Einfach selbst herstellen

Für Gurken und Tomaten: Dieses geniale Unkraut-Gemisch ist der beste Dünger

Große Zinkwanne mit Brennnesseln in Wasser, daneben Schüsseln mit Beinwell und Schachtelhalm in einem Gartenbeet mit frischem Salat.
© IMAGO/imagebroker
So stellst du Brennnesseljauche ganz einfach selbst her – Schritt für Schritt.

Brennnesseljauche ist eine echte Wunderflüssigkeit im Garten. Lies hier, welche Pflanzen du damit gießen darfst und wie du die Jauche ganz einfach selbst herstellst.

Zu Beginn sah in meinem Garten alles wunderschön aus: Meine Hortensien und Rosen blühten, meine Gurken und Tomaten wuchsen üppig. Alles duftete himmlisch, es summte und brummte bei mir zwischen den Pflanzen. Einfach schön!

Doch dann fing es an: Meine Pflanzen schwächelten. Ich entdeckte gelbe Blätter, einige Blattränder waren auch braun und die Blüte ließ nach. Was ich da beobachtet habe, sind tatsächlich Mangelerscheinungen, also wenn Pflanzen bestimmte Nährstoffe fehlen. Ausreichend Energie ist vor allen Dingen im Frühsommer wichtig, weil die Wachstumsphase richtig an Fahrt aufnimmt. 

Ich brauchte also einen Dünger für meine Pflanzen. Aber nicht irgendeinen! So bin ich auf die Brennnesseljauche gestoßen – mit tollen Ergebnissen.

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Brennnesseljauche: Der beste Dünger im Garten?

Wenn ich eins gelernt habe, dann ist es das: Zum Düngen brauche ich nicht immer gleich die Chemiekeule aus dem Gartencenter. Hausmittel oder selbst hergestellte Dünger können auch schon viel bewirken. Deshalb habe ich es einfach mal mit Brennnesseljauche probiert. Sie ist ein echter Booster für Gurken, Tomaten und Co, denn Stickstoff, Kalium und Eisen sind enthalten – alles, was deine Pflanzen so brauchen. Damit ist das Gemisch bestens als Dünger geeignet. Aber was ist überhaupt eine Brennnesseljauche?

Was ist Brennnesseljauche überhaupt?

Brennnesseljauche ist ein biologischer Flüssigdünger, der durch das Vergären von frischen Brennnesseln in Wasser entsteht. Eigentlich ganz simpel. Du brauchst also einen großen Eimer, frische Brennnesseln, ausreichend Wasser ... und Geduld. 

Wie kann ich Brennnesseljauche selbst herstellen?

Das geht ganz einfach. Stelle dir im Garten einen großen Eimer oder ein ähnliches Gefäß hin. Hauptsache, dieser Eimer kann bis zu zehn Liter Wasser fassen. Außerdem brauchst du ein Kilogramm frische Brennnesseln. Idealerweise haben die Pflanzen noch kleine Blüten. Und dann brauchst du noch zehn Liter Wasser, am besten Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. 

Und noch ein Tipp: Mache diese Gartenarbeit in einer abgelegenen Ecke deines Gartens, da die Brennnesseljauche unangenehm riechen wird.

Zuerst schneidest du die Brennnesseln klein. Diese gibst du nun in deinen Eimer und gießt die kleingeschnittenen Pflanzen mit Wasser auf. Das Ganze bleibt jetzt zwei Wochen an einem sonnigen Standort stehen. 

Rühre das Gemisch täglich zweimal um. Sobald nichts mehr schäumt, ist die Jauche fertig – dann siebst du alle festen Bestandteile aus. Gib diese zum Beispiel auf den Kompost. Danach gießt du deine Pflanzen mit der Jauche. Im folgenden Instagram-Beitrag kannst du dir die einzelnen Schritte nochmal anschauen:

Diese Pflanzen solltest du nicht mit Brennnesseljauche gießen

Brennnesseljauche enthält sehr viel Stickstoff. Bei zu viel Stickstoff können einige Pflanzen Probleme mit der Blüten- und Fruchtbildung bekommen. Dazu gehören Schwachzehrer wie Bohnen, Zwiebeln und Erbsen. Knoblauch und Lauch sollten ebenfalls nicht mit der Jauche gedüngt werden, denn das kann ihr Aroma verschlechtern.

Sei auch bei Stiefmütterchen, Primeln und Veilchen vorsichtig. Hier solltest du lieber mit weniger aggressiven Düngern arbeiten, etwa Kompost.

Tipp: Wenn du unsicher bist, lieber die Brennnesseljauche schwach dosieren (z. B. 1:20 statt 1:10).

Brennnesseljauche: Häufig gestellte Fragen

Wie viel Brennnesseljauche kommt auf ein Liter Wasser?

Auf ein Liter Wasser kommt ein Kilogramm Brennnesseln, also ein Verhältnis von 1:10.

Wie lange muss man Brennnesseljauche stehen lassen?

Etwa zwei Wochen, bis das Gemisch nicht mehr schäumt.

Wie oft darf man Tomaten mit Brennnesseljauche gießen?

Das kommt auf den Nährstoffbedarf deiner Tomaten an. Grundsätzlich sind Tomaten Starkzehrer und würden von einer wöchentlichen Düngung profitieren.

Ist Brennnesseljauche gut gegen Mehltau?

Ja, Brennnesseljauche wirkt gut gegen Mehltau. Du kannst das Gemisch sowohl vorbeugend einsetzen als auch bei bereits befallenen Pflanzen. Die Jauche macht deine Pflanze widerstandsfähiger gegen Pilzerkrankungen.

Welche Pflanzen lieben Brennnesseljauche?

  • Tomaten
  • Gurken
  • Zucchini
  • Paprika
  • Chili
  • Sonnenblumen
  • Kartoffeln

Fazit: Brennnesseljauche – stinkend, aber genial

Klar, der Geruch von Brennnesseljauche ist gewöhnungsbedürftig, mein Nachbar hat auch schon die Nase gerümpft. Aber ganz ehrlich, es lohnt sich jedes Mal. Meine Tomaten wachsen seitdem wie verrückt. Wenn du also Geduld hast und mit schlechten Gerüchen umgehen kannst, probiere es unbedingt aus. Viel Erfolg!

Noch mehr Düngerthemen findest du hier:

In unserer Bildergalerie findest du außerdem mehrere Hausmittel, die du zum Düngen verwenden kannst:

Quellen:
ndr.de, obi.de, br.de
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