Ordnung im Grünen

Garten im Herbst ausmisten: So mache ich meinen Garten bereit für einen Neustart

Zu sehen ist eine Frau, die auf ihrer herbstlichen aufgeräumten Terasse sitzt.
© GettyImages/fotostorm
Auch kleine Schritte verändern den Blick: Wer bewusst ausmistet, entdeckt den Garten neu.

Kennst du das? Mir wird oft gesagt, dass mit mir etwas nicht stimmt. Ich kann einfach nicht abschalten, wenn es um mich herum unordentlich ist. Dieses Gefühl, dass ständig etwas "offen" bleibt, begleitet mich überallhin und das betrifft nicht nur meine Wohnung, sondern auch meinen Garten. Gerade jetzt, wo der Winter vor der Tür steht, habe ich ein starkes Bedürfnis, alles einmal gründlich auszumisten. Ich möchte, dass der Start in den Frühling klar, ruhig und aufgeräumt ist. Wenn es dir genauso geht, erzähle ich dir hier, was ich alles ausmiste, um meinen Garten wieder frisch und bereit für die neue Saison zu machen.

Du hast keinen Garten, aber einen Balkon? In diesem Video erfährst du, wie du ihn winterfest machst:

Balkon winterfest machen: 4 Dinge, die fast alle vergessen

Lese-Tipp: Im Herbst aussortieren: Von diesen 7 Dingen trenne ich mich dieses Jahr

Mit System ausmisten: So gehe ich im Garten vor

Damit das Ausmisten nicht in wildem Aktionismus endet, gehe ich Schritt für Schritt vor. Ich teile den Garten in Bereiche ein – zum Beispiel Beete, Terrasse, Schuppen oder Kompostecke – und nehme mir jeden einzeln vor. So verliere ich weder den Überblick noch die Motivation. Ich beginne meist dort, wo ich mich am liebsten aufhalte, also auf der Terrasse oder im Beet direkt am Haus. Wenn dieser Bereich aufgeräumt ist, sehe ich sofort einen Unterschied, und das motiviert für den Rest.

Ich habe außerdem gelernt, beim Aufräumen konsequent zu entscheiden: Bleibt das, braucht es einen neuen Platz oder darf es gehen? Alles, was ich aussortiere, lege ich in drei Kisten oder Haufen: behalten, spenden oder verschenken und entsorgen. So bleibt der Prozess klar, und am Ende ist nicht nur der Garten, sondern auch der Kopf wieder geordnet.

Pflanzen im Garten ausmisten und zurückschneiden

Manche Pflanzen wachsen einem einfach über den Kopf, im wahrsten Sinne des Wortes! Stauden, die sich immer weiter ausbreiten, Beete, die überquellen, oder Kübelpflanzen, die längst ihre Blühfreude verloren haben. Ich habe beschlossen, mich von allem zu trennen, was keinen Platz mehr lässt. Im Herbst ist der richtige Moment, um großzügig zu sein: Verblühtes wird zurückgeschnitten, Schwächelndes umgesetzt oder entsorgt. 

Damit sie in üppiger Blüte steht, solltest du jetzt im Herbst deine Dipladenia zurückschneiden. Wie du das am besten machst, haben wir dir bereits in einem anderen Artikel verraten.

Gartendeko und Accessoires aussortieren

Über die Jahre hat sich in meinem Garten ein Sammelsurium an kleinen Figuren, Lichtern und Schalen angesammelt. Vieles davon hat einmal Freude gemacht, aber irgendwann verliert es an Charme. Beim letzten Rundgang habe ich ganz bewusst hingesehen und vieles aussortiert. Was bleibt, sind die Stücke, die wirklich zu meinem Stil passen und nicht nur Steh-Rumchen sind, die gar nicht wirklich zusammenpassen.

Der Rest durfte gehen und hat zum großen Teil bei Freund*innen und bei meiner Familie ein neues Zuhause gefunden. Und plötzlich wirkt der Garten wieder ruhiger und offener.

Lese-Tipp: Herbstdeko aussortieren: Von diesen 7 Dingen trenne ich mich

Geräteschuppen und Gartenwerkzeuge aufräumen

Wenn ich meinen Schuppen öffne, weiß ich sofort, warum ich manchmal keine Lust auf Gartenarbeit habe. Überall alte Töpfe, stumpfe Scheren, angebrochene Düngersäcke. Also habe ich alles durchgesehen, geputzt, geölt oder entsorgt. Jetzt hängt jedes Werkzeug an seinem Platz. Es klingt banal, aber dieser Anblick allein motiviert mich, wieder anzupacken.

Die alten Blumentöpfe kann man auch upcyceln und tolle Weihnachtsdeko daraus basteln. Wie das geht, erfährst du in unserem anderen Artikel. 

Gartenmöbel richtig ausmisten

Spätestens wenn ich die Gartenmöbel einräume, zeigt sich, was noch taugt. Ich hatte viele wackelige Hocker, auf denen Pflanzenkübel standen, die dringend ein Upcycling nötig hatten. Auch bei meinen Blumenkästen war ich streng. Diese sind in diesem Jahr durch ein Gewitter stark beschädigt worden und wurden deshalb ersetzt. So manche Holzmöbel bekamen einen neuen Anstrich, andere sind gegangen. Jetzt steht auf der Terrasse nur noch das, was ich wirklich mag und auch noch benutzt werden kann.

Nachhaltig ausmisten – nicht einfach wegwerfen

Beim Ausmisten geht es für mich nicht darum, Dinge achtlos wegzuwerfen. Viele Gegenstände, die im Garten ausgedient haben, können anderen noch Freude machen oder ein zweites Leben bekommen. Töpfe, Werkzeuge oder Dekorationen, die ich selbst nicht mehr brauche, verschenke ich an Nachbarn oder Nachbarinnen, Freunde oder an die Familie. Auch Pflanzen lassen sich gut teilen oder weitergeben, besonders solche, die sich zu stark ausgebreitet haben.

Was sich nicht mehr verwenden lässt, versuche ich, sinnvoll zu recyceln oder upzucyceln. Alte Holzbretter werden zu Beetumrandungen, aus Gießkannen werden neue Blumentöpfe, und manche zerbrochenen Töpfe eignen sich noch als Drainageschicht im Pflanzkübel. So bleibt das Ausmisten nicht nur ein Akt des Loslassens, sondern auch einer bewussten Wertschätzung. Schließlich steckt in vielem mehr, als man auf den ersten Blick sieht.

Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: