Zurückschneiden im Juli? Diese 7 Pflanzen lieben es!

Pflanzen profitieren ja von einem gezielten Schnitt, um nochmal durchzustarten, besser zu blühen oder kräftiger zu wachsen. Aber auch jetzt im Juli? Ja, manche schon! Welche Pflanzen du jetzt zurückschneiden solltest.
So manch eine Pflanze profitiert in der Sommermitte von einem gezielten Rückschnitt – sei es für eine zweite Blüte, mehr Vitalität oder einfach, um Ordnung in Beet und Balkonkästen zu bringen. Welchen Gewächsen du jetzt mit der Gartenschere Gutes tust und wie du dabei vorgehst, liest du hier.
Rückschnitt im Juli: Warum jetzt zur Schere greifen?
Ein gezielter Rückschnitt zur Sommerzeit bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:
- Er regt viele Pflanzen zu einer zweiten Blühphase im Spätsommer an
- Er fördert die Verzweigung und das kräftige Nachwachsen
- Er bringt wieder mehr Ordnung ins grüne Wohnzimmer
- Er verhindert unerwünschte Selbstaussaat bei bestimmten Stauden
Wichtig dabei: nicht radikal alles abschneiden, sondern mit Gefühl arbeiten. Oft genügt es, die Pflanze um ein Drittel bis zur Hälfte zu kürzen – das reicht, um neue Energie freizusetzen.
Blühfreudige Stauden danken dir den Rückschnitt mit einer zweiten Blüte
Lavendel: Sobald er seine erste Blühpracht hinter sich hat, ist der ideale Moment für einen Schnitt gekommen. Kürze ihn um etwa ein Drittel – aber Vorsicht: bitte nur ins grüne Holz, nicht in verholzte Teile schneiden. Dieser Sommerschnitt regt ihn zu frischem Austrieb an, und mit etwas Glück schenkt er dir im August eine zweite Blühphase.
Frauenmantel und Storchschnabel: Beide Stauden sind nach der Blüte oft ein wenig aus der Form geraten. Ein beherzter Rückschnitt auf etwa 5 bis 10 Zentimeter bringt frisches, dichtes Laub hervor. Ganz nebenbei wird auch die unkontrollierte Selbstaussaat verhindert – und die Pflanzen bilden neue Polster.
Rittersporn und Katzenminze: Kaum ist die erste Blüte vorbei, dürfen die Stauden mutig zurückgeschnitten werden – ruhig bis knapp über dem Boden. Mit einer Extraportion Dünger im Anschluss legen sie erneut los und bringen möglicherweise noch vor dem Herbst eine zweite Blüte.
Sträucher und Hecken: Bei diesen ist jetzt Form gefragt
Buchsbaum, Liguster, Hainbuche: Für viele Heckenklassiker ist der Juli der ideale Monat für den sogenannten Formschnitt. Die optimalen Wachstumsbedingungen sorgen dafür, dass sich nach dem sanften Schnitt schnell und gut neue Triebe bilden. Ein sauberer Sommerschnitt sorgt für dichte, kompakte Formen.
Nimm aber bitte Rücksicht auf möglicherweise brütende Vögel: Hast du welche in deiner Hecke warte mit dem Rückschnitt, bis die zweite Brut abgeschlossen ist – das ist meist Ende Juli der Fall. Oder verzichte auf die Form den gefiederten Tierchen zuliebe.
- Lesetipp: Achtung – es ist nicht rund ums Jahr erlaubt: Wann du deine Hecke schneiden darfst.
Öfterblühende Rosen: Um sie zu neuem Leben zu erwecken, reicht oft schon ein kleiner Schnitt: Entferne regelmäßig verblühte Blüten, am besten knapp über dem zweiten oder dritten Blattpaar. Das fördert neue Knospenbildung – und die Rose wächst insgesamt kräftiger.
Balkonpflanzen: Mit Ausputzen zur Dauerblüte
Balkonpflanzen: Viele klassische Sommerblumen für Balkon und Terrasse neigen dazu, nach der ersten Blühwelle in die Samenbildung überzugehen – und stellen dann das Blühen ein. Deshalb lohnt sich regelmäßiges Ausputzen:
Entferne verwelkte Blüten mit den Fingern oder einer kleinen Schere direkt an der Blütenbasis. So regst du die Pflanze dazu an, neue Knospen zu bilden – und kannst dich bis in den Herbst hinein an farbenfrohen Blüten freuen.
Bei diesen Balkonpflanzen kannst du so vorgehen:
- Geranien
- Petunien
- Zauberglöckchen
- Knäuelglockenblume
- Fächerblumen
- Verbene
- Lobelien
- Zweizahn (Bidens)
Küchenkräuter: Einige gehen gerne frühzeitig in die Blüte – das sieht zwar hübsch aus, lässt aber oft das Aroma der Blätter leiden. Wer länger ernten möchte, sollte regelmäßig die Triebspitzen kappen, am besten kurz oberhalb eines Blattpaares. Das verhindert nicht nur die Blüte, sondern fördert auch ein dichteres, buschigeres Wachstum.
Bei diesen Kräutern ist das der Fall:
- Basilikum
- Minze
- Oregano
- Thymian
- Zitronenmelisse
- Zitronenverbene
Diese Pflanzen jetzt bitte nicht schneiden
Du meinst, du könntest eigentlich überall auf Balkon, Terrasse oder im Garten mal Tabula rasa machen? Bloß nicht: Bei weitem nicht jede Pflanze verträgt im Hochsommer einen Schnitt. Diese solltest du besser verschonen:
- Frühlingsblüher wie Flieder, Forsythie oder Schneeball: Diese schneidet man direkt nach der Blüte im Frühling – ein späterer Rückschnitt nimmt ihnen die Knospen für das nächste Jahr.
- Immergrüne Koniferen wie Thuja oder Zypresse: Ein Schnitt bei starker Sonneneinstrahlung kann Sonnenbrand verursachen – besser im Frühjahr oder Spätherbst schneiden.
- Obstbäume mit Ausnahme von Steinobst wie Kirsche oder Pfirsich: Der richtige Zeitpunkt für Apfel, Birne & Co ist der Spätwinter.
Tipp: Damit deine Pflanzen den Schnitt gut überstehen, solltest du an warmen, trockenen Tagen entweder am frühen Morgen oder am Abend zur Schere greifen – niemals in der prallen Mittagssonne. Verwende immer saubere und gut geschärfte Gartenscheren, um unnötige Verletzungen zu vermeiden.
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Mein schöner Garten, NABU – Naturschutzbund Deutschland, Gartenjournal.net, mein-kraeuterkeller.de. Poetschke.de – Der Grüne Ratgeber, Deavita.com