Fiese Löcher in der Kleidung

Kleidermotten bekämpfen: Omas Hausmittel sind effektiver als Mottenkugeln

Hände halten rosa gestrickten Pullover neben getrocknetem Lavendel auf weißem Untergrund.
© Gettyimages/Tatiana Foxy
Kleidermotten lassen sich nicht nur mit Mottenkugeln loswerden, sondern auch mit Omas Hausmitteln.

Kleidermotten fressen sich gerade durch deinen Kleiderschrank? Du hast keine Lust mehr auf kleine Löcher in deinen Klamotten? Erfahre hier, wie du Kleidermotten schnell erkennen und mit bewährten Hausmitteln effektiv bekämpfen kannst. 

Hast du heute den Kleiderschrank geöffnet und gemerkt, dass deine T-Shirts, Kleider, Blusen und Anzüge plötzlich Löcher haben?

Dann hat dein Kleiderschrank unerwünschte Untermieter: Kleidermotten! Diese kleinen Insekten, die es einfach nicht lassen können, deine Klamotten zu vernichten. Aber was genau sind Kleidermotten eigentlich? Gibt es Hausmittel gegen sie? Und wie schützt du dich vor den fliegenden Tierchen?

Unbeliebte Mitbewohner: So sehen Kleidermotten wirklich aus


Kleidermotten (Tineola bisselliella) sind winzige Insekten, die einen wahrhaftigen Appetit auf deine Kleidung haben. Sie sind sozusagen die unerwünschten Gäste in deinem Modereich.

Kaum zu glauben, dass Kleidermotten eigentlich zu den Schmetterlingen gehören. Aber viel unscheinbarer aussehen. Die erwachsenen Tiere sind 4 bis 9 mm lang und haben eine Flügelspannweite von 12 bis 16 mm. Aber hey, Größe ist nicht alles, oder? Obwohl sie so winzig sind, schaden sie den Textilien.

Endlich mottenfrei: Praktische Tipps gegen die Textilschädlinge

Goldgelb und gefräßig: Alles, was Du über Kleidermotten wissen musst

Diese flatternden Modemonster haben einen ganz eigenen Stil: Ihr Körper und ihre Vorderflügel sind leuchtend goldgelb, die graugelben Hinterflügel ausgefranst. In Ruhestellung werden die Vorderflügel über den Hinterflügeln zusammen gelegt.

Ihr typisches Aussehen unterscheidet sie von anderen Mottenarten. In der Regel haben deren Vorderflügel dunklere Punkte oder Bänder.

Die Larven werden 10 mm groß, sind cremeweiß und haben einen goldbraunen Kopf.

Kotkrümel und seidige Röhren: So sieht ein Mottenbefall wirklich aus

 

Bei einem Befall von Kleidermotten findet man oft seidige Röhren, die die Mottenlarven in oder auf den Stoffen gesponnen haben. Dort halten sich die Larven meistens auf.

Auf glatten Stoffen sieht man die Röhren direkt auf der Oberfläche, bei Pelzen oder lockerer Wolle sind sie tiefer ins Material eingearbeitet. Ein weiteres typisches Zeichen für Motten sind kleine Kotkrümel mit einer unebenen Oberfläche, die oft ähnlich wie der befallene Stoff gefärbt sind und manchmal mit Motteneiern verwechselt werden.

Sie lieben es, sich in dunklen, engen Ecken zu verstecken und sich von den Fasern deiner Kleidungsstücke zu ernähren. Ja, richtig gehört, sie knabbern an deinen Klamotten herum wie verrückt! Dabei ist gar nicht die Motte selbst der Übeltäter: Es sind ihre Larven, die sich durch deinen Kleiderschrank fressen.

Achtung, Kleidermottenalarm: So gelangen die ungebetenen Gäste in dein Zuhause

Sie mögen es warm und sind das ganze Jahr über zu finden. Ihre Hauptflugzeit ist von Mai bis August, wobei die Männchen öfter unterwegs sind als die Weibchen. Trotzdem können beide weit genug fliegen, um von einem Gebäude zum nächsten zu kommen. 

Aber auch Zugluft kann dafür sorgen, dass sie bei dir in der Wohnung oder im Haus landen. Ein offener Fensterspalt reicht schon aus, und zack sind sie in deinem Zuhause. Auch wenn du gebrauchte Textilen wie Teppiche kaufst, können die Tiere eingeschleppt werden.

Zudem sind Kleidermotten echte Meister der Tarnung. Sie legen ihre Eier in dunklen Ecken oder Ihrer Kleidung ab und entwickeln sich dort heimlich zu kleinen, gefräßigen Raupen. Und dann, ja dann beginnt das Festmahl an deinen Lieblingsklamotten.

