Sieht so toll aus, geht ganz leicht

Ohne Nadeln stricken: Sofadecke aus XXL-Wolle – du brauchst nur deine Finger dafür

Eine Frau im gelben Pullover hält eine cremefarbene Chunky-Decke aus grober Wolle, sitzt gemütlich auf dem Boden.
© Canva [M]
Mit den Fingern stricken? Klar, die braucht man ja immer für Handarbeiten – aber ohne Nadeln zurechtkommen? Das geht. Wie, zeigen wir dir hier.

Zum Stricken brauchst du Wolle und Stricknadeln, richtig? Nein, falsch – zumindest in diesem Fall. Denn für diese gemütliche Decke übernehmen deine bloßen Finger die gesamte Arbeit. Das Beste: In wenigen Stunden bist du fertig!

Wie wär's mit einer weichen Tagesdecke aus markanten Maschen, ideal zum Einkuscheln, als Blickfang auf dem Sofa oder als DIY-Geschenk? Das Beste: Weder Vorkenntnisse noch viel Geduld musst du dafür aufbringen.

Kein kompliziertes Zählen, kein Durcheinander, kein technischer Aufwand – du brauchst lediglich etwas Platz, ein XL-Garn und deine Hände.

Internet-Hit: Grobstrick-Taschen aus XXL-Garn

Beim Fingerstricken formst du jede Masche direkt mit den Fingern. Gearbeitet wird mit großen Schlaufen – das ist einfach, geht schnell und sieht richtig gut aus. Die Technik ist wirklich kinderleicht, der Effekt modern – perfekt für alle, die ein schnelles DIY mit großer Wirkung suchen.

Fingerstricken mit dicker Wolle – so geht's

Mit deinen Fingern und einem dicken Garn zauberst du in wenigen Stunden eine gemütliche Decke – komplett ohne Stricknadeln. Wie du dafür vorgehst, erfährst du hier in einer ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Deckenmaß

  • Größe: ca. 130 × 170 cm (klassisches Sofadeckenmaß)
  • Startbreite: 18 Anfangsschlaufen
  • Reihenanzahl: ca. 30–34 Reihen
  • Zeitaufwand: je nach Garnstärke und Übung zwischen 2 und 6 Stunden

Material

  • So viel Wolle brauchst du:
    • Dochtgarn (sehr voluminös, ca. 2–3 cm Durchmesser): 2,0–2,5 kg
    • Schlauchgarn (gefüllter Textilschlauch, ähnlich voluminös): 2,5–3,0 kg
      Hinweis: Dünnere Wolle oder kleinere Schlaufen erhöhen den Verbrauch.
  • optional: Filznadel (für nahtloses Verbinden von Dochtgarn)
  • Schere

Anfangsreihe: Schlaufen anschlagen

  1. Den Arbeitsfaden direkt vom Knäuel abziehen und mit ihm eine erste Schlaufe legen.
  2. Mit der Hand hindurchgreifen, den Arbeitsfaden durchziehen, neue Schlaufe bilden.
  3. Wiederholen, bis 18 Schlaufen nebeneinanderliegen – ergibt etwa 130 cm Breite (nach Bedarf Maschenanzahl verringern oder aufstocken).

Reihen stricken

  1. Arbeitsfaden hinter deine Strickarbeit legen.
  2. Erste Schlaufe jeder Reihe auslassen – ergibt saubere Kanten.
  3. In die nächste Schlaufe greifen, Faden durchziehen, neue Schlaufe bilden.
  4. Bis zum Reihenende wiederholen, dann auf dieselbe Weise zurückarbeiten.

Wichtig: Schlaufen nicht verdrehen. Jede soll wie ein klarer Halbkreis liegen. Ziehe sie möglichst gleich groß für ein harmonisches Maschenbild.

Garnenden verbinden

  • Unsichtbar (bei Dochtgarn): Enden ausdünnen, überlappend aufeinanderlegen, mit der Filznadel mehrfach durchstechen, bis sie verfilzen.
  • Alternativ: Enden mindestens 10–15 cm einweben. Knoten vermeiden – sie sind bei grobem Strick sichtbar.

Richtige Länge stricken

  • Ziel: ca. 30–34 Reihen für 170 cm Länge.
  • Prüfe zwischendurch den Fall der Decke. Liegt sie locker und gleichmäßig, passt die Schlaufengröße.

Abketten: So schließt du sauber ab

  1. Lass am Ende etwa die dreifache Breite deiner Decke an Garn übrig.
  2. Auch die erste Schlaufe der letzten Reihe mitarbeiten – leicht größer ziehen.
  3. Nächste Schlaufe bilden, vorherige darüberziehen.
  4. Wiederholen, bis nur eine Schlaufe übrig ist.
  5. Arbeitsfaden durchziehen und vorsichtig festziehen.

Anfangs- und Endfaden sichern

  • Wollenden auf der Rückseite einweben oder bei Dochtgarn anfilzen.
  • Überstehendes Garn vorsichtig abschneiden.

Pflege und praktische Hinweise

  • Dochtgarn neigt zum Fusseln – lose Fasern mit der Hand oder Fusselrolle entfernen.
  • Nur per Hand waschen, liegend trocknen. Waschmaschine vermeiden – Verfilzungsgefahr!
  • Für exakte Maße vorab eine Maschenprobe machen (z. B. 10 Schlaufen × 10 Reihen) und hochrechnen.

Extra-Tipp zum Schluss

Du willst loslegen, hast aber kein passendes Garn zur Hand? Frag in Stoffläden oder bei Upcycling-Initiativen nach Stoffresten – viele lassen sich in dicke "Garnstreifen" reißen und zu kreativen, nachhaltigen Decken verarbeiten. So wird’s nicht nur gemütlich, sondern auch ressourcenschonend.

In diesem Video siehst du die ausführliche und anschauliche Anleitung:

Dir schwebt ein anderes Strick- oder Häkelprojekt vor? Wir haben noch mehr Ideen für dich:

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