Jetzt handeln

Schädling im Staudenbeet: Dieser Käfer macht dem Lavendel zu schaffen

Schillernder Rosmarinkäfer mit metallisch-grünen Streifen krabbelt auf einer violett blühenden Lavendelblüte vor unscharfem Hintergrund.
© Shutterstock/Klaus Nicodem
Mein mediterranes Staudenbeet mit Lavendel, Rosmarin, Thymian und Salbei ist ein wahres Buffet für diesen Schädling.

Vorsicht, in deinem Staudenbeet ist ein neuer Schädling unterwegs. Erfahre hier, warum vor allem Lavendel, Rosmarin und Salbei gefährdet sind.

Seit zwei Jahren darf ich mich Gartenbesitzerin nennen – und mein ganzer Stolz ist das mediterrane Kräuterbeet. Dort wachsen Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian und weiße Beetrosen, die herrlich duften und Bienen wie Hummeln magisch anziehen. Ich könnte stundenlang zusehen, wie sie emsig von Blüte zu Blüte fliegen. Aber halt mal – wer schleicht denn da durchs Beet?

Vor Kurzem tauchte im Staudenbeet ein neuer Gast auf – wunderschön anzusehen, fast zu schön, um ihn zu verdächtigen.

Wie ein funkelnder Edelstein saß er auf dem Lavendel – grün-metallisch glänzend, durchzogen von roten Streifen. "Was für ein schöner Käfer!", dachte ich noch, bis ich merkte: Er ist nicht allein. Immer mehr von diesen schillernden Gästen tauchten auf. Also zückte ich Google Lens – und mir verging schlagartig das Lächeln.

Lavendel schneiden leicht gemacht

Der Rosmarinkäfer macht sich in den Beeten breit

Übersehen kann man ihn kaum – dafür ist sein schillernder Panzer einfach zu auffällig:

  • Farbe: Metallisch glänzend, in Grün-, Blau- und Bronzetönen.
  • Streifen: Zwei rote bis kupferfarbene Längsstreifen ziehen sich über die Flügeldecken.
  • Größe: Etwa 6 bis 8 Millimeter – also kein Winzling, aber auch kein Koloss.

Auch die Larven fallen auf: Sie sind grau bis grünlich gefärbt, mit dunklen Punkten und einem kompakten Körperbau. Wie kleine Maden wirken sie – und sitzen meist gut getarnt an der Unterseite der Kräuterblätter.

Auch lesenswert: Blattläuse bekämpfen mit Hausmitteln: Dieser Frühstücks-Abfall rettet deine Pflanzen

Der Rosmarinkäfer ist ein Schädling

Ursprünglich stammt Chrysolina americana aus dem Mittelmeerraum – doch seit einigen Jahren fühlt er sich auch bei uns pudelwohl. Besonders in warmen, trockenen Gegenden breitet er sich aus. Klimawandel lässt grüßen.

Früher konnten strenge Winter den Rosmarinkäfer noch stoppen – heute übersteht er auch die Kälte nördlich der Alpen und vermehrt sich fleißig. Das ist problematisch, denn er zählt zu den Pflanzenschädlingen.

Lavendel, Salbei und Rosmarin – ein Festmahl für den Käfer

Kein Wunder also, dass sich der schillernde Schädling ausgerechnet in meinem Lieblingsbeet niederlässt. Dort wächst schließlich alles, was ihm schmeckt:

  • Rosmarin
  • Lavendel
  • Salbei
  • Thymian
  • Bohnenkraut

Die Käfer machen kurzen Prozess: Sie hinterlassen Löcher in den Blättern, schaben an den Trieben und fressen bei starkem Befall ganze Pflanzen kahl. In meinem Beet haben sie sich besonders auf Lavendel, Rosmarin und Salbei gestürzt – mein mediterranes Staudenbeet wurde zur Selbstbedienungstheke.

Lesetipp: Erdflöhe bekämpfen: Genialer Küchen-Geheimtipp rettet dein junges Gemüse im Mai

So wirst du den Rosmarinkäfer wieder los

Keine Sorge, wenn sich nur ein paar Käfer blicken lassen. Im Vergleich zu anderen Schädlingen fressen sie eher gemächlich – und lassen sich bei leichtem Befall gut von Hand absammeln.

Wenn sich die Käfer allerdings – so wie bei mir – rasant vermehren, ist schnelles Handeln gefragt. Dann hilft nur noch gezieltes Eingreifen. Hier kommen die besten Tipps, um den Rosmarinkäfer in Schach zu halten:

1. Absammeln – lästig, aber wirksam

Am besten morgens oder abends, wenn die Käfer noch träge sind: Mit einem Glas Seifenwasser bewaffnet einfach Käfer, Larven und Eigelege von den Pflanzen streifen – besonders von den Blattunterseiten. Klar, es ist Fleißarbeit. Aber sie zahlt sich aus.

2. Befallene Pflanzen zurückschneiden

Meine Salbeipflanzen waren so zerfressen, dass ich kurzerhand zur Schere gegriffen und sie kräftig eingekürzt habe. Das hat geholfen: Danach war Schluss mit dem Käferbesuch. Durch den Rückschnitt nimmst du den Schädlingen nicht nur die Futterquelle, sondern entfernst auch gleich Eier und Larven.

3. Nützlinge willkommen heißen

Ob Vögel, Laufkäfer oder Schlupfwespen – sie alle zählen den Rosmarinkäfer zu ihren Lieblingssnacks. Statt also zur Chemiekeule zu greifen, lieber natürliche Helfer fördern: eine Vogeltränke aufstellen, heimische Wildpflanzen säen und wilde Ecken im Garten einfach mal wild lassen.

4. Neemöl oder Rapsöl – sanfte Hilfe bei starkem Befall

Wenn der Käferdruck zu groß wird, kannst du zu biologischen Spritzmitteln wie Neemöl oder Rapsöl greifen. Sie wirken zuverlässig gegen Larven und Käfer, indem sie deren Atemöffnungen verkleben und die Entwicklung stoppen – ohne dabei Nützlinge zu gefährden. Wichtig: immer frühmorgens oder abends sprühen, nie in der prallen Sonne!

Fazit: Nicht wegschauen – handeln!

Ein paar angefressene Blätter sind kein Grund, den Garten aufzugeben. Der Rosmarinkäfer lässt sich mit einfachen Mitteln und etwas Konsequenz gut in Schach halten. Bleib dran – dein Beet wird es dir danken.

Mein Tipp: Schau nicht weg. Ich habe die Käfer anfangs nicht ernst genommen – und plötzlich war mein Lavendel fast komplett kahlgefressen. Heute werfe ich alle paar Tage einen Blick ins Beet, und seitdem habe ich die Situation wieder unter Kontrolle.

Hier findest du weitere Gartenthemen: 

Quellen:
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf gofeminin.de.
Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: