Vier Arten, wie du Fake-Zopfmuster stricken kannst – perfekt für elegante Schals
Zöpfe gehören zu den elegantesten Strukturmustern beim Stricken. Nur sind sie oft umständlich, weil man dafür eine zusätzliche Hilfsnadel braucht. Diese vier Muster wirken wie echte Zöpfe, lassen sich aber viel einfacher stricken – ideal für deinen nächsten edlen Schal.
Zopfmuster verleihen jedem Strickprojekt sofort etwas Edles. Gerade bei Schals, die sichtbar und oft schlicht gehalten sind, sorgt ein plastisches Muster für das gewisse Etwas. Aber beim gemütlichen Stricken ständig mit einer dritten Nadel herumhantieren oder Maschen aufwendig verkreuzen zu müssen: hmmm.
Fake-Zöpfe sind hier die perfekte Lösung: Sie sehen erstaunlich echt aus, sind aber viel einfacher zu stricken. Die vier folgenden Strickmuster zeigen, wie du mit kleinen Tricks und geschickten Versätzen verblüffende Effekte erzielen kannst. Jedes Muster ist anfängerfreundlich, gut einprägsam und perfekt dafür geeignet, einen eleganten Schal daraus zu stricken.
Edlen Schal mit Fake-Zopfmuster schicken: vier verschiedene Arten
Für alle folgenden Modelle kannst du dir deine Wolle samt passender Stricknadeln ganz nach Belieben aussuchen – je nachdem, wie dick oder dünn, grob oder flauschig du es haben willst. Damit die schönen Muster für sich wirken können, empfehle ich, nur eine Farbe zu nehmen. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Fake-Braid mit zweireihiger Wiederholung
Und so geht's:
Der Fake-Zopf besteht aus drei Maschen, die beliebig oft wiederholt werden können. Er entsteht aus einer einfachen Verschiebe- und Hebetechnik.
Reihe 1 (Vorderseite): Die erste Masche rechts stricken. Die beiden folgenden Maschen nacheinander rechts abheben. Die linke Nadel von vorn in die zweite Masche auf der rechten Nadel einführen, beide Maschen kurz von der rechten Nadel gleiten lassen und die freischwebende Masche wieder auffangen. Diese Masche mit dem Faden hinten wie eine linke Masche abheben.
Die letzte Masche des Musters rechts stricken.
Reihe 2 (Rückseite): Die erste Masche links stricken. Die linke Nadel wie zum Zusammenstricken zweier Maschen einführen und beide Maschen kurz abheben. Die erste Masche wieder auf die linke Nadel setzen. Die Masche mit Faden vorne wie eine linke Masche abheben. Die dritte Masche links stricken.
Diese beiden Reihen fortlaufend wiederholen.
Der Effekt entsteht dadurch, dass die mittlere Masche regelmäßig länger gezogen wird und sich optisch um die anderen legt. So entsteht ein feiner Mini-Zopf.
Mit der Video-Anleitung geht dir das leichte Muster sicher noch einfacher von der Hand:
Diagonal versetztes Fake-Zopfmuster aus rechten und linken Maschen
Und so geht's:
Das Muster wird über zwölf Reihen gearbeitet und braucht sechs Maschen pro Rapport plus Randmaschen. Kleine Versätze erzeugen dabei eine diagonale Linienführung, die an Zöpfe erinnert.
Reihe 1: vier Maschen rechts, zwei Maschen links.
Reihe 2: vier Maschen links, zwei Maschen rechts.
Reihe 3 wie Reihe 1, Reihe 4 wie Reihe 2.
Reihe 5: zwei Maschen rechts, zwei Maschen links, zwei Maschen rechts.
Reihe 6: zwei Maschen links, zwei Maschen rechts, zwei Maschen links.
Reihe 7 wie Reihe 5, Reihe 8 wie Reihe 6.
Reihe 9: zwei Maschen links, vier Maschen rechts.
Reihe 10: zwei Maschen rechts, vier Maschen links.
Reihe 11 wie Reihe 9, Reihe 12 wie Reihe 10.
Dann beginnt das Muster wieder bei Reihe 1.
Der Effekt entsteht durch das allmähliche Wandern der rechten Maschenblöcke. Auf einem größeren Stück ergibt sich eine elegante diagonale Struktur, die sehr edel wirkt.
Einfacher geht es wirklich nicht. Mit edler Wolle in dezenter Farbe sieht dieses schlichte Fake-Zopf-Muster richtig elegant aus!
Fake-Zopf mit Tiefenmaschen
Und so geht's:
Dieses Muster erzeugt zopfähnliche Vertiefungen, die aussehen, als würden drei Maschen zu einer Kordel zusammenlaufen. Die Struktur entsteht nicht durch Kreuzen, sondern durch Tiefenmaschen und das spätere Zusammenführen der Maschen.
Maschenanzahl: Das Vielfache von fünf Maschen, plus zwei Symmetriemaschen und zwei Randmaschen (hier 24).
Reihen 1 und 3: Randmasche abheben. Zwei linke Maschen, drei rechte Maschen im Wechsel. Am Ende zwei linke Maschen, Randmasche rechts.
Reihe 2 und 4: Genau umgekehrt. Randmasche abheben. Zwei rechte Maschen, drei linke Maschen im Wechsel. Am Ende zwei rechte Maschen, Randmasche rechts.
Reihe 5: Randmasche abheben, 2 Maschen links.
Dann pro Motiv: In das Mittelauge der 3 rechten Maschen drei Reihen tiefer stechen
Schlinge holen und auf der rechten Nadel lassen
Die 3 rechten Maschen normal rechts stricken.
Noch einmal in dieselbe tiefe Stelle einstechen und eine weitere Schlinge herausziehen
Nun liegen 5 Maschen auf der rechten Nadel.
2 linke Maschen als Rapport-Trennung stricken.
Diesen Ablauf für jeden Rapport wiederholen.
Am Ende stehen wieder
2 linke Maschen und Randmasche.
Reihe 6: Randmasche abheben, 2 M rechts,
Schlinge mit Faden vor der Arbeit abheben, 3 M links, zweite Schlinge ebenfalls abheben, 2 M rechts usw., Randmasche.
Reihe 7: Randmasche, 2 links,
erste Schlinge abheben, nächste M rechts stricken und die abgehobene Schlinge darüberziehen, nächste M rechts stricken,
die letzten beiden M der 3er-Gruppe zusammen rechts stricken (die zweite Schlinge wird dabei mit abgestrickt), dann wieder 2 links. So fortfahren bis zum Reihenende, 2 linke M und Randmasche.
Reihe 8: Randmasche abheben,
pro Rapport 2 M rechts und 3 M links,
am Reihenende 2 M rechts, Randmasche rechts.
Diese vier Reihen fortlaufend wiederholen. Die Reliefkerben wirken durch das Absenken und Zusammenführen wie ein tief eingesetztes Mini-Zopfmuster.
Klingt komplizierter, als es ist, glaube mir. Wenn du das Muster ein paarmal gestrickt hast, geht es wie von selbst. Schau hier:
Sanfte Fake-Zöpfchen
Und so geht's:
Dieses Muster arbeitet ausschließlich mit rechten und linken Maschen. Durch regelmäßige Versätze ergibt sich ein weiches Strukturspiel, das wie kleine Zopfstränge wirkt. Du brauchst sechs Maschen pro Rapport plus Randmaschen.
Reihe 1: Randmasche abheben, 2 M rechts, 4 M links im Wechsel bis zum Ende der Reihe, Randmasche rechts.
Reihe 2: Randmasche abheben, 4 M rechts, 2 M links im Wechsel bis zum Ende der Reihe, Randmasche rechts.
Reihe 3 wie Reihe 1, Reihe 4 wie Reihe 2.
Reihe 5: Randmasche abheben, 4 M links, 2 M rechts, am Ende Randmasche rechts.
Reihe 6: Randmasche abheben, 2 M links, 4 M rechts im Wechsel. Randmasche rechts.
Reihe 7: Randmasche abheben, 2 M rechts, 4 M links, 2 M rechts bis zum Ende, Randmasche rechts.
Reihe 8: Randmasche abheben, 4 M rechts, 2 M links im Wechsel, Randmasche rechts.
Nach diesen acht Reihen ist ein vollständiger "Zopfversatz" abgeschlossen.
Das Muster entsteht dadurch, dass die Rechts- und Linksblöcke jeweils zwei Reihen lang an neuer Position gestrickt werden und sich so visuell diagonal verschieben.
Nun beginnt das Muster erneut mit Reihe 1.
Supereinfach also, nur ein bisschen zählen... Hier siehst du nochmal, wie du vorgehen musst:
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