Kein Stress im Urlaub: So verhinderst du peinliche Trinkgeld-Momente in Italien, Deutschland & Co
Bald geht es ab in den Urlaub nach Spanien oder sogar in ferne Länder, aber du bist unsicher, welche Höhe des Trinkgeldes in deiner Urlaubsdestination angemessen und nicht unhöflich ist? Mit unserem Trinkgeld-Guide kommst du gelassen durch die Urlaubszeit.
Im Urlaub nehmen wir gern eine Vielzahl von Serviceleistungen in Anspruch. Das Zimmermädchen im Hotel kümmert sich um die Sauberkeit des Zimmers und der Gepäckträger begrüßt uns bereits am Hoteleingang mit einem freundlichen Lächeln und nimmt uns das schwere Gepäck ab.
Dank dieser Angebote wird der Urlaub meist eine entspannte Zeit, in der wir die Energiereserven für unseren Alltag wieder auftanken können. Natürlich drücken wir gern unsere Dankbarkeit mit einem "Danke!" in der Landessprache aus, aber ebenfalls mit einem angemessen Trinkgeld.
Trinkgeld im Urlaub: Welcher Betrag ist angemessen?
Doch die Höhe des Trinkgeldes variiert von Urlaubsland zu Urlaubsland. Was in dem einen Land als angemessen gilt, stellt auf der anderen Seite des Globus eventuell eine Beleidigung dar.
Damit du im nächsten Sommerurlaub nicht ins Fettnäpfchen trittst, wenn du Trinkgeld hinterlassen möchtest, haben wir dir eine Orientierungshilfe für die beliebtesten Urlaubsländer zusammengestellt.
Trinkgeld in Spanien, Italien und Co: Welche Beträge in deinem Urlaubsland angemessen sind
In Deutschland, wie an der Nord- oder Ostsee, sind Trinkgelder kein Muss, aber auch hierzulande freuen sich die Servicemitarbeiter*innen über ein solches Dankeschön ihrer Gäste. Üblicherweise gibt man in Deutschland ein Trinkgeld in Höhe von 5-10 Prozent des Rechnungsbetrages.
Mittlerweile kann man das Trinkgeld oftmals gleich mit der EC- oder Kreditkarte mitbezahlen und auf dem Display des Geräts die Höhe bestimmen. Falls du Bedenken hast, ob deine Aufmerksamkeit auf diesem Weg auch wirklich bei der Servicekraft ankommt, kannst du das Trinkgeld natürlich gern auch in bar auf dem Tisch liegen lassen, wenn du gehst.
Trinkgeld in Italien
Du hast in Bella Italia in einem Restaurant gespeist und entdeckst nun auf der Rechnung die Position "coperto" und kannst dich gar nicht erinnern, dies auch bestellt zu haben? Damit liegst du teilweise richtig.
In Restaurants wird eine Gebühr für das Gedeck und für das Brot entrichtet — und findet sich als "coperto" auf deiner Quittung wieder. Warst du darüber hinaus sehr mit der Leistung des Restaurants zufrieden, kannst du gern ein Trinkgeld direkt auf dem Tisch hinterlassen.
Als Richtwert kannst du 1-2 Euro hinterlassen. In den unzähligen Espresso-Bars stehen häufig kleine Sparbüchsen, in die du das Trinkgeld versenken kannst. Wenn du der Putzfee deines Zimmers eine Aufmerksamkeit in Form von Trinkgeld hinterlassen möchtest, dann sind 5 Euro pro Woche angemessen. Du kannst das Geld auf dem Kopfkissen hinterlassen.
Bei Taxifahrten ist es üblich, den angezeigten Betrag nach oben aufzurunden.
Trinkgeld in Spanien
In vielen beliebten Urlaubsländern liegt das Lohnniveau oftmals niedriger als in Deutschland. Dies ist auch in dem bei vielen Tourist*innen beliebten Land Spanien der Fall.
Die Servicemitarbeiter verdienen meist nicht allzu gut und sind daher auch auf die Zahlung von Trinkgeldern durch die Urlauber*innen angewiesen.
Wenn du nur einen Kaffee hattest, reicht es, den Betrag aufzurunden. Für einen gelungenen Abend im Restaurant sind 5-10 Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld angemessen.
Für das Hotelpersonal kannst du pro Übernachtung ein Euro Trinkgeld geben. Wenn du dein Gepäck auf das Zimmer tragen lässt, ist ein Euro pro Gepäckstück angemessen. In den Bars der Touristenhochburgen ist die Erwartungshaltung für ein kleines Trinkgeld sicherlich etwas höher, aber nicht unbedingt ein Muss.
Trinkgeld in Griechenland
In Griechenland wird die Zahlung eines Trinkgeldes durchaus erwartet. Als Richtwert sollte das Trinkgeld nicht unter 10 Prozent des Gesamtbetrages in einem Restaurant oder einer Taverne ausfallen.
Für viele Restaurantmitarbeiter und -mitarbeiterinnen stellt es nämlich durchaus eine benötigte Ergänzung zu ihrem eigentlichen Verdienst dar. Das Trinkgeld hinterlässt du nach der Bezahlung bar am Tisch.
Da es unüblich ist, den Betrag gleich aufzurunden, lässt du dir am besten erst das Wechselgeld zurückgeben und überlegst dir dann ganz in Ruhe, wie hoch das Trinkgeld sein soll, das du geben möchtest.
Trinkgeld in der Türkei
In der Türkei gehört ein aufregender Besuch eines Basars einfach zum richtigen Urlaubsfeeling dazu. Dort kann man mit Freuden handeln und nach einem zähen Ringen um den letzten Preis gehen meist sowohl der Besucher als auch der Verkäufer mit einem Lächeln im Gesicht von dannen.
Auf einem Basar in Istanbul oder in einer anderen Urlaubsregion der Türkei brauchst du nach den knallharten Verhandlungen natürlich kein Trinkgeld miteinberechnen. Für einen Restaurantbesuch kannst du jedoch gern 10 Prozent des Rechnungsbetrages als "Bakschisch" einkalkulieren. Wenn du nur einen Kaffee genossen hast, reicht es auch, den Betrag aufzurunden.
Nichts zu geben, wäre jedoch äußerst unhöflich. Für die Kofferträger und das Personal der Zimmerreinigung solltest du 2-3 Türkische Lira pro Gepäck, bzw. pro Tag für ein gutes Trinkgeld rechnen.
Trinkgeld in Kroatien
In den Gebieten, die oft von Tourist*innen frequentiert werden, ist die Erwartungshaltung gegenüber eines Trinkgeldes sicherlich höher.
Wenn du den Service eines Restaurants genossen und einen schönen Abend hattest, dann kannst du durchaus 10 Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld nach der Zahlung der Rechnung in dem kleinen Bezahlmäppchen hinterlassen. Der Kellner oder die Kellnerin werden sich darüber freuen. Seit 2023 ist es nun auch möglich, ganz bequem in Euro zu zahlen.
Trinkgeld in Thailand
Noch vor einigen Jahren wurde Trinkgeld von den Einheimischen abgelehnt, da es einfach nicht Teil der thailändischen Kultur ist. Doch das hat sich mittlerweile an vielen Touristenorten wie Phuket oder Koh Samui geändert, da dieser Brauch der westlichen Welt Einzug gehalten hat.
In Thailand gibt es die Möglichkeit, im Restaurant zu speisen. Jedoch gibt es ebenfalls eine Vielzahl von Garküchen, einfache Straßenstände, Märkte oder westlich geprägte Restaurants. Ist keine "Service Charge" auf der Rechnung aufgelistet, kann man gern ein Trinkgeld geben. Ungefähr 5 -10 Prozent des Rechnungsbetrages sind angemessen. Wenn die Rechnung beim Verlassen des Restaurants vorn an einer zentralen Kasse bezahlt wird, kann man dort einen kleinen Betrag in die Tip-Box werfen.
Man sollte jedoch keine Münzen hinterlassen. Diese haben einen so niedrigen Wert, dass sie als Beleidigung empfunden werden könnten. In Garküchen und auf Märkten sind Trinkgelder ebenso unüblich, wie in kleinen Restaurants abseits der Touristenpfade mit typisch thailändischem Essen.
Trinkgeld wird nicht von dir erwartet — was natürlich nicht bedeutet, dass man sich nicht freut, wenn du einen kleinen Obolus als Ausdruck deiner Dankbarkeit hinterlässt.
Trinkgeld Japan
Man könnte davon ausgehen, dass ein Trinkgeld überall auf Reisen ein gern gesehenes Zubrot darstellt. Das sehen die Japaner allerdings deutlich anders.
Der japanische Kundenservice zählt zu einem der besten der Welt und für das ausführende Personal ist es völlig selbstverständlich, dass man den besten Service für seinen bereits gezahlten Preis erhält.
Egal, ob man in einem Taxi sitzt, im Hotel absteigt oder einen Drink an der Bar genießt — ein Trinkgeld würde als unhöflich empfunden werden. Wenn du dich trotzdem, etwa gegenüber des Reinigungspersonals, erkenntlich zeigen möchtest, dann ist es besser ein kleines Geschenk zu hinterlassen.
Was ziehst du im Urlaub eigentlich an? Wer kümmert sich um deine Blumen, wenn du nicht da bist und was machst du zu Hause mit den Urlaubsmitbringseln? BILD der FRAU hat die richtigen Tipps für dich: