Verkehrt herum vorgehen?

Reverse Washing: Warum du deine Haare zuerst mit Conditioner waschen solltest

Frau wäscht Haare unter der Dusche
© IMAGO / YAY Images
Was genau hat es eigentlich mit Reverse Washing auf sich? Lies mal, warum sich manche Haare darüber freuen!

Deine Haare wäschst du bestimmt regelmäßig. Aber hast du schon mal Reverse Washing ausprobiert? Was das genau ist und wofür das gut sein soll, liest du hier.

Wie wäschst du deine Haare? Und damit ist nicht gemeint: wie oft oder wo, sondern tatsächlich: wie? Die meisten Menschen verwenden dafür ein Shampoo und anschließend eine Spülung bzw. einen Conditioner. Machst du das auch so? Dann gehe doch beim nächsten Mal in der umgekehrten Reihenfolge vor und trage zuerst die Pflege, dann das Shampoo auf. Was der Vorteil vom sogenannten Reverse Washing ist und wer besonders davon profitiert.

Achtung: Das passiert, wenn du nur einmal die Woche Haare wäschst

Reverse Washing: Haare einfach mal "verkehrt herum" waschen

Erst das pflegende Mittel in den Haaren verteilen, um sie anschließend mit einem Shampoo nochmal auszuwaschen? Klingt ziemlich schräg, ist aber durchaus sinnvoll, glaubt man den vielen Posts und Kommentaren in den sozialen Medien.

Doch was soll der Vorteil davon sein? Genau diese Frage hat eine Leserin im Beautyblog des Online-Shopping-Kanals QVC gestellt. Von Expertin Lynne gab's folgende Antwort: "Vor allem feine, dünne oder auch besonders widerspenstige Haare profitieren von der umgekehrten Waschmethode. Herkömmliches Shampoo und Wasser tragen dazu bei, dass sich die Oberflächenstruktur unserer Haare öffnet – die pflegenden Inhaltsstoffe einer Spülung dringen in die geöffnete Keratinschicht ein und legen diese wieder an, so dass unsere Haare besser kämmbar sind und geschmeidiger fallen. Genau das kann feines, kraftloses Haar jedoch leblos wirken lassen."

Heißt also: Gerade feines Haar hängt bei der herkömmlichen Anwendung oft strähnig herunter. Aber auch gelocktes Haar oder solches, das sehr trocken oder fettig ist, kann an Spannkraft verlieren und in der Folge schlapp am Kopf anliegen.

Wird hingegen erst die Spülung einmassiert und nach kurzer Einwirkzeit wieder rausgewaschen, bekommt das Haar ausreichend  Feuchtigkeit. Das anschließende Waschen mit Shampoo reinigt das Haar und spült auch noch die Reste des Conditioners heraus. Fazit: ausreichende Pflege, ohne dabei zu beschweren – das ist der große Vorteil der umgekehrten Haarwäsche.

Reverse Washing funktioniert auch mit Haarmasken und -kuren

Auch das Beauty-Care-Unternehmen Schwarzkopf empfiehlt Reverse Washing auf seiner Webseite. Und gibt noch Tipps dazu:

  • Auch bei Haarmasken lässt sich das Reverse-Washing-Prinzip anwenden. "Also: erst Maske einwirken lassen, dann das Haar mit Shampoo reinigen. So wird verhindert, dass feines Haar überpflegt wird."
  • Conditioner und Haarmaske vorwiegend in die Haarlängen einarbeiten: "Das verhindert, dass die Kopfhaut schnell nachfettet."
  • Eine haselnussgroße Portion Shampoo reicht im Anschluss aus. "Tipp: Machen Sie es wie der Profi – und wiederholen Sie das Shampoonieren einmal."
  • Das Haar zum Schluss gründlich mit Wasser durchspülen: "am besten, bis das Haar leicht quietscht."
  • Zum Haarewaschen immer nur lauwarmes Wasser nehmen: "Wird das Haar zu heiß gewaschen, trocknet es aus."

Influencerin schwört auf Mixtur aus herkömmlicher Haarwäsche und Reverse Washing

Influencerin Abbey Yung, die sich auf Youtube, Tiktok und Instagram der Schönheit im Allgemeinen und der Haar- und Hautpflege im Besonderen verschrieben hat, ist ebenfalls ganz begeistert von der umgekehrten Haarwäsche. In einem Video führt die junge Frau vor, wie sie ihre Haare erst mit Conditioner pflegt und anschließend wäscht. Im Unterschied zur gängigen Reverse Washing-Methode trägt sie allerdings nach der Haarwäsche mit Shampoo ein weiteres Mal Conditioner auf – und hebelt damit den Vorteil aus, die Pflege weitestgehend wieder aus dem Haar zu entfernen.

Egal: Abbey Yung schwört darauf. Sie schwärmt im Kommentar zu ihrem Video von der Haarwäsche: "Ich muss sagen, meine Haare fühlen sich danach wie Butter an." Das meint sie vermutlich im Sinne von "butterweich" – immerhin ist das Molkereiprodukt reines Fett, das könnte in Bezug auf Haare auch schnell falsch interpretiert werden...

Jedenfalls kann sich das Resultat bei der Influencerin durchaus sehen lassen. Doch sie schreibt auch dazu: "Das ist nicht für jeden geeignet." Insofern ist der beste Tipp an alle, die sich von Reverse Washing einiges versprechen: am besten ausprobieren und sehen, ob es für die eigene Haarstruktur geeignet ist. Das gilt vor allem für die Art der Haarwäsche von Abbey Yung. Das Gute ist ja: Es kann nicht viel passieren – außer, dass der gewünschte Effekt ausbleibt und die Haare eher den gegenteiligen aufweisen. Dann kehrst du einfach wieder zu deinem gewohnten Prozedere zurück.

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