Nicht nur Motten mögen Getreide

Mehlkäfer beseitigen: Schädlinge aus der Vorratskammer verbannen

Mehlkäfer krabbeln in losem Mehl herum
© iStock.com/HHelene
Was wuselt denn da im Mehl herum? Mehlkäfer und deren Larven, die auch als Mehlwürmer bezeichnet werden, fühlen sich in Ihren Vorräten leider wohl. So werden Sie die Schädlinge los.

Mehlkäfer in Ihrem Vorratsschrank sind nicht nur unappetittlich: Befallene Lebensmittel müssen entsorgt werden, außerdem können die Schädlinge samt ihrer Larven auch krank machen. So werden Sie sie los.

Vorratsschädlinge sind wirklich extrem ärgerlich: Es ist nicht nur unangenehm, sie im Küchenschrank zu haben – Lebensmittel werden durch sie ungenießbar und müssen in der Regel weggeschmissen werden. Sogar krank können sie uns machen, und: Oft ist es schwer, sie wieder loszuwerden. Mehlkäfer bilden da leider keine Ausnahme... Aber keine Sorge, unmöglich ist es auch wieder nicht: Wir haben Tipps für Sie gesammelt.

Mehlkäfer loswerden: So sieht der Vorratsschädling aus

Mehlkäfer haben einen länglichen flachen Körper, der dunkelrotbraun bis schwarz gefärbt und etwa zehn bis 18 Milimeter lang ist. Das aus der Familie der Schwarzkäfer stammende Tier hat sechs Beinchen, seine Deckflügel sind mit Längsrillen versehen. Mehlkäfer können sogar fliegen, das tun sie allerdings sehr selten.

Sowieso werden Sie die ausgewachsenen Tiere eher selten zu sehen bekommen, denn es kann bis zu vier Monate dauern, bis es so weit ist. Zuvor sind die Larven des Mehlkäfers, die auch als Mehlwürmer bezeichnet werden, in Ihren Vorräten unterwegs. Sie sind meist gelblich braun glänzend mit dunklen Ringen und werden im Laufe der Zeit bis zu 30 mm lang. Die Würmer bzw. Larven häuten sich mehrfach, bevor es zur Verpuppung kommt.

Larven von Mehlwürmern in einer Mehlmulde | © iStock.com/Antagain
Foto: iStock.com/Antagain
Mehlkäfer-Larven, auch Mehlwürmer genannt

Mehlkäfer und ihre Larven: Was sie essen, wer sie isst

Mehlkäfer und ihre Larven lieben die Stärke, die in Getreide, Backzutaten und Backwaren aller Art vorkommt. Das mögen sie:

  • Mehl
  • Müsli
  • Gewürze
  • Kräuter
  • getrocknete Teigwaren
  • Süßigkeiten
  • Trockenobst

Der Mehlkäfer und insbesondere der Mehlwurm ist deshalb häufig in Bäckereien, Getreidefabriken und Mühlen zu Hause – von dort wird er weiter in Geschäfte und Läden transportiert, und von dort zu uns nach Hause.

Mehlkäfer, die vor allem in Mitteleuropa vorkommen, werden aber auch selbst verspeist: So dienen Mehlwürmer als Futtertiere für etliche Reptilien, Vögel und Amphibien. In der Schweiz sind sie seit einigen Jahren sogar als Lebensmittel für den Menschen zugelassen.

Daran erkennen Sie einen Mehlkäfer-Befall

Zieht Ihr Mehl Fäden und ist eher bröckelig als fein pulvrig? Dann haben Sie es wohl entweder mit Mehlmotten oder Mehlkäfern zu tun. Haben Sie stärkehaltige Lebensmittel im Schrank, die sie nicht so oft benutzen, können sich die Käfer samt deren Larven schon ordentlich ausgebreitet haben. Checken Sie unbedingt alle weiteren Lebensmittel in Ihrer Küche, die in Frage kommen.

Pheromon-Klebefallen locken mit ihrem Sexuallockstoff männliche Mehlkäfer an. Auf diese Art können Sie einen Befall zwar schnell feststellen, doch die Weibchen, Eier und Würmer werden Sie so nicht los. Auch hier gilt: Unbedingt alle Vorräte kontrollieren und im Zweifelsfall entsorgen. Pheromonfallen stellen Sie am besten ab dem Frühsommer auf, da sind die Mehlkäfer besonders aktiv.

Auch mit UV-Licht-Klebefallen lässt sich ein Befall feststellen: Mehlkäfer sind nachtaktiv, werden vom Licht angelockt und gehen den Fallen ebenfalls regelrecht auf den Leim. Eier und Würmer allerdings leider nicht, weshalb Sie auch hier alles kontrollieren müssen.

Achtung: Mehlkäfer können krank machen!

Auch wer hartgesotten ist und tierischen Mitbewohnern im Vorratschrank nicht zu Leibe rücken will, sollte wissen: Mehlwürmer können Krankheiten übertragen, etwa den Zwergbandwurm oder Bakterien! Auch Schimmelpilze können sich in mit Kot verunreinigten Lebenmitteln leichter ausbreiten.

Mehlkäfer übertragen als Zwischenwirte auch den Rattenbandwurm. Für Menschen mit schwachem Immunsystem und kleine Kinder können befallene Lebensmittel dehalb gefährlich werden.

So beseitigen Sie Mehlkäfer

  • Mehlkäferquelle aufspüren: Die Schädlinge bleiben gerne an einem Ort. Machen Sie den Ort ausfindig – wenn Sie Glück haben, sind andere Bereiche noch nicht befallen.
  • Dort, wo Sie Käfer und / oder Würmer gefunden haben, sollten Sie wirklich alle in Frage kommenden Lebensmittel wegschmeißen. Achtung: Entfernen Sie sie gleich aus Ihrer Wohnung und lagern Sie sie nicht noch eine Weile im Müll, sonst können sich die Schädlinge weiter ausbreiten.
  • Reinigen Sie den Schrank oder die Regalflächen gründlich, bevor Sie sie wieder einräumen. Saugen Sie zuerst alles ab, am besten mit einer schmalen Düse. Tipp: Föhnen Sie in Ritzen, Löcher und Schrankbohrungen, um die Tiere oder dort abgelegte Eier abzutöten. Säubern Sie die Flächen anschließend mit Essigwasser – den Geruch mögen Mehlkäfer nicht.
  • Kontrollieren Sie nach zwei bis drei Wochen noch einmal gründlich nach, wiederholen Sie die Kontrolle ein weiteres Mal nach zwei bis drei Wochen. Finden sich erneut Tiere, Larven oder Gespinste, müssen Sie die Wegwerf- und Reinigungsprozedur leider noch einmal von vorne beginnen. Sind Sie gründlich vorgegangen, haben Sie aber gute Chancen, dass alles in Ordnung ist.

So beugen Sie einem Mehlkäfer-Befall vor

Zwar kommen Mehlkäfer selten aus dem Freien ins Haus, doch es kommt vor: Die Schädlinge leben in der Natur nämlich in Mulch, Kompost oder Vogelnestern. Insektengitter an Balkontüren und Fenstern halten sie ab – vor allem abends und nachts, wenn sie vom Licht angezogen werden.

Säubern Sie Ihre Vorratsschränke regelmäßig mit Essigreiniger und versprühen Sie mit Wasser verdünntes Eukalyptus-, Neem- oder Teebaumöl in den Ecken, ohne damit an die Lebensmittel zu gelangen. Das hält die Plagegeister fern.

Die beste Schutzmaßnahme: Vorräte in gut verschließbaren Dosen oder Glasbehältern aufbewahren. Damit sind Ihre Lebensmittel gleich noch vor Mehlmotten geschützt. Eine kalte Vorratskammer ist dabei immer besser als die geheizte Küche, denn Mehlkäfer haben's gerne warm.

Neu gekaufte Lebensmittel, die Getreidestärke enthalten, sollten Sie grundsätzlich sofort auf einen Befall hin überprüfen. Gewöhnen Sie sich das an – noch besser: Sie müssen gar nicht mehr darüber nachdenken, wenn Sie sie einfach immer in Dosen umfüllen und dabei gleich kontrollieren.

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