Deine Katze kratzt sich am Ohr – können Ohrmilben die Ursache sein?

Wie aus dem Nichts kratzt sich die Katze plötzlich hektisch am Ohr und schüttelt permanent den Kopf. Das Hörorgan der Miezen ist sehr sensibel und kann schnell mal jucken. Doch sobald kahle oder wunde Stellen ersichtlich werden und der Juckreiz zunimmt, solltest du achtsam sein: Ohrmilben oder andere Parasiten könnten die Ursache sein.

Ist es normal, dass meine Katze sich ständig am Ohr kratzt?

Sicher hast du schon einmal beobachtet, dass der Stubentiger sich an einer Ecke oder einer Türkante reibt, den Kopf schüttelt oder sich am Ohr kratzt. All diese Verhaltensweisen sind erst einmal normal. Nehmen diese in kürzester Zeit stark zu, solltest du jedoch wachsam werden.

Insbesondere, wenn sich die Katze wund oder blutig kratzt und an den betroffenen Stellen knabbert oder leckt, gilt es, einen genaueren Blick in die Lauscher zu werfen. Klappt die Mieze die Ohren sogar an und du entdeckst haarlose, gerötete Stellen – ab in die Tierarztpraxis!

Wenn sich die Katze am Ohr kratzt – diese Ursachen können dahinter stecken

1. Die Katze hat eine Allergie

Wer unter eine Pollenallergie leidet, muss zur Pollenflugzeit leider mit Juckreiz als treue Begleitererscheinung leben... Zu einer bestimmten Saison trifft das auch die Stubentiger. Neben Pollen können sie auch auf Staub oder Futtermittel allergisch reagieren. Der Tierarzt oder die Tierärztin können mittels eines Allergietests die Ursache des Juckreizes ausfindig machen und gezielt behandeln.

2. Das Katzenohr juckt, weil es entzündet ist

Genauso wie bei uns Menschen kann sich auch das sensible Ohr bei Katzen entzünden. Dabei kann die Entzündung in einem oder in mehreren Bereichen des Ohres auftreten. Kratzt sich die Katze am Ohr, ist das eine Folge des Juckreizes, der durch die Ohrenentzündung ausgelöst wird. Ob dein Stubentiger ein entzündetes Öhrchen hat, erkennst du an folgenden Symptomen:

• das Katzenohr riecht unangenehm
• die Katze hält den Kopf schief oder läuft häufig im Kreis
• Fehlstellung der Augen (Horner-Syndrom)
• blutige Verkrustungen

Eine Innen-, Mittel- oder Außenohrentzündung kann bei den Vierbeinern durch Hautpilze, Allergien oder Infekte ausgelöst werden. Bei Verdacht solltest du in jedem Fall einen Tierarzt/eine Tierärztin aufsuchen.

3. Die Katze leidet unter Ohrmilben

Auch Ohrmilben können eine Entzündung des Katzenohres hervorrufen und dazu führen, dass sich die Katze häufiger am Ohr kratzt. Der Übeltäter ist die Herbstgrasmilbe. Die winzigen Parasiten reizen den Gehörgang der Katze. Dadurch wird vermehrt Ohrenschmalz gebildet, der dann zu einem ständigen Juckreiz führt. Du erkennst einen Ohrmilben-Befall an:

• bräunlichen oder weißen Stellen im sonst gelben Ohrenschmalz
• schwarzem, krümeligen Sekret in den Ohren der Katze
• blutigen Verkrustungen
• starkem Juckreiz und Unkoordination

Vorsicht: Ohrmilben übertragen sich schnell auf andere Katzen – und sogar auf Menschen. Entdeckst du diese Symptome bei deinem Vierbeiner, gehe schnellstmöglich mit ihm in die Tierarztpraxis. Dort wird er von den lästigen Ohrmilben und dem nervigen Juckreiz befreit.

4. Die Katze leidet an Krätze

Nicht nur Ohrmilben treiben Katzen in den Wahnsinn, auch Krätzmilben sorgen im oder am Ohr für ordentlich Juckreiz. Krätze bei Katzen äußert sich durch folgende Symptome:

• schuppiger Ausschlag am Außenohr
• häufiges Kopfschütteln
• Desorientierheit und schlechte Stimmung
• Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

Vorsicht: Auch diese Parasiten können sich auf andere Tiere oder den Menschen übertragen. Kratzt sich deine Katze häufig am Ohr und zeigt andere typische Symptome, führt auch hier der Weg in die Tierarztpraxis.

So beugst du dem Juckreiz im Katzenohr vor

Oft ist der Grund harmlos und deine Katze hat schlichtweg zu viel Ohrenschmalz im Gehörgang. Dieser bietet den perfekten Nährboden für Parasiten und Bakterien. Um das zu vermeiden, solltest du regelmäßig die Ohren deiner Mieze kontrollieren und reinigen. Dafür gibt es sogar extra Ohrenreiniger für Katzen. Befeuchte ein weiches Tuch und reibe die äußere Ohrmuschel vorsichtig ab.

Nicht alle Samtpfoten sind ein Fan von der Ohreninspektion, denn das Katzenohr ist sehr empfindlich. Gewöhne deinen Liebling so früh wie möglich an diese Prozedur. Entzündungen durch Ohrmilben oder andere Erreger können zu dauerhaften Nervenschäden oder Taubheit führen oder sich zu einer lebensgefährlichen Entzündung der Hirnhaut weiterentwickeln. Daher lieber: Augen und Ohren offen halten!