Braune Spitzen, schlappe Blätter?

Achtung, Düngefalle: Diese 8 Fehler ruinieren deine Pflanzen!

Gelber Zerstäuber sprüht Wasser auf violette Blüten, daneben düngt eine behandschuhte Hand Erde mit weißen Körnern.
© canva [M]
Schlappe Blätter, braune Spitzen? Das kann auch vom Düngen kommen! Die häufigsten Fehler liest du hier.

Beim Düngen kannst du nichts falsch machen? Falsch: Selbst erfahrenen Hobbygärtner*innen unterlaufen immer wieder typische Fehler, die Pflanzen sogar eher Schaden zufügen. Damit dir das nicht passiert, zeigen wir dir die 8 häufigsten Düngesünden – und wie du sie vermeidest.

Logisch: Wer in den Sommerurlaub reist, gießt seine Pflanzen vorher nochmal ordentlich – viele greifen dabei auch zum Dünger. Schließlich sollen Balkonblumen, Tomaten & Co in der Ferienzeit nichtschlapp machen. Also schnell noch eine Portion extra... Oder lieber zwei?

Welche Pflanzen vertragen keinen Kaffeesatz als Dünger?

Doch genau das ist ein häufiger Fehler! Denn: Eine Überdosis Dünger hilft nicht, sie schadet sogar – vor allem bei Sommerhitze. Pflanzen nehmen in dieser Zeit Nährstoffe nur eingeschränkt auf. Was übrig bleibt, kann die Wurzeln verbrennen oder die Erde versalzen.

Von wegen beim Düngen kann man nix falsch machen: Die 8 häufigsten Fehler

Gut gemeint ist beim Düngen also nicht immer gut gemacht. Viele typische Fehler passieren genau jetzt – mitten im Sommer. Wir zeigen dir die 8 häufigsten Düngesünden und erklären, wie du deine Pflanzen wirklich gesund durch die Saison bringst.

1. Zu viel Dünger: Wenn die Pflanze überfordert ist

Mehr hilft mehr? Leider falsch, wie du gerade erfahren hast: Zu viel Dünger kann die Wurzeln "verbrennen", was man an braunen Spitzen, schlappen Blättern oder plötzlichem Welken erkennt. Besonders schnell passiert das bei Flüssigdünger oder auf engem Raum (z. B. im Topf).

Besser so: Halte dich an die Dosierung auf der Verpackung – und wenn du unsicher bist: lieber zu wenig als zu viel.

2. Falscher Dünger für die falsche Pflanze

Dünger ist Dünger – das wird schon passen... Natürlich nicht: Tomaten brauchen andere Nährstoffe als ein Zitronenbäumchen. Mediterrane Kräuter wie Thymian oder Lavendel mögen es eher mager, während Blühpflanzen viel Kalium und Phosphor brauchen. Und und und...

Besser so: Achte auf Spezialdünger für bestimmte Pflanzenarten. Steht meist sogar dekorativ auf der Flasche: "Balkonpflanzen", "Tomaten", "Grünpflanzen" usw.

3. Düngen bei Hitze oder auf trockener Erde

Düngen bei starker Sonne oder in ausgetrockneter Erde kann zu "Düngerbrand" führen. Die Pflanzen nehmen die Nährstoffe schlechter auf – oder werden sogar verletzt.

Besser so: Früh morgens oder am Abend düngen. Und vorher leicht gießen oder nach einem Regenschauer düngen – dann sind die Wurzeln aufnahmefähig.

4. Im Winter düngen? Bitte nicht!

In der kalten Jahreszeit fahren viele Pflanzen ihren Stoffwechsel runter. Wer dann düngt, riskiert Wurzelschäden – weil die Pflanze die Nährstoffe gar nicht verarbeiten kann.

Besser so: Von März bis August ist Düngesaison. Danach dürfen die meisten Pflanzen eine Ruhepause machen.

5. Der Boden passt nicht zum Dünger

Pflanzen können nur Nährstoffe aufnehmen, wenn der Boden sie "freigibt". Ist der pH-Wert z. B. zu sauer, nützt der teuerste Dünger nichts – oder schadet sogar.

Besser so: Kleine pH-Tests gibt's im Gartencenter. Vor allem bei Kübelpflanzen lohnt sich ab und zu ein Bodentausch oder eine Auffrischung.

6. Düngen ohne Gießen: keine gute Idee

Flüssigdünger oder Granulat ohne anschließendes Gießen bleibt einfach in der oberen Erdschicht liegen – und kommt nie bei den Wurzeln an.

Besser so: Immer gut nachgießen! Das hilft, die Nährstoffe dahin zu bringen, wo sie gebraucht werden.

7. Den Dünger auf die Blätter gesprüht

Vor allem bei Flüssigdüngern wird gern mal die ganze Pflanze übergossen – Blätter, Blüten, Stängel. Das kann aber zu Flecken, Pilzen oder Verbrennungen führen.

Besser so: Nur in die Erde gießen – außer es handelt sich ausdrücklich um einen Blattdünger (steht auf dem Etikett!).

 8. Dünger zu alt: Ist der noch gut?

Mineraldünger verklumpen, Flüssigdünger kippen, Bio-Dünger können sogar schimmeln. Wer die Pflanzenhilfen zu lange lagert oder falsch (z. B. warm & feucht), riskiert Nährstoffverlust oder Pflanzenschäden.

Besser so: Trocken, kühl und gut verschlossen lagern – und hin und wieder das Haltbarkeitsdatum checken.

Düngen ist keine Raketenwissenschaft

Mit ein bisschen Grundwissen und einem Blick aufs Etikett kannst du viele Fehler ganz leicht vermeiden. Deine Pflanzen danken es dir mit kräftigem Wachstum, leuchtenden Farben – außerdem mit Gesundheit und Widerstandskraft. Stabilere Zellwände, ein kräftigeres Wurzelsystem und ein aktives Immunsystem helfen ihnen nämlich auch, sich besser gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge zu wehren.

Wichtig ist allerdings auch hier der richtige Umgang mit Dünger: Falsch dosiert, zum falschen Zeitpunkt oder zu einseitig kann den gegenteiligen Effekt haben und Pflanzen anfälliger machen.

Extra-Tipp: Noch unsicher? Es gibt mittlerweile viele organische Dünger mit "Slow-Release"-Effekt – sie geben ihre Nährstoffe langsam ab und verzeihen kleine Fehler.

Wir haben noch viel mehr Informatives rund ums Düngen. Hier eine Auswahl:

Quellen:

Gartenjournal, Samenhaus.de, Mein schöner Garten, Extratipp.com, Baumschuleonline, Gartenlexikon, Plantura, Gartenpanda

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