Haushaltshacks und harmlose Hilfsmittel

Waschbär im Garten: Mit diesen einfachen Tricks wirst du ihn wieder los

Waschbären rennen über eine grüne Wiese.
© IMAGO / blickwinkel
Süße Gesellen, die aber richtig viel "Unfug" anstellen. Waschbären gehen auf Futtersuche und machen natürlich auch nicht vor unserem Garten und den Vier Wänden Halt.

Zugegeben, sie sehen putzig aus. Aber: Waschbären sind Wildtiere und können in Haus und Garten erhebliche Schäden anrichten sowie Krankheiten übertragen. Mit diesen Tricks vertreibst du die ungebetenen Gäste.

Die Tage werden kürzer und kälter. Nun sind Waschbären auf dem Vormarsch und suchen unsere Wärme und Nahrung. Auch wenn die Tiere überaus hübsch anzusehen sind, sollte man sie nicht als neue Nachbarn einfach hinnehmen. Denn sie können Dinge beschädigen, Krankheiten übertragen und Haustiere gefährden.

Wir verraten dir, welche einfachen Tricks Waschbären aus Garten und Haus vertreiben, ganz ohne Chemie und Gewalt.

Waschbär im Garten? Diese Tricks helfen

Die Kleinbärchen mit den geringelten Schwänzen und den typischen schwarzen Gesichtsmasken sehen absolut niedlich aus. Wenn sie sich aber erstmal bei Ihnen im Garten eingenistet haben, können sie zum echten Problem werden.

Der Grund: Sie durchwühlen in Mülltonnen, räubern die Futternäpfe deines Hundes oder deiner Katzen leer und können sogar in dein Haus eindringen. Das gelingt ihnen häufig über den Schornstein oder offene Kellerfenster. Dann verwüsten sie das Heim regelrecht, plündern die Speisekammer, fressen Vorräte auf und machen sich sogar an Dämmungen, zum Beispiel im Dachboden, zu schaffen. Das geht dann richtig ins Geld. Außerdem hinterlassen sie Kot, der Krankheiten übertragen kann und vor allem für Allergiker*innen gefährlich wird.

Waschbären-Abdrücke identifizieren, so geht's

Wenn du die Tiere nicht gerade auf frischer Tat ertappen oder eine Überwachungskamera installiert haben, gibt es eine einfache Möglichkeit herauszufinden, wer des Nachts sein Unwesen auf deinem Grundstück treibt. Identifiziere Pfotenabdrücke, indem du etwas Sand ausstreust. Und zwar um mögliche Futterplätze, sowie um Beete und Komposthaufen.

Typisch für Waschbärentatzen sind die sehr langen und fingerartigen, oft voneinander gespreizten und mit dem Mittelhandballen verbundenen Zehenabdrücke. Der Mittelhandballen ähnelt dabei einer Sohle, die Vorderpfoten sind dagegen handartig geformt.

Abdruck einer Waschbärenpfote aus. | © IMAGO / alimdi
Foto: IMAGO / alimdi
So sieht der Abdruck einer Waschbärenpfote aus.

Waschbären gefährden einheimische Tiere

Waschbären sind wahre Allesfresser und rauben auch gern mal die Höhlen anderer. Das macht den Lebensraum für viele einheimische Amphibien- und Reptilienarten sowie Fledermäuse und Baummarder enger. Die wilden Räuber fressen zudem Jungvögel und Brutgelege. Eine weitere Gefahr für die ohnehin schon bedrohten Vogelpopulationen.

In deinem Garten knabbern sie neben Abfällen alles, was verfügbar ist: Gemüse, Nüsse und Früchte passen ebenso auf ihren Speiseplan wie Fische aus dem Gartenteich.

Ca. 1,3 Millionen Waschbären leben bereits in Deutschland. Besonders verbreitet sind sie zur Zeit in Bundesländern wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sowie Hessen und Bayern. Die von Waschbären besonders heimgesuchte Stadt ist Kassel mit 100 Tieren auf 100 Hektar laut Landesjagdverband Hessen.

Ein Waschbär auf Futtersuche im Garten aufgenommen von einer Nachtkamera. | © IMAGO / teamwork
Foto: IMAGO / teamwork
Auf frischer Tat ertappt: Ein Waschbär auf Futtersuche im Garten

Die "maskierten" Kleinbären kommen eigentlich aus Nordamerika. Zur Pelzzüchtung wurden sie aber bereits nach dem Ersten Weltkrieg auch hierzulande gezüchtet. Diejenigen, die sich in die Freiheit retten konnten, haben nun für ordentlich Nachwuchs gesorgt. In den 1930er-Jahren wurden die Tiere zu Jagdzwecken auch absichtlich ausgesetzt.

Waschbären im Garten: Darf man jagen oder füttern?

