Wer Schokolade mag, wird diese Staude lieben

Du magst Schokolade und suchst eine besondere Pflanze? Diese Staude duftet danach – ich verrate dir, wie du sie richtig pflanzt und pflegst.
Eine Staude, die duftet wie dunkle Schokolade – gibt es das wirklich? Ja! Mit der Schokoladenblume (Cosmos atrosanguineus) holst du dir ein außergewöhnliches Dufterlebnis in den Garten. Ihre samtig dunklen Blüten, ihr zarter Wuchs und ihr süß-warmes Aroma machen sie zu einem echten Geheimtipp unter Naturgärtner:innen.
Doch so schön sie ist – die Schokoladenblume ist keine Pflanze zum bloßen "Einbuddeln und Abwarten". Wer ihre Ansprüche kennt, wird mit einer langen Blütezeit, aromatischem Duft und einer fast meditativen Gartenerfahrung belohnt.
Was ist die Schokoladenblume?
Ursprünglich stammt Cosmos atrosanguineus aus Mittelamerika, genauer: aus Mexiko. Dort wächst sie wild in warmen, trockenen Höhenlagen. Botanisch gehört sie zur Familie der Korbblütler – sie ist also mit Ringelblume, Sonnenblume und Astern verwandt. Doch im Gegensatz zu ihren hellblühenden Verwandten hat sie tief dunkelrote bis fast schwarze Blüten, die samtig schimmern und aus der Ferne beinahe wie dunkle Pralinen wirken.
Das Besondere:
An warmen Tagen und in der Abendsonne verströmt die Pflanze einen intensiven, süßen Kakaoduft, der an dunkle Schokolade erinnert. Ein natürlicher Duft, der ganz ohne künstliche Aromen auskommt – und der nicht nur Menschen, sondern auch Bienen und Schmetterlinge magisch anzieht.
Standort und Boden – so fühlt sie sich wohl
Damit deine Schokoladenblume nicht nur wächst, sondern auch verführerisch duftet, ist der richtige Standort entscheidend. Wie bei vielen südamerikanischen Pflanzen gilt: Sonne, Wärme und durchlässiger Boden sind das A und O.
Darauf solltest du achten:
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Licht: Ein vollsonniger Platz ist ideal. Halbschatten geht zur Not auch, aber dort entwickelt sich der Duft weniger intensiv.
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Wärme: Die Pflanze liebt geschützte Standorte – an einer Mauer oder in der Nähe von Naturstein speichert sich Wärme ideal.
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Boden: Durchlässig, humusreich und leicht sandig. Staunässe bitte vermeiden – bei schweren Böden lohnt es sich, mit Sand oder feinem Kies zu arbeiten.
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pH-Wert: Neutral bis leicht alkalisch – zu saure Böden sollte man mit etwas Gesteinsmehl ausgleichen.
Pflanzung: So kommt die Schokoladenblume gut in die Erde
Damit die Schokoladenblume gut anwächst und kräftig blüht, lohnt es sich, bei der Pflanzung etwas genauer hinzuschauen. Denn wie bei vielen wärmeliebenden Knollenpflanzen gilt: Der richtige Zeitpunkt und eine gute Vorbereitung sind entscheidend für ihren Erfolg.
Der beste Zeitpunkt
Die frostempfindlichen Knollen dürfen erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie. Vorher ist die Gefahr zu groß, dass die zarten Austriebe durch Spätfrost Schaden nehmen. Wenn du möchtest, kannst du sie schon ab März in Töpfen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen – das bringt dir einen kleinen Blühvorsprung.
So pflanzt du richtig – Schritt für Schritt
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Knollen kontrollieren
Vor dem Einpflanzen prüfst du die Knollen auf Festigkeit und Triebe. Weiche, schimmelige Stellen solltest du entfernen – oder die betroffene Knolle aussortieren. -
Standort vorbereiten
Wähle einen sonnigen, warmen Platz mit durchlässigem Boden. Bei schweren Böden empfiehlt sich das Einarbeiten von etwas Sand oder feinem Kies. -
Pflanzloch ausheben
Etwa doppelt so tief wie die Knolle hoch ist – also meist 8–10 cm tief. Bei vorgetriebenen Knollen achte darauf, dass die Triebspitze nicht beschädigt wird. -
Knolle einsetzen
Mit der Triebspitze nach oben einlegen, locker mit Erde bedecken und leicht andrücken. -
Angießen
Gründlich angießen – aber achte in den ersten Tagen auf Staunässe. Sobald die Pflanze ausgetrieben hat, kannst du sie regelmäßig, aber maßvoll gießen.
Pflanzung im Topf
Du möchtest die Schokoladenblume lieber auf dem Balkon oder der Terrasse genießen? Kein Problem – im Topf fühlt sie sich ebenfalls wohl, wenn ein paar Dinge beachtet werden:
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Topfgröße: mindestens 25 cm Durchmesser
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Drainage: Unbedingt eine Schicht Blähton oder Kies als untere Lage
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Substrat: Mischung aus Pflanz- oder Gemüseerde mit Sand oder Tongranulat
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Pflanztiefe: wie im Beet – nicht zu flach, aber auch nicht zu tief
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Wintersicher: Im Herbst den ganzen Topf frostfrei einlagern oder die Knollen herausnehmen
Tipp: In Töpfen lässt sich die Schokoladenblume wunderbar in Szene setzen – platziere sie dort, wo du regelmäßig vorbeigehst. Ihr Duft entfaltet sich besonders intensiv in Nasenhöhe.
Pflege: Anspruchslos, aber sensibel bei Frost
Die gute Nachricht: Die Schokoladenblume ist insgesamt pflegeleicht. Sie benötigt wenig Dünger, verträgt Trockenheit besser als Nässe und ist selten anfällig für Krankheiten. Aber: Ihre Knolle ist frostempfindlich, und genau hier liegt der Haken.
Pflegeleicht im Sommer – aber bitte frostfrei überwintern:
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Gießen: In langen Trockenphasen regelmäßig gießen – aber nicht übertreiben. Lieber durchdringend und dann pausieren, als ständig kleine Mengen.
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Düngen: Einmal monatlich mit Flüssigdünger für Blühpflanzen reicht aus. Zu viel Dünger fördert nur Blattmasse, nicht Duft und Blüten.
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Verblühtes entfernen: Das fördert die Bildung neuer Knospen – und sorgt dafür, dass die Pflanze bis zum Herbst durchblüht.
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Überwintern: Vor dem ersten Frost die Knollen vorsichtig ausgraben, trocken abklopfen und bei 5–10 °C dunkel und luftig lagern – zum Beispiel in Holzkisten mit Sand oder Zeitungspapier. Das erinnert an Dahlien und funktioniert ganz ähnlich.
Tipp: Wenn du nur wenig Platz hast, pflanze die Schokoladenblume direkt in einen Tontopf mit Abzugsloch. So kannst du sie im Herbst mitsamt Topf ins Winterquartier bringen, ohne sie ausgraben zu müssen.
Die Pflanze im Jahresverlauf – was wann zu tun ist
Frühling (April–Mai):
Knollen aus dem Winterquartier holen, auf sichtbare Triebe prüfen und ggf. teilen. Nur feste, gesunde Knollen wieder einsetzen. Wenn du früh blühende Pflanzen willst, kannst du sie im Topf vorziehen – ab Ende Mai dürfen sie ins Freie.
Sommer (Juni–September):
Blütezeit! Jetzt ist die Pflanze am schönsten. Wichtig ist: regelmäßig gießen, verblühte Blüten abschneiden und sparsam düngen. Die Blume bildet bei guter Pflege durchgehend neue Blüten nach.
Herbst (Oktober):
Vor dem ersten Frost ausgraben. Knollen reinigen, trocknen lassen und kühl, dunkel und frostfrei lagern – z. B. in einer Holzkiste mit Sand oder trockener Erde. Nicht vergessen zu beschriften!
Winter:
Ruhezeit. Jetzt brauchst du nichts weiter tun, außer ab und zu kontrollieren, ob die Knollen nicht schimmeln oder austrocknen.
Insektenfreundlich und dekorativ – eine Staude für alle Sinne
Auch wenn sie auf den ersten Blick zart wirkt – die Schokoladenblume hat es in sich: Sie ist eine echte Bienen- und Falterpflanze, besonders für Gartenräume, die auf Duft und Naturbeobachtung ausgelegt sind.
In Kombination mit anderen Blühpflanzen kannst du mit ihr einen kleinen Duftgarten gestalten – z. B. mit:
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Vanilleblume (Heliotrop): ergänzender, süßer Duft
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Duftsteinrich (Lobularia): niedriger Bodendecker mit Honigaroma
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Silberblatt oder Salbei: Kontrastreiches Blattwerk, trockenheitsverträglich
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Katzenminze oder Thymian: locken ebenfalls Bestäuber an
Auch in einem Naturgarten, wo Wildbienen, Hummeln und Tagfalter willkommen sind, ist die Schokoladenblume eine besondere Ergänzung.
Was noch wichtig ist – praktische Hinweise für deinen Gartenalltag
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Schnittblume: Du kannst die Blüten schneiden – sie halten sich bis zu 5 Tage in der Vase und duften auch dort herrlich.
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Giftigkeit: Für Haustiere ist die Pflanze nach aktuellem Kenntnisstand nicht giftig – aber wie bei allen Zierpflanzen gilt: besser nicht zum Fressen anbieten.
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Winterschutz im Topf: Wenn ein Ausgraben nicht möglich ist, bringe den Topf ins frostfreie Winterquartier (Garage, Keller). Licht ist nicht nötig – aber der Topf darf nicht völlig austrocknen.