einige Stauden Schädlinge anziehen. Das ist auch gut so. Mach es dir zum Vorteil im Gemüsebeet. Nur welche Stauden können das eigentlich?

Diese Pflanzen ruinieren deinen Garten

1. Kapuzinerkresse

Meine geliebte Kapuzinerkresse hat inzwischen eine feste Rolle in meinem Gemüsebeet – auch wenn es mir jedes Mal das Herz bricht, wenn sie zur Anlaufstelle von Blattläusen, Raupen und Weißen Fliegen wird. 

Aber genau das ist jetzt ihre Aufgabe. Sie lenkt die Schädlinge weg von meinen Kohl- und Salatpflanzen. Sie opfert sich im besten Sinne. Schon sammeln sich die Blattläuse zuverlässig auf meiner Kapuzinerkresse und ich kann sie einfach absammeln.

Leuchtend orange Kapuzinerkresse mit runden, sattgrünen Blättern rankt an einem dunklen Metallgitter empor. | © Shutterstock/Konstantinos Livadas
Foto: Shutterstock/Konstantinos Livadas
Die Kapuzinerkresse blüht von Juni bis zum ersten Frost.

Hier fühlt sich die Kapuzinerkresse wohl

Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: nährstoffarm
Wasserbedarf: hoch
Besonderheit: Ihre Blätter versprühen einen angenehmen Duft.

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2. Tagetes

Klein, zierlich und mit ihren hübschen orangen Blütenköpfen eigentlich ein richtiger Hingucker – trotzdem hat die Tagetes bei mir im Gemüsebeet nicht nur Bewunderer. Die hübsche Staude hat leider viele tückische Feinde: Besonders rund um ihre Wurzeln tummeln sich Trauermücken zur Eiablage. Die Larven fressen sich anschließend durch die Wurzeln junger Pflanzen. Besonders in feuchten Beeten kann das schnell zum Problem werden.

Und als wäre das nicht genug, ist die Tagetes auch noch die Leibspeise von Schnecken. Ich erinnere mich noch daran, als sie über Nacht einfach verschwunden war – abgefressen bis auf den Stiehl. Aber meine Tomaten, Zwiebeln, Möhren und mein Salat blieben verschont.

Leuchtend orange-gelbe Tagetesblüten in voller Blüte, umgeben von zartgrünem, filigranem Laub bei Tageslicht. | © Shutterstock/Kabar
Foto: Shutterstock/Kabar
Tagetes ist pflegeleicht und bienenfreundlich.

Hier fühlt sich Tagetes wohl

Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: gut durchlässig, humusreich
Wasserbedarf: mittelstark, an heißen Tag unbedingt gießen
Besonderheit: Charakteristisch sind die leuchtenden Farben der Blütenköpfe und der starke Geruch der Blätter.

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3. Ringelblume

Die Ringelblume ist für mich ein echter Allrounder im Garten. Ich muss aber zugeben, dass ich sie als Lockpflanze anfangs unterschätzt habe. Klar, sie sieht hübsch aus mit ihren leuchtenden Blütenköpfen, aber dass sie so viel kann, war mir nicht bewusst. Gerade neben Zwiebeln, Erdbeeren und Karotten ist sie mittlerweile fester Bestandteil meiner Beetbepflanzung. Gekonnt hemmt sie bodenlebende Schädlinge durch ihre über die Wurzeln abgesonderten Stoffe.

Wenn also Thripse, Blattläuse und Minierfliegen den Weg in deinen Garten finden, kannst du dich auf die Ringelblume verlassen. Eine Staude, die schön aussieht und für Ordnung sorgt! Da sagt man doch nicht Nein. 

Leuchtend orangefarbene Ringelblumen blühen dicht an dicht in einem sonnigen Garten vor unscharfem grünem Hintergrund. | © Shutterstock/Alex Manders
Foto: Shutterstock/Alex Manders
Nach der Blüte kannst du die Ringelblume komplett untergraben, um den Boden zu verbessern.

Hier fühlt sich die Ringelblume wohl

Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: lehmig und durchlässig
Wasserbedarf: gering
Besonderheit: Sie wird traditionell bei Hautproblemen eingesetzt.

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4. Ziertabak

Ziertabak hat zwei Seiten: Er lockt Bestäuber UND bestimmte Schädlinge an. Das macht ihn zu einer spannenden Lock- und Schutzpflanze.

Besonders grüne Blattläuse haben es auf die Staude abgesehen. Die Schädlinge sammeln sich oft auf den weichen Stängeln und Blättern. Auch Weiße Fliegen nisten sich gern auf der Blattunterseite ein. Und als wäre das nicht genug, legen auch noch nachtaktive Falter ihre Eier auf der Staude ab – die Raupen fressen später die Blätter.

Das ist natürlich nicht schön für deine Staude, aber im Gemüsebeet wäre sie als Lockpflanze von großem Nutzen. Die Schädlinge konzentrieren sich auf den Ziertabak – und das Gemüse bleibt verschont.

Zartrosafarbene Ziertabakblüten mit fünf Blättern blühen dicht an dicht in einem Tontopf vor grünem Gartenhintergrund. | © Shutterstock/COULANGES
Foto: Shutterstock/COULANGES
Ziertabak öffnet seine Blüten in der abendlichen Dämmerung.

Hier fühlt sich der Ziertabak wohl

Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig, nährstoffreich
Wasserbedarf: mittel
Besonderheit: Seine Blüten öffnen sich in der abendlichen Dämmerung oder in der Nacht und duften herrlich.

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5. Cosmea

Cosmea ist ein echter Klassiker im Sommergarten – romantisch, unkompliziert und einfach schön anzusehen. Doch im Gemüsebeet übernimmt sie eine Rolle, mit der wohl die wenigsten rechnen. Sie wird zur heimlichen Helferin, wenn es um Schädlinge geht. Denn statt nur hübsch auszusehen, zieht sie Blattläuse und Spinnmilben regelrecht an.

Die Staude zeigt es sehr früh, wenn sie befallen ist, etwa durch gelbliche Blattverfärbungen. Dann kannst du möglichst früh handeln – auch im Gemüsebeet!

Üppiges Blütenmeer aus rosa, weißen und dunkelroten Cosmea-Blüten in voller Sonne auf dichtem, grünem Stängelwerk. | © Shutterstock/Vladimir Konstantinov
Foto: Shutterstock/Vladimir Konstantinov
Cosmea zieht auch Bienen und Schmetterlinge an.

Hier fühlt sich die Cosmea wohl

Standort: sonnig
Boden: lockerer, feuchter Boden
Wasserbedarf: gering
Besonderheit: Die Blüten von Cosmea sind essbar.

Fazit: Wenn Schädlinge Teil der Lösung sind

Was ich früher für ein großes Ärgernis hielt, sehe ich heute mit ganz anderen Augen. Blattläuse an meinen Lieblingsstauden machen mich zwar immer noch etwas wütend, aber andererseits leisten diese Pflanzen echte Gartenarbeit. Sie ziehen Schädlinge an, sodass mein Gemüsebeet verschont bleibt. Wer sie also gezielt einpflanzt, spart sich jede Menge Schädlingsbekämpfung.

Weitere Staudenthemen findest du hier:

Außerdem findest du in unserer Bildergalerie winterharte Stauden von A bis Z:

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