Versteckspiel im Dunkeln: Warum du Kleidermotten selten siehst

Meistens merkst du erst, dass du Kleidermotten am Hals hast, wenn du kleine, unregelmäßige Fraßlöcher in deinen Klamotten findest. Diese Löcher sind überall verstreut und nicht wie die des Teppichkäfers, die eher groß sind und sich auf einen Bereich konzentrieren.

Kleidermotten sind echte Dämmerungstypen, die das Licht meiden und sich schnell verstecken, wenn du sie störst. Im Gegensatz zu anderen harmlosen Nachtfaltern fliegen sie nicht auf Lichtquellen zu. Außerdem sind sie keine Küchenbesucher wie die Mehl- oder Dörrobstmotten.

Neben der Kleidermotte gibt es auch noch die Pelzmotte, die viel seltener vorkommt und sich von der Kleidermotte durch ihre dunklere Färbung und größere Flügelspannweite von 9-17 mm unterscheidet. Ihre Larven befinden sich in einem sackartigen Gespinstköcher, den sie überall mit hinnehmen. Die Pelzmotte findest du meistens an kühleren Orten wie Dachböden oder Schuppen, nicht in deiner geheizten Bude.

Kleidermotten: Erste Hilfe beim Befall

Du hast bereits Kleidermotten oder zarte Gespinste im Kleiderschrank entdeckt? Dann solltest du Pheromonfallen nutzen, um den Befall einzudämmen. Schnappe dir dann den Staubsauger und reinige den kompletten Kleiderschrank. Das zeigt den Kleidermotten gleich, dass sie nicht willkommen sind!

Wische die Flächen im Schrank gründlich mit Essigwasser ab. Kleidermotten mögen den Geruch von Essig nicht, das verdirbt ihnen den modischen Appetit.

Aber was ist mit den betroffenen Klamotten?

Nun, da hat BILD der FRAU ein paar heiße (oder kalte) Tipps für dich. Kleidermotten mögen keine Extreme, also zeige ihnen die kalte oder heiße Schulter.

Packe die betroffenen Klamotten in schwarze Müllsäcke – und ab damit in die pralle Sonne oder in deinen Kofferraum! Du kannst die Sachen aber auch bei mindestens 60 Grad waschen. Allerdings vertragen diese Hitze nicht alle Textilien. Deshalb kannst du die Kleidung auch für ein paar Tage ins Gefrierfach legen.

Kleidermotten: Diese Hausmittel helfen

Aber was kannst du tun, um dich vor diesen Modeverbrechern zu schützen? Nun, zunächst einmal ist gute Hygiene der Schlüssel. Halte den Kleiderschrank sauber und sorge für genügend Belüftung.

Kleidermotten mögen es nämlich gerne warm und feucht – so wie ein Wellnessurlaub in der Karibik, nur ohne den Cocktail am Strand.


Du kannst auch zu natürlichen Waffen greifen, um die Plagegeister fernzuhalten. Lavendelsäckchen oder Zedernholzkugeln sind ihre natürlichen Feinde.

Aber auch andere Düfte wie der von Lorbeerblättern, Nelken,  Pfefferminze, Patchuli oder das ätherische Öl von Thuja können helfen. Kleidermotten mögen diese Düfte nicht und verziehen sich schneller, als man "Fashion Police" sagen kann.

Zudem lohnt es sich, ein Fliegennetz an deine Fenster und an die Balkontür anzubringen. Kleidermotten sind nämlich von Mai bis September unterwegs und haben ordentlich Hunger.

Wenn du deine Winter- oder Sommersachen irgendwann wegpackst, solltest du die Kleidung vorher gut waschen und auslüften. Danach hilft es, die Klamotten luftdicht zu verpacken, damit deine Kleidung nicht als "All-You-Can-Eat-Buffet" endet.

Besonders gut eignen sich hierfür Kleidersäcke, Vakuumbeutel, Koffer oder Leinen-Bettbezüge. Die kleinen Insekten von der Modemafia sind leider sehr hartnäckig. Deshalb solltest du deine Klamotten auf keinen Fall in Pappkartons oder Baumwolltaschen packen.

Nie wieder Kleidermotten: So wirst du sie mit Pheromonfallen los!

Auch mit Lockstoff-Fallen kannst du versuchen, Kleidermotten zu bekämpfen. Die enthalten Sexuallockstoffe der Mottenweibchen (Pheromone) und locken paarungsbereite Kleidermottenmännchen an. Die solltest du aber nur verwenden, wenn du dir sicher bist, dass dein Kleiderschrank von Kleidermotten befallen ist. Ansonsten lockst du die Tiere erst recht von draußen in die eigenen vier Wände. 

Quellen:
umweltbundesamt.de, motten-weg.de, ungezieferabwehr.de
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