Unglaublich, aber wahr: 3 Stauden für den Balkon, die schön und essbar sind

Für viele Hobbygärtner*innen sind Stauden ein absolutes Must-have im Garten: Sie blühen Jahr für Jahr aufs Neue, sind oft pflegeleicht und sehen einfach großartig aus. Aber wusstest du, dass manche Stauden sogar essbar sind? Und nein, ich rede nicht von Erdbeeren, die ebenfalls zu den Stauden zählen. Meine Top 3 der essbaren Stauden verrate ich dir hier – lass dich überraschen!
1. Hornveilchen (Viola cornuta)
Als ich zum ersten Mal getrocknete Hornveilchenblüten auf meinem Essen entdeckt habe, war ich wirklich überrascht: Blumen auf meinem Salat?! Kann man die wirklich mitessen oder muss ich sie jetzt mühsam herausklauben? Die Antwort: Ja, du darfst die Blüten mitessen.
Tatsächlich gehören Hornveilchen zu den essbaren Pflanzen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch das Essen verfeinern können. Der süßlich, feine Geschmack der Staudenblüten passt beispielsweise perfekt zu frischen Salaten oder du nutzt sie als Dekoration auf Eis oder anderen Süßspeisen. Probier es doch gleich mal bei deiner nächsten Gartenfeier aus.

Wichtige Infos zum Hornveilchen:
- Aussehen: Kleine, zarte Blüten in vielen Farbvariationen, oft mit kontrastierenden "Gesichtern" in der Mitte
- Blühzeit: März bis Oktober (je nach Witterung auch bis in den Winter hinein)
- Welche Teile sind essbar?: die Blüten
- Geschmack: Mild, leicht süßlich und blumig, mit einem Hauch von Frische
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2. Dahlie (Dahlia)
Ja, Dahlien kann man essen – und das sogar in zweifacher Weise, denn sowohl die Knolle als auch die Blüten kann man verzehren. Bereits vor mehr als eintausend Jahren wurde die Dahlienwurzel von Ureinwohner*innen in Mittelamerika als eines der Grundnahrungsmittel verspeist.
Obwohl die Staude heutzutage vor allem als Zierpflanze in Gärten gepflanzt wird, gibt es weiterhin Arten mit besonders aromatischen Knollen. Der Geschmack variiert jedoch je nach Sorte: Manche schmecken nach Fenchel oder Sellerie, während andere eher an Kohlrabi erinnern. Die Zubereitung ist übrigens denkbar einfach: Einfach in etwas Salzwasser kochen – ähnlich zu der Vorgehensweise bei einer Kartoffel.

Wichtige Infos zur Dahlie:
- Aussehen: Große, auffällige Blüten in unzähligen Formen und Farben, von einfarbig bis bunt gemustert.
- Blühzeit: Juli bis Oktober
- Welche Teile sind essbar?: die Knolle und die Blütenblätter
- Geschmack: Knolle: nussig, würzig; Blüte: mild und bitter-süß
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3. Chrysantheme (Chrysanthemum morifolium)
Chrysanthemen sind ein echtes Wunder, wenn es um ihre Vielseitigkeit in der Küche geht. Während es in westlichen Kulturen eher unüblich ist, die hübsche Herbstblume zu essen, erfreut sich Chrysanthemengrün besonders in der chinesischen, japanischen und südostasiatischen Küche unter dem Namen Shungiku einer großen Beliebtheit. Chrysanthemenblätter können roh im Salat gegessen werden oder du blanchierst sie. Zu lange sollten sie allerdings nicht im Topf landen, da sie sonst bitter werden.
Auch die Blüte kann auf deinem Teller landen, wenn du willst. Am beliebtesten dabei sind die Blütenblätter, da das Innere recht bitter sein kann. Selbst Chrysanthemensamen kannst du genießen, zum Beispiel in Form von Sprossen.

Wichtige Infos zu Chrysanthemen:
- Aussehen: dicht gefüllte oder strahlenförmige Blüten, die in leuchtenden Farben wie Gelb, Weiß, Rosa, Rot oder Orange blühen
- Blühzeit: August bis November
- Welche Teile sind essbar?: die Blüten, Blätter, Samen und Stängel
- Geschmack: würzig, leicht bitter, nussig
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Essbare Stauden: So wird dein Garten essbar – mit Stil, Charme und Geschmack
Du möchtest deinen Garten mit noch mehr essbaren Stauden bereichern? Diese Pflanzen sind nicht nur köstlich, sondern verleihen deinem grünen Paradies einen besonderen Charme:
- Taglilie (Hemerocallis)
- Erdbeerstrauch
- Lungenkraut
- Aster
- Kleiner Wiesenknopf
- Glockenblume
- Spargel
- Liebstöckel
- Stockrose (Alcea)
- Sauerampfer
Achtung! Deshalb sind viele essbare Stauden dennoch nicht zum Verzehr geeignet
Wenn du essbare Stauden in deinem Garten pflanzen möchtest, solltest du dich vor dem Verzehr unbedingt noch einmal informieren, welche Pflanzenteile tatsächlich genießbar sind und wie sie zubereitet werden. Manche Teile sind essbar, während andere möglicherweise sogar giftig sein können.
Bedenke außerdem, dass viele Stauden hierzulande oft nur noch als Zierpflanzen verkauft werden und in konventionellen Gärtnereien womöglich mit Pestiziden behandelt werden. Wenn du Stauden für deinen Salat und Co verwenden willst, solltest du auf Pflanzen aus Bio-Anbau oder deinem eigenen Garten zurückgreifen – sofern du sicherstellen kannst, dass sie dort ohne chemische Pflanzenschutzmittel wachsen konnten. Vorsicht ist eben besser als Nachsicht!