Garten vor Starkregen schützen: Mit diesen Profi-Tricks bleiben Keller und Terrasse trocken

Ein paar Minuten Starkregen – und plötzlich läuft Wasser in den Keller, überschwemmt die Terrasse oder drückt sogar durch die Toilette zurück ins Haus. Immer mehr Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer erleben das, wenn Wetterextreme zuschlagen. Welche einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen wirklich helfen – und warum Abwarten teuer werden kann – liest du hier.
Heftige Gewitter, stundenlanger Regen, überforderte Gullys – vielleicht hat der Wetterbericht in deiner Region gerade auch keine guten Wettervorhersagen für dich. Kein Wunder: Mit dem Klimawandel nehmen extreme Wetterlagen zu, und damit auch das Risiko für überflutete Keller, Pfützenlandschaften auf der Terrasse und unschöne Schäden rund ums Haus. Besonders gefährdet sind Gebäude in Hanglage oder mit tief liegenden Eingängen, Kellern oder Souterrainwohnungen.
Was viele Hausbesitzer*innen nicht wissen: Für Rückstauschäden haftest du als Grundstückseigentümer*in meist selbst. Wie du deinen Keller und die Terrasse am besten vor Starkregen schützt, zeigen die Profi-Tipps der Verbraucherzentrale NRW.
Starkregen-Check: Wie gefährdet ist dein Garten wirklich?
Bevor du anfängst, deinen Keller mit Sandsäcken zu schützen, ist es sinnvoll erstmal die Wetterlage zu überprüfen. Gibt es in deiner Kommune vielleicht eine Starkregengefahrenkarte? Falls nicht, bietet das Geoportal des Bundesamts für Kartografie und Geodäsie eine gute Orientierung. Dort kannst du ganz leicht sehen, wie gefährdet dein Haus und Garten bei starkem Regen ist – und gezielt planen, was du am besten tun solltest, um dein zu Hause vor Starkregen zu schützen.
Starkregen? Diese Tricks halten das Wasser vom Haus fern
Der beste Weg, deinen Keller und deine Terrasse vor Starkregen zu schützen: Das Regenwasser gar nicht erst ans Haus zu lassen. Daher solltest du darauf achten, Wege und Terrassen so anzulegen, dass das Regenwasser weg vom Haus fließen kann.
Zudem ist es sinnvoll, druckdichte Kellerfenster und Abdeckungen für Lichtschächte beim Hausbau zu verwenden, die dafür sorgen, dass das Regenwasser durch Schwachstellen in den Keller eindringen kann.
Auch Mini-Schwellen, Aufkantungen oder sogar Überdachungen an Hauseingängen bremsen den Starkregen.
Wenn du nicht möchtest, dass Starkregen in deinen Keller eindringen kann, solltest du auch darauf achten, nicht alle Flächen in deinem Vorgarten zu betonieren. Ansonsten kann das Regenwasser nicht versickern. Rasen, Kies und Mulden helfen hingegen dabei.
Gerade bei Neubauten lohnt es sich, solche Schutzmaßnahmen von Anfang an einzuplanen. Aber auch bei älteren Häusern lässt sich einiges nachrüsten – oft überraschend einfach.
Achtung Rückstau! So bleibt dein Keller frei von Abwasser
Manchmal kommt das Regenwasser nicht von außen, sondern von unten – aus der Kanalisation. Wenn die voll ist, steigt das Abwasser und sucht sich den Weg des geringsten Widerstands: zum Beispiel durch den Bodenablauf im Keller oder die Toilette. Klingt eklig? Ist es auch. Aber das lässt sich verhindern:
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Keine offenen Abflüsse unterhalb der Rückstauebene
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Hebeanlagen pumpen Abwasser sicher über die kritische Grenze
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Rückstauklappen verhindern das Eindringen von Wasser aus dem öffentlichen Kanal – helfen aber nicht beim Abfluss
Für längere Urlaube: Rückstauklappen verriegeln und Kellerfenster schließen.
Diese Fehler beim Einbau kosten dich im Ernstfall den trockenen Keller
All diese Lösungen bringen nur was, wenn sie richtig eingebaut sind. Deshalb: Finger weg von Bastellösungen und lieber Fachleute heranlassen – Sanitärbetriebe oder Ingenieurinnen und Ingenieure für Wasserwirtschaft wissen, was zu tun ist. Vor allem bei Neubauten sollten Rückstausicherungen direkt mitgeplant werden.
Rückstauklappe vergessen zu warten? Dann zahlt keine Versicherung
Gerade bei Technik wie Hebeanlagen oder Rückstauverschlüssen ist regelmäßige Wartung Pflicht. Nicht nur fürs gute Gewissen – sondern auch, weil Versicherungen im Schadensfall sonst gerne mal kneifen. Manuelle Klappen kannst du selbst reinigen, bei komplexeren Systemen bieten viele Firmen Wartungsverträge an. Tipp: Angebote vergleichen, nicht nur nach Preis, sondern auch nach Leistung.
Rückstauschäden sind nicht automatisch in der Gebäude- oder Hausratversicherung enthalten. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Elementarschäden extra absichern – also Rückstau, Überschwemmung und Co. Und im Ernstfall wollen viele Versicherer Belege sehen, dass du Rückstauschutz eingebaut und regelmäßig gewartet hast. Also: Dokumentation nicht vergessen.
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