Schnelle Grüße aus Wolle

So persönlich wie nie: Weihnachtskarten häkeln statt nur schreiben

Drei handgemachte Weihnachtskarten mit gehäkelten Motiven: Schneeflocke, Geschenkpaket und Tannenbaum aus Wolle.
© Canva / KI [M]
Häkel-Weihnachtskarten sind eine sehr persönliche Art, Grüße zum Fest zu verschicken. Diese Ideen hier gelingen dir auch als Anfänger*in.

Handgeschriebene Post ist schon schön – aber mit ein bisschen Garn und Häkelnadel werden deine Weihnachtskarten zu echten Mini-Geschenken. Diese vier Ideen lassen sich gut aus Resten arbeiten, sind schnell gemacht und eignen sich wunderbar für einen gemütlichen Häkelabend auf dem Sofa.

Ob klassischer Stern, stilisierte Tanne, Geschenkbox oder ein kleiner aufgestickter Weihnachtsbaum: Du häkelst immer ein kleines Motiv und bringst es dann auf einer Blanko-Karte, stabilem Karton oder sogar auf Vlies an. Perfekt, wenn du noch Last-Minute-Grüße brauchst – aber trotzdem etwas Persönliches verschicken möchtest.

DIY-Häkel-Stirnband: Die Häkel-Twins zeigen wie es geht!

So einfach wird aus einem simplen Stück Karton ein kleines Häkelkunstwerk – und deine Weihnachtspost bleibt garantiert nicht lange im Stapel liegen. Also, ran ans Werk!

Vier DIY-Ideen für gehäkelte Weihnachtskarten

Verwendete Abkürzungen:

Lm = Luftmasche
fM = feste Masche
hStb = halbes Stäbchen
Stb = Stäbchen
DStb = doppeltes Stäbchen
KM = Kettmasche
MR = Magic Ring / Fadenring
Cl = Cluster aus halbfertigen Stäbchen
Bm = Büschelmasche (3 halbfertige Stäbchen zusammen abgemascht)

1. Häkelanhänger mit aufgesticktem Weihnachtsbaum

Ein kleines, schlichtes Rechteck aus festen Maschen, darauf ein bestickter Tannenbaum mit Mini-Kugeln – fertig ist ein Anhänger, der aufgeklebt zur Karte wird.

Du brauchst:

  • Garn deiner Wahl für das Rechteck
  • grünes Garn für den Baum
  • ganz wenig braunes Garn für den Stamm
  • gelbes Garn für die Kugeln
  • Häkelnadel passend zum Garn
  • Nähnadel / Sticknadel
  • optional: Bügelvlies zum Aufkleben oder eine kleine weiße Karte

So geht’s:

11 Lm anschlagen (inklusive 1 Lm als Wendemasche).
Reihen 1–15: In die 2. Lm ab Nadel 1 fM, dann 1 fM in jede Lm. Du hast jetzt 10 fM. 1 Lm, wenden. In jeder Reihe 10 fM häkeln, am Ende immer 1 Lm zum Wenden.

Reihe 16: 1 Abnahme (2 fM zusammen abmaschen), 2 fM, 2 Lm, 2 M überspringen, 2 fM, 1 Abnahme, 1 Lm.

Reihe 17: 1 Abnahme, 1 fM, 2 fM in den Luftmaschenbogen aus Reihe 16, 1 fM, 1 Abnahme, 1 Lm. Faden abschneiden und durch die Schlaufe ziehen.

Tannenbaum aufsticken: Auf der Vorderseite mit Bleistift ganz leicht vier waagerechte Striche vorzeichnen, die nach oben hin kürzer werden – das ist deine Baumform. Mit grünem Garn in geraden und schrägen Stichen entlang dieser Linien sticken, bis ein stilisierter Tannenbaum entsteht. Mit braunem Garn unten einen kurzen Stich senkrecht setzen – das ist der Stamm.

Kugeln: Mit gelbem Garn von hinten an der Stelle einstechen, an der die Kugel sitzen soll. Garn auf der Vorderseite 3x um die Nadel wickeln. Leicht versetzt wieder einstechen und den Faden vorsichtig festziehen. So entstehen kleine, erhabene Kügelchen.

Da das Motiv später aufgeklebt wird, kannst du die Fadenenden auf der Rückseite einfach verknoten – sie verschwinden unter Kleber/Vlies.

