Im eigenen See baden

Chlorfrei schwimmen: So einfach legst du einen Schwimmteich an

Das Bild zeigt einen kleinen Teich, in den eine Leiter reicht. Mehrere Pflanzen, wie z. B. Seerosen, finden sich in dem Teich. Die Umrandung bildet zum Teil ein Holzsteg.
© IMAGO/Panthermedia
Wie du in acht Schritten einen eigenen Schwimmteich baust, liest du im Folgenden.

Ein Schwimmteich übertrifft einen klassischen Swimmingpool um Längen – nicht nur optisch, sondern auch in puncto Naturerlebnis und Nachhaltigkeit. Wie du dir deine eigene kleine Wohlfühloase mit sanft plätschernden Wasserspielen, lebendigem Grün und tierischem Leben selbst bauen kannst – inklusive Tipps zu passenden Pflanzen und tierischen Mitbewohnern – erfährst du hier.

Ein Schwimmteich bietet dir eine naturnahe Alternative zum herkömmlichen Swimmingpool. Zwar sind Swimmingpools auch schon recht komfortabel, jedoch kommen sie mehr dem Flair eines Schwimmbads nahe, anstatt an das Naturerlebnis am See zu erinnern. Wenn du genau das aber willst, kannst du dich für einen Schwimmteich bzw. für einen Naturpool entscheiden. Ein wahrhaftiges Naturerlebnis am Wasser entsteht aber erst dann, wenn du deinen eigenen Schwimmteich selbst baust. Alles Wichtige über Planung und Bau erfährst du im Folgenden.

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Schwimmteich selbst bauen: In 8 Schritten zum eigenen kleinen See im Garten

Mit einem Schwimmteich bezeichnet man ein künstlich angelegtes Stillgewässer. Synonym zum Begriff "Schwimmteich" werden die Bezeichnungen "Naturpool", "Badeteich", "Bioteich" oder "biologischer Pool" verwendet. Das Innere dieses Schwimmteichs macht den Unterschied zum herkömmlichen Swimmingpool deutlich: Das Wasser wird nämlich biologisch durch Plankton gereinigt. Wäre das nicht ein Grund für dich, mal gegen den Strom zu schwimmen und den Versuch zu wagen, dir einen eigenen Schwimmteich im Garten anzulegen? Zumindest müsstest du dich dann nicht mehr um einen Liegeplatz am See streiten, denn vor deiner Haustür wartet ja schon ein kleiner Teich nur für dich allein. Daneben gibt es auch Anleitungen, die eine Filteranlage einbeziehen. Wie naturnah dein Teich schlussendlich sein darf, kannst du dir diesbezüglich noch überlegen.

Planung: Der richtige Standort für einen Schwimmteich

Für einen Schwimmteich musst du mindestens 20 Quadratmeter Wasserfläche einplanen – weniger Fläche reicht für diesen Bau nicht aus. Für welche Form du dich schlussendlich entscheidest, bleibt dir aber vollkommen überlassen. Der Natur kommt eine unregelmäßige, runde Form am nächsten.

Du brauchst unbedingt mindestens zwei Meter Breite, wenn du in deinem Teich ein paar Bahnen schwimmen möchtest. Mit Einstieg und Filteranlage an einer Seite läuft es allerdings auf größere Maße hinaus – vor allem, wenn du dort auch mal gemeinsam mit deinem Partner oder deiner Partnerin schwimmen möchtest.

Dein Schwimmteich sollte nicht unter Bäumen liegen, auch ein gewisser Abstand zum Nachbar*innengrundstück sollte bestehen. Genehmigungsfrei kommt in Deutschland niemand mehr davon – welche Vorschriften jedoch spezifisch für deine Örtlichkeit gelten, fragst du am besten bei deinem Bauamt nach. Pauschal lässt sich durch die unterschiedlichen Länderordnungen dazu nicht viel sagen. Auch zu den Kosten kann erst nach erfolgter Planung und dem Kauf des Materials mehr festgehalten werden.

Material: Was du zum Bau eines Schwimmteichs benötigen

  • Dicht verschweißte Folie, damit auch ja nichts durchfließt – für die Verbindung ein Schweißautomat
  • Schützende Vliesschicht als dichter Untergrund
  • Gestein, das die Filterung  des Wassers ermöglicht und die Basis für üppiges Pflanzenwachstum liefert
  • Minibagger, um die Grube auszuheben
  • Zollstock und Rotationsnivelliergerät, um die Maße des Teichs anzupassen
  • Drainagerohr (und Cuttermesser) für die Reinigung und als Schutz vor Überschwemmungen
  • Beton-L-Steine für die Kammer der Filteranlage
  • Pump- und Filteranlage, falls ungetrübtes Wasser gewünscht ist
  • Holz für das Holzdeck, das die Filteranlage verdeckt
  • Kies als Umrandung des Teichs

Bau: Schritt für Schritt zum Schwimmteich

1. Teichgraben, Umrandung und Kammer für die Filteranlage ausheben

Mit dem gemieteten Minibagger hebst du die Grube für den Schwimmteich aus. Orientiere dich an der Rasennarbe und arbeite dich von dort aus nach unten vor. Bitte bedenke: Bei Nichtschwimmer*innen darf der Schwimmteich nur 1,30 m tief sein. Vergewissere dich zudem, ob an dem ausgewählten Standort wichtige Rohre oder Leitungen verlaufen. Wenn ja, solltest du dir einen anderen Standort aussuchen, um Schwierigkeiten vorab aus dem Weg zu gehen.

Mit Zollstock und Rotationsnivelliergerät musst du zum Schluss noch die Grube auf eine Höhe bringen. Plane für diesen Schritt genug Zeit ein – hier ist Maßarbeit gefragt. Die Grube kann danach mit gewaschenem Sand gefüllt werden. Danach musst du eine Umrandung ausheben, durch die das Drainagerohr führt und die übrige Vegetation von der Teichfläche abgrenzt.

2. Drainagerohr anlegen

Nimm jetzt dein neues Drainagerohr und schneide es mit dem Cuttermesser zu. Mit dem Drainagerohr werden meist Verbindungsteile mitgeliefert, die es dir ermöglichen, die Rohre miteinander zu verbinden. Das Drainagerohr sollte vom Teich bis in einen geeigneten Ablaufpunkt verlegt werden und dabei einmal um den gesamten Teich führen (durch die ausgehobene Umrandung), damit das überschüssige Wasser auch gut abfließen kann.

Die richtige Neigung und Positionierung zu wählen, kann schwierig werden – deshalb kannst du dir hier Hilfe von Landschaftsgestalter*innen oder Teichbauer*innen holen. Anschließend muss das Rohr zum Schutz mit Vlies umwickelt werden.

3. Kammer für die Filteranlage mit Beton auslegen (optional)

Deine Beton-L-Steine bilden die Umrandung der Kammer für die Filteranlage – mit weiteren flachen Betonsteinen wird der restliche Teil ausgelegt. Übrigens: Von dieser Kammer aus geht es später in den Teich hinein, denn die rechteckige Fläche bietet den Untergrund für ein Holzdeck.

4. Teichboden auslegen

Der Teichboden sollte zuerst mit Teichvlies ausgelegt werden. Erst, wenn das liegt, wird die Teichfolie verlegt. Das Vlies bekommst du in ganzen Bahnen, was dir aber auch vereinfacht, es auf der ganzen Fläche zu verteilen. Am besten wird das Vlies an der Kammer für die Filteranlage befestigt. Ferner muss das Vlies über den Rand hinaus ausgebreitet werden.

Nun verbindest du die einzelnen Vliesbahnen miteinander. Versuche, Materialwölbungen auszubalancieren. Jetzt, da das geschafft ist, kann auch die Teichfolie ausgerollt werden. Auch diese Bahnen werden mithilfe eines Schweißautomaten miteinander verbunden.

5. Pump- und Filteranlage installieren (optional)

Wenn du klares Teichwasser bevorzugst, solltest du im fünften Schritt die Pump- und Filteranlage installieren. Die aus der Kammer ragenden Rohre müssen vorher noch mit Vlies und Teichfolie umlegt und verschweißt werden. In der Kammer finden die Filter Platz, die den Algenwuchs verhindern.

Für die Installation brauchst du mehr als nur handwerkliches Geschick – deshalb übernimmt idealerweise ein*e Teichbauer*in diese Arbeit. Dasselbe gilt für die Elektrik.

6. Wasser marsch!

Ein*e Mitarbeiter*in der Wasserwerke wird nun dafür sorgen, dass Wasser in deinen Teich geleitet wird. Während das Wasser fließt, musst du die Teichfolie mit Erde beschweren und glatt ziehen. Die über den Rand ragende Folie wird auf diese Weise ein gutes Stück in den Teich gezogen. Überschüssige Folie, die danach noch über den Beckenrand ragt, kannst du befestigen und danach an der losen Seite abschneiden.

7. Umrandung füllen

Die Umrandung des Teiches, in der das Drainagerohr verläuft, kann nun auch mit Erde aufgefüllt werden. Danach werden auch die letzten unschönen Ränder der Teichfolie überdeckt sein.

8. Holzdeck bauen

Zu guter Letzt wird die Kammer der Filteranlage mit einem Holzdeck verkleidet. Große Holzklappen ermöglichen dir trotzdem die Inspektion der Filteranlage darunter. Die restlichen Dielen schließen die übrigen Flächen ab und lassen das Holzdeck wie einen kleinen Steg aussehen. Auf diesem kannst du dich sonnen und entspannen. Außerdem kann eine kleine Leiter, die in den Teich reicht, am Holzdeck befestigt werden.

Fertig? Noch nicht ganz. Schließlich müssen Fische und Pflanzen – wenn du es so naturnah wie möglich möchtest – noch in deinem Teich Platz finden. Goldfische oder Kois sind tolle Bewohner für deinen Teich, und Seerosen sowie Hornkraut und Tausendblatt bieten den pflanzlichen Ausgleich.

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Quellen:
teichmeister.de, selbermachen.de, obi.de
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