Auch wenn Waschbären nicht unter Artenschutz stehen, dürfen sie nicht von Privatpersonen gejagt, gefangen oder getötet werden. Das dürfen nur Jäger*innen, da der Waschbär unter das Jagdgesetz fällt. Ebenso sind Schonzeiten vereinbart. Ein Verstoß kann mit bis zu 5000 Euro Strafe geahndet werden.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) betont, dass bei einem Waschbären-"Befall" vielmehr das Ordnungsamt oder die Polizei gerufen werden müssten.

Verboten ist aber auch, die Tiere zu füttern. Denn dieses Verhalten führt zur Ausbreitung der Waschbären und dazu, dass die Tiere sich an die menschliche Nähe gewöhnen. So ahnden einige Bundesländer in ihren Landesjagdgesetzen die Fütterung mit bis zu 5000 Euro Bußgeld.

Waschbären vertreiben: Die besten Tricks!

Am sinnvollsten ist es also, die hübschen Tiere aus dem Garten und Haus zu vertreiben. Und dafür ist es sinnvoll, ihnen diese Orte so ungemütlich und wenig lohnenswert zu machen wie möglich.

Ein Tête à tête mit dem Waschbär: So handelst du richtig

Wenn du den Verdacht hast, Wachbären könnten sich in deinem Garten vergnügen, solltest du mit einer Taschenlampe regelmäßige Kontrollgänge durch den Garten machen.

Besser als den Bären in die Augen zu strahlen oder sie bei einer Begegnung mit Wasser zu bespritzen sind folgende vorbeugende Maßnahmen:

Unterschlupf und Einnisten verhindern

Eindringen verhindern: Verschließe zunächst alle Schlupflöcher, ob an Hütten, Schuppen oder deinem eigenen Haus. Horte kein Baumaterial oder Sperrmüll, unter denen es sich Waschbären bequem machen könnten. Verschließe die Katzenklappe und lass keine Fenster und Türen offen stehen. Überprüfe undichte Stellen an Kellerfenstern.

Waschbären bauen Höhlen. Sichere deshalb auch mögliche Aufstiegswege aufs Dach, indem du die Zweige von Bäumen beschneidest, die aufs Dach führen, Regenrinnen mit Blechmanschetten sicherst, den Schornstein mit einem Metallgitter unpassierbar machst und die Dachziegel auf ihre korrekte Lage überprüfst.

Hochklettern verhindern: Präpariere Bäume so, dass Waschbären nicht hinaufklettern können, indem du die unteren Äste abschneidest. Auch eine Manschette, die du in 60 Zentimetern Höhe um den Stamm anbringst, verhindert das Hinaufkrabbeln.

Säulen und Wände sollten nicht bepflanzt sein, sondern einen glatten Untergrund haben, damit das Greifen und Klettern nicht ermöglicht wird.

Essenreste sichern

  1. Lege Steine auf die Mülltonnen oder befestige einen Spanngurt, damit die hungrigen Räuber dort nicht fündig werden.
  2. Müllsäcke bieten keinen Schutz, sondern gehören in eine feste Tonne oder Box, um nicht zerfleddert zu werden, oder sollten in der geschlossenen Garage aufbewahrt werden.
  3. Werfe keine Lebensmittelreste auf den Kompost und sammle dein Fallobst zeitnah vom Boden auf.
  4. Sichere deinen Kompost mit einer Plane, das ist effektiver als ein Netz oder Gitter.
  5. Füttere dein Haustier lieber nicht im Freien, da Waschbären auch Hunde- und Katzenfutter lieben.
  6. Sichere deine Beete, zum Beispiel mit einem Vogelschutznetz, und ernte dein Gemüse wie auch die Obstbäume rechtzeitig ab.

Was taugen Ultraschallgeräte gegen Waschbären?

Es gibt Ultraschall aussendende Geräte (ca. 30 Euro), die Waschbären vertreiben sollen und für den Menschen nicht hörbar sind. Das Problem: Der Wirkreis ist verhältnismäßig klein, und wer in einem größeren Garten für Schutz sorgen will, muss dann tief in die Tasche greifen. Besser sind da klassische Hausmittel, die zum Beispiel mit dem Geruchssinn der Waschbären arbeiten.

Hausmittel gegen Waschbären im Garten

 

Waschbären haben einen sehr gut entwickelten Geruchssinn. Somit liegt es nahe, die Tiere mit Hausmitteln abzuwehren, die ihre eine Nase stören. Hänge diese Mittel im Garten auf oder lege sie an potenzielle Futterquellen.

Zu den besonders effizienten Hausmitteln gehört Chili. Aber auch Mottenkugeln können die gierigen Räuber vertreiben. Lavendelsäckchen und Toilettensteine mit ihren synthetischen Duftstoffen gehören ebenso nicht zu den Lieblingsdüften von Waschbären.

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