Entweder das Häkelstück auf Bügelvlies legen, festbügeln und alles Überstehende rundherum wegschneiden – dann kannst du das Kärtchen wie einen Anhänger an dein Geschenkband hängen.

Oder direkt mit Textilkleber oder Alleskleber mittig auf eine Karte setzen. Dabei darauf achten, dass alle Fäden auf der Rückseite gut mit fixiert werden.

So sieht das Ganze dann als Geschenkanhänger aus:

Karte mit Häkelstern – superfix gemacht

Dieser kleine Stern trägt seinen Namen zurecht: Der 5-Minuten-Stern ist wirklich blitzschnell fertig – und hat als Kartenmotiv eine tolle Wirkung!

Du brauchst:

  • Garnreste nach Wahl (dünn und dick – alles geht)
  • Häkelnadel passend zum Garn
  • Schere
  • Stopfnadel

So geht’s:

MR bilden.

Runde 1: 1 Lm zum Fixieren, 6 fM in den MR häkeln, mit 1 KM in die erste fM schließen. MR fest zusammenziehen.

Runde 2: 2 Lm. In dieselbe M 1 Cl aus 2 halbfertigen Stb häkeln:
Für jedes halbfertige Stb 1 Umschlag, einstechen, Faden holen, durch 2 Schlingen ziehen, letzte Schlinge auf der Nadel lassen.
Das Ganze 2x wiederholen, dann Faden holen und durch alle Schlingen auf der Nadel ziehen. 3 Lm.

In jede der restlichen 5 fM: 1 Cl aus 3 halbfertigen Stb (3er-Cl) und 3 Lm. Am Rundenende mit 1 KM in die Spitze des ersten Cl schließen, indem du in die Kopfmasche des Cl einstichst.

Runde 3: In jede Lm-Lücke der Vorrunde arbeiten:
1 fM, 1 hStb, 1 Stb, 2 Lm, 1 Stb, 1 hStb, 1 fM. So alle 6 Lücken behäkeln. Am Ende mit 1 KM in die erste fM der ersten Zacke schließen.

Faden abschneiden, durchziehen, Fadenenden nach hinten legen.

Für die Karte Stern mittig oder leicht versetzt auf die Kartenfront kleben oder punktuell annähen. Besonders schön wirkt es, wenn du darunter noch ein Stück Transparentpapier, Kraftpapier oder einen farbigen Kreis setzt.

So einfach fertigst du den Stern an:

Und so ähnlich könnte deine Karte dann aussehen:

Karte mit gehäkelter Geschenkbox

Ein flaches Quadrat aus festen Maschen wird mit Kettmaschen zum Geschenk mit Kreuzband, darüber kommt eine kleine gehäkelte Schleife. Aufgeklebt auf Karton ist das Motiv schlicht, modern und wunderbar schnell gemacht.

Du brauchst:

  • Garn nach Wahl (z. B. Baumwolle oder Acryl), andere Farbe für das Band
  • größere Häkelnadel für das Quadrat (z. B. 4,5 mm)
  • kleinere Häkelnadel für Band und Schleife (z. B. 3,5 mm)
  • Stopfnadel
  • Schere
  • Blanko-Karte oder Tonkarton

 

So geht's:

Grundquadrat häkeln: Mit der größeren Nadel eine Schlaufe bilden.
11 Lm anschlagen.

R 1: In die 2. Lm ab Nadel 1 fM, dann 1 fM in jede Lm der Reihe. Du hast 10 fM.

R 2: 1 Lm, wenden. 1 fM in die erste M, dann 1 fM in jede M (10 fM).

Wiederholen, bis das Stück ungefähr so hoch wie breit ist. Du erhältst ein kleines Quadrat (oder leichtes Rechteck – beides funktioniert als Geschenkbox).

Kanten mit fM umhäkeln. Dafür in die letzte M 2 fM (Ecke) und auch in alle anderen Ecken jeweils 2 fM. Mit 1 KM in die erste fM schließen. Faden abschneiden und nach hinten legen.

Waagerechte  und senkrechte Linie: Mit der kleineren Nadel und einer Kontrastfarbe arbeiten. Jeweils Schlaufe bilden.
In der Mitte einer Seite von vorne in das Quadrat einstechen, Schlaufe von hinten nach vorne holen. Jetzt bis zum anderen Ende in jede Maschenlücke oder Masche von vorne einstechen, Faden von hinten holen und direkt durch die Schlaufe ziehen. So entsteht eine Reihe aus KM an der Oberfläche. Am Ende Faden nach hinten ziehen und verknoten.

