Insekten fliegen auf sie

Begonien-Verbot bei Bienen-Fans: Warum diese eine bleiben darf

Üppige Balkonbepflanzung mit roten Fuchsien, hängenden Petunien und wildem Wein vor einem blau gestrichenen Gartenhaus.
© Adobe Stock / ArtushFoto
Farbenfroh, pflegeleicht & (etwas) bienenfreundlich – das kann nur diese eine Begonie.

Begonien sind wunderbare Farbtupfer, die sich für Terrasse, Balkon oder Blumenbeete eignen. Eigentlich – denn leider sind sie nicht bienenfreundlich. Aber es gibt eine Ausnahme...

Balkonpflanzen sind ja oft sehr schön, aber nicht immer nützlich für Insekten. Zum Beispiel Begonien. Aber wusstest du, dass es auch eine Ausnahme gibt? Nämlich die Begonia boliviensis: Sie vereint beide Eigenschaften in sich.

Bienenfreundliche Maßnahmen für Garten und Balkon

Sie ist ein eher seltenes Exemplar dieser Gattung, das auch Bienen etwas zu bieten hat – wenn auch nicht so viel wie gezielt bienenfreundliche Klassiker. 

Dennoch: ein echter Geheimtipp für alle, die Farbe lieben – und trotzdem an die Bienen denken wollen. 

Begonia boliviensis – die bienenfreundliche(re) Ausnahme ihrer Gattung

Die meisten Begonien sind nun mal reine Zierpflanzen – großartige Farben, aber kaum Nektar oder Pollen. Für Bienen sind sie deshalb weitgehend uninteressant.
Begonia boliviensis bietet dagegen einfache, röhrenförmige Blüten, die über viele Wochen hinweg zugänglichen Nektar bereithalten.

Hummeln und kleinere Wildbienen werden gelegentlich fündig, besonders bei Sorten wie Santa Cruz, Bonfire® oder Bossa Nova. Diese ziehen laut Plantlust.com sogar Schmetterlinge und in ihrer Heimat Südamerika Kolibris an.

Hobbygärtner und Gartenexperte Mattias Nemeth von Landidee.de ordnet das so ein: "Begonia boliviensis ist nicht gerade nützlich für Bienen, sie ist nur das geringere Übel unter den Begonien. Es gibt Bienen, die einfach an fast alle Blüten gehen – die finden da ein bisschen was, aber auch nicht viel."

Im Vergleich zu nektarreichen Klassikern wie Lavendel, Salbei oder Borretsch bleibt der Nutzen für Bestäuber also überschaubar. Am besten setzt man Begonia boliviensis als ergänzende Pflanze in einer vielfältigen Bepflanzung ein.

Standort & Pflege: unkompliziert, ausdauernd & regenfest

  • Standort: halbschattig bis schattig – keine pralle Mittagssonne nötig
  • Blütezeit: Mai bis Herbst
  • Wasser & Boden: gleichmäßig feucht halten, Staunässe vermeiden; gut durchlässiges, humoses Substrat ist ideal
  • Düngung: alle 2 Wochen während der Blütezeit – Mattias Nemeth: "Begonien sind sehr salzempfindlich, deshalb sollte man beim Düngen nicht übertreiben."
  • Überwinterung: Knollen im Herbst ausgraben, kühl und trocken lagern – Mattias Nemeth: "Sie müssen vor dem ersten Frost wieder ins Haus – oder die Knollen müssen überwintert werden."
  • Frühjahrsvorbereitung: Mattias Nemeth: "Werden die Knollen überwintert, dann sollte man sie im Frühjahr wieder ans Licht bringen und in einem Erde-Sand-Gemisch vorziehen und nicht gleich wieder in die Erde pflanzen."
  • Witterungstoleranz: regenfest, auch hitzetolerant bei gleichmäßiger Wasserversorgung

Blütenpracht mit Mehrwert – im Team am stärksten

Begonia boliviensis ist optisch mit Petunien oder Geranien vergleichbar, bietet aber zumindest einen kleinen ökologischen Nutzen.

In Kombination mit nektarreichen Pflanzen wie Lavendel, Schmuckkörbchen (Cosmos) oder Lobelia wird sie Teil eines blühenden Buffets, das über viele Monate hinweg Insekten versorgt.

Fazit: Begonia boliviensis ist eine dekorative, wetterfeste und pflegeleichte Pflanze, die im Gegensatz zu vielen anderen Begonien wenigstens einen kleinen Beitrag für Bienen leistet. Als Haupt-Bienenpflanze ist sie nicht geeignet – als farbenfroher Baustein in einer insektenfreundlichen Bepflanzung aber sehr wertvoll.

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Quellen:

Gartenjournal.net, Plantlust.com, Greg.app, gartenjournal.net, mein-schoener-garten.de, plantopedia.de

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