Für die Schleife mit dem Bandgarn ca. 10 Lm anschlagen. Faden abschneiden, durchziehen. Lm-Kette zu zwei kleinen Bögen legen (Schleifenform), in der Mitte mit einem Garnrest fest umwickeln und verknoten. Schleife genau auf das Kreuz setzen, an dem sich die Bandlinien treffen, und dort festnähen.

Das fertige Geschenk-Motiv mit Textilkleber oder Alleskleber auf die Karte kleben. Du kannst das Häkelstück vorher dünn dämpfen, damit es schön flach wird.

So häkelst du das Geschenk:

Und so könnten deine Karten aussehen:

Weihnachtskarte mit flauschigem Tannenbaum

Hier wird der Tannenbaum direkt auf die Karte gehäkelt: Ein langes Luftmaschenband bildet die Kontur, flauschige Büschelmaschen sorgen für voluminöse Zweige.

Du brauchst:

  • Karte oder stabilen weißen Karton
  • Bleistift
  • Lochstanzer, Ahle, Lochwerkzeug oder eine sehr spitze Schere
  • grünes Baumwollgarn (für das Lm-Band)
  • flauschiges Garn (z. B. Chenille, Bouclé) für die Bm
  • Häkelnadel passend zu den Garnen
  • Stopfnadel
  • Schere
  • optional: kleine Glocke, Bändchen, Glitzer, Sticker

So geht's:

Auf die Kartenfront mit Bleistift eine einfache Tannenbaum-Silhouette zeichnen: unten breit, nach oben hin schmaler, oben eine Spitze. Entlang dieser Linien in kleinen Abständen Löcher stanzen oder vorsichtig einstechen. An den Kantenwechseln und an der Spitze jeweils mindestens ein Loch setzen. Die Löcher sollten groß genug sein, damit ein Lm-Band hindurchpasst.

Unter die Karte eine Unterlage legen (z. B. dicke Pappe), damit der Tisch heil bleibt.

Mit grünem Garn eine Anfangsschlinge bilden. Nun ein sehr langes Band aus Lm häkeln – so lange, bis du sicher bist, dass du die Baumform mehrfach im Zickzack füllen kannst. Lieber zu lang, den Rest schneidest du später ab.

Das Lm-Band mit der Stopfnadel von hinten durch das unterste Loch einer Seite nach vorne holen und das Fadenende hinten mit einem Knoten sichern. Jetzt im Zickzack arbeiten: von unten links nach unten rechts, dann schräg nach oben links, wieder nach rechts und so weiter, bis du bei der Baumspitze angekommen bist. Am Ende das Lm-Band auf der Rückseite mit einem Knoten sichern und Fadenenden kurz abschneiden.

Nun kommt das flauschige Garn ins Spiel. An einer unteren Luftmaschenlinie mit einer fM um das Lm-Band befestigen.

2 Lm, dann eine Bm um den Raum zwischen zwei Luftmaschen-Linien arbeiten: Umschlag, um das untere Lm-Band stechen, Faden holen, durch 2 Schlingen ziehen, Schlinge auf der Nadel lassen.
Noch 2x wiederholen (insgesamt 3 halbfertige Stb), sodass mehrere Schlingen auf der Nadel liegen. Faden holen und durch alle Schlingen auf einmal ziehen.

Nach jeder Bm 1 Lm häkeln und direkt eine fM um das obere Lm-Band arbeiten. Dann 2 Lm, wieder eine Bm um das untere Band, 1 Lm, 1 fM um das obere Band usw. So bilden sich zwischen den „Leitern“ aus Lm kleine flauschige Büschel. Von unten nach oben Reihe für Reihe arbeiten, bis alle Baumsegmente gefüllt sind. Unten passen oft 5 Bm nebeneinander, weiter oben dann 4, 3, 2 – ganz oben meist nur eine.

Am Ende den Arbeitsfaden auf der Kartenrückseite sichern und vernähen. Alle Fadenenden zwischen den Büschelmaschen oder entlang der Lm verstecken.

Wer mag, näht eine kleine Glocke an die Baumspitze. Nach Lust und Laune mit Glitzer, Stickern oder handgeschriebenen Grüßen ergänzen.

Schau hier im Video, wie du die Karte anfertigst: 

Du kannst noch so viel mehr häkeln – nicht nur rund um Weihnachten:

Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: