Nagellack war gestern: Warum ich von nun an auf Dipping Powder für meine Maniküre setze
Keine Zeit fürs Nagelstudio? Mit Dipping Powder kannst du dir wunderschöne Nägel einfach zu Hause machen. Ich habe den Nagel-Trend getestet und verrate dir alles, was du wissen musst.
Du möchtest schöne Nägel haben, aber ständig ins Nagelstudio zu gehen, ist dir zu teuer und eine UV-Lampe hast du auch nicht zu Hause? Dann könnte der neue Nagel-Trend Dipping Powder, der seit einiger Zeit die Runde macht, genau das Richtige für dich sein. Aber was steckt eigentlich hinter "Dipping Powder", wie funktioniert das Ganze und ist es wirklich so einfach wie es scheint? Ich habe es getestet und verrate dir alles, was du wissen musst.
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Neuer Nagel-Trend: Dipping Powder macht schöne Nägel ohne UV-Lampe möglich
Der wohl offensichtlichste Unterschied zwischen dem Nagel-Trend und herkömmlichem Nagellacken für zu Hause liegt in der Anwendung: Statt eines flüssigen Lackes wird hier ein sehr feines Pulver verwendet, welches Schicht für Schicht durch Hineintunken auf den Nagel aufgetragen wird. Das Besondere hieran ist, dass das Puder nach dem Aushärten an der Luft eine haltbare und schützende Schicht bildet, die wesentlich dicker und robuster ist als herkömmlicher Nagellack.
Dadurch bleibt deine Maniküre nicht nur mehrere Wochen lang schön, sondern kann auch effektiv gegen Nägelkauen helfen. Das ausgehärtete Pulver verleiht deinen Nägeln nicht nur einen makellosen Look, sondern fungiert auch als physischer Schutz, der das Nägelkauen verhindert. So hat dein natürlicher Nagel Zeit zu heilen und gesund nachzuwachsen. Mit der Zeit werden deine Nägel dadurch gestärkt.
Ein weiterer Vorteil von Dipping Powder sind, dass du ohne großes Fachwissen oder Geschick ein schönes, langanhaltendes Ergebnis bekommst. Dipping Powder ist also auch bestens für Anfänger*innen geeignet. Zudem ist es in der Regel frei von HEMA und Benzoylperoxid, was in einigen Acrylpulvern enthalten ist und Hautreizungen und Allergien verursachen können.
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Dein Starter-Set für Dipping Powder: Das brauchst du für perfekte Nägel
Möchtest du die Dipping Powder Maniküre einmal selbst ausprobieren, brauchst du natürlich die passenden Materialien, damit das Ergebnis so schön wird, wie du es dir wünscht. Eine Auflistung der Must-haves habe ich dir hier zusammengetragen.
Das brauchst du:
- Nagelfeile
- Nagelbuffer
- Tool zum Nagelhaut zurückschieben und entfernen
- großer Pinsel
- Base Coat Nagellack
- Activator Nagellack
- Top Coat Nagellack
- Base Puder
- Dipping Puder in einer Farbe deiner wahl
- ggf Primer Lack
- ggf Nagelöl
- ggf Küchenpapier
Auf den ersten Blick mag das vielleicht wie eine Menge erscheinen. Zum Glück gibt es aber bestimmte Anfänger*innen Sets, in denen alle Notwendigkeiten enthalten sind, die du zum Beispiel bei Amazon bekommst.
Im Starter-Set von Doonails, wo ich mein Dipping Puder gekauft habe, sind neben den notwendigen Tools auch bis zu vier Dipping Puder Farben, zwei Ersatzpinsel für die Flüssigkeiten sowie eine Aufbewahrungsbox enthalten. Doch damit noch nicht genug: Außerdem bekommst du alles, was du für die anschließende Entfernung der Maniküre brauchst.
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Perfekte Dipping-Powder-Nägel: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Nun möchtest du bestimmt noch wissen, wie die Maniküre mit Dipping Puder im Detail abläuft und ob es wirklich so simpel ist, wie es zunächst scheint. Spoiler-Alarm: Ja, es geht super einfach, auch wenn du fürs perfekte Ergebnis bestimmt ein paar Durchläufe brauchst. Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung habe ich im Folgenden für dich.
Schritt 1: Nägel vorbereiten
Zu aller erst musst du deine Nägel säubern und anfeilen, damit der Lack beziehungsweise das Pulver besser hält. Am besten beginnst du damit, die Nagelhaut zurückzuschieben, deine Nägel in Form zu feilen und sie anschließend mit einem Buffer anzurauen. Den entstandenen Staub kannst du mit deinem großen Pinsel wegwischen.
Optional: Wenn du möchtest, kannst du noch einen Primer Lack verwenden, der deine Nägel dehydriert und für die Maniküre vorbereitet. Verzichten solltest du hingegen auf Öle oder Cremes, da das Dipping Powder so seinen optimalen Halt verlieren kann.
Schritt 2: Die Grundlage schaffen
Nimm dir nun den Base Coat und das durchsichtige Base-Puder zur Hand. Trage eine dünne Schicht des Base Coat Nagellacks auf deinen Fingernagel auf und tunke ihn anschließend in einem 45 Grad Winkel ins Pulver. Klopfe den Überschuss leicht ab und beseitige überschüssiges Pulver mit dem Pinsel. Statt eines durchsichtigen Pulvers kannst du auch ein farbiges Dipping Puder verwenden.
Tipp: Achte darauf, den Base Coat nur auf deinem Nagel und nicht auf der Nagelhaut drumherum zu verteilen. Ansonsten kann es zu Lufteinschlüssen kommen, wodurch das Dipping Powder schneller abplatzen oder Risse bekommen kann.
Schritt 3: Jetzt kommt Farbe ins Spiel
Nun ist dein Nagel gut grundiert und es wird Zeit die gewünschte Farbe auf die Nägel zu zaubern. Schnapp dir dafür das Dipping Powder in der Nuance deiner Wahl und den Base Coat. Ähnlich wie zuvor trägst du jetzt wieder eine dünne Schicht Base Coat Nagellack auf und dippst deinen Finger ins Pulver. Sei hierbei besonders sorgfältig, damit das Ergebnis möglichst makellos wird.
Wie in Schritt 2 klopfst du das überschüssige Pulver zunächst ab und entfernst den Rest mit deinem Pinsel. Für ein besonders farbintensives Ergebnis wiederholst du diesen Schritt nun noch einmal, nachdem die erste Schicht gut getrocknet ist.
Schritt 4: Das Dipping Powder fixieren
Nun kommt der Activator ins Spiel, der das Puder aushärtet und so für ein langanhaltendes Ergebnis sorgt. Trage den Lack auf dem ganzen Nagel auf und vergiss dabei bitte nicht die Ränder sowie die Spitze. In diesem Schritt kannst du auch gern großzügig den Lack auftragen, denn der Activator ist nicht schädlich für deine Nagelhaut.
Anschließend lässt du den Lack für mindestens 2 Minuten gut trocknen. Um Verfärbungen des Pinsels zu vermeiden, kannst du ihn an einem Stück Küchenpapier abstreifen, bevor du ihn zurück ins Fläschchen steckst.
Schritt 5: Unebenheiten und Unreinheiten entfernen
Jetzt nimmst du dir deine Nagelfeile zur Hand und feilst jegliche Unebenheiten auf den Nägeln ab. Bitte achte allerdings darauf, nicht zu viel und zu fest zu feilen, um die Dipping Powder Schichten zu beschädigen. Anschließend puderst du deine Nägel ab, trägst eine weitere Schicht Activator Coat auf, um alles zu versiegeln, und lässt alles erneut für mindestens zwei Minuten gut trocknen. Vor dem nächsten Schritt ist es besonders wichtig, dass der Activator vollständig getrocknet ist.
Schritt 6: Top Coat auftragen
Abschließend trägst du mit zwei bis drei Pinselstrichen den Top Coat auf dem Nagel auf, der das Ergebnis finalisiert. Lasse ihn nun für ebenfalls zwei Minuten trocknen, bevor du eine weitere Schicht aufträgst und den Top Coat erneut für drei Minuten trocknen lässt. Wenn du möchtest, kannst du zum Abschluss jetzt noch etwas Nagelöl auftragen und einmassieren.
Und fertig sind deine Dipping-Powder-Nails!
Wie das Ganze funktioniert, kannst du noch einmal Schritt für Schritt in diesem YouTube-Video nachschauen:
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Die wichtigsten Fragen zu Dipping Powder beantwortet
Wie lange halten Nägel mit Dipping Powder?
Bei richtiger Anwendung halten Dipping-Powder-Nägel mehrere Wochen lang – ohne zu splittern oder sich zu verfärben. In der Regel hast du etwa 3 Wochen lang Freude an deinen Nägeln.
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Ist Dipping Powder schädlich für die Nägel?
Nein, ganz im Gegenteil. Die Dipping Powder Schicht kann deinen Nagel sogar schützen und dazu beitragen, dass deine Fingernägel gesünder und stärker nachwachsen. Das einzig "schädliche" am Maniküre-Prozess ist das Anfeilen des Naturnagels, damit das Puder besser hält. Das kannst du allerdings auch ganz einfach weglassen, wenn du beispielsweise zu dünnen oder brüchigen Nägeln neigst.
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Welche Nachteile hat Dipping Powder?
Auch wenn die Vorteile von Dipping Powder meiner Meinung nach überwiegen, gibt es dennoch ein paar Nachteile, die du kennen solltest: Ähnlich zu vermutlich allen Maniküre-Arten macht Übung bekanntlicher maßen den Meister: Beim ersten Mal Dipping Powder werden deine Nägel also vermutlich nicht direkt makellos aussehen. Verwendest du zum Beispiel zu viel Puder, könnten deine Nägel dicker oder unförmig erscheinen.
Außerdem kann es je nach Zusammensetzung des Pulvers manchmal zu Hautreizungen kommen. Ein weiterer Nachteil ist die aufwendige Entfernung des Dipping Powders, das bei falscher Anwendung den Naturnagel schädigen kann. Bist du vorsichtig und feilst die Maniküre-Reste nicht zu stark ab, sollte es grundsätzlich aber keine Probleme geben.
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Wie bekomme ich Dipping Powder wieder ab?
Eigentlich geht das ganz einfach: Alles, was du brauchst, ist Aceton, Watte und Aluminiumfolie. Beginne damit, die obere Schicht des Dipping Powders abzufeilen, damit es sich später besser löst.
Tauche dann etwas Watte in Aceton lege auf jeden deiner Finger einen Wattebausch und umwickle das Ganze mit einem Stück Alufolie. Achtung: Die Watte sollte nicht vor Aceton triefen, aber auch feucht genug sein, um das Dipping Powder aufzuweichen.
Anschließend lässt du das Aceton etwa zehn bis fünfzehn Minuten einwirken, bevor du die Alufolie mit dem darunterliegenden Wattebausch mit etwas Druck von deinen Nägeln ziehst.
Übriggebliebene Puderrückstände kannst du anschließend abfeilen.
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Dipping Powder vs. Nagellack: Mein Erfahrungsbericht
Für mich ist Dipping Powder eine tolle und kostengünstige Alternative zum Besuch im Nagelstudio und um Längen besser als normaler Nagellack. Während ich bei herkömmlichem Nagellack meist schon am dritten Tag erste Absplitterungen oder Risse gesehen habe, hielt das Dipping Powder von Doonails bei mir rund zwei Wochen. Man muss allerdings auch dazu sagen, dass ich es das erste Mal vor meinem Urlaub ausprobierte, meine Anwendung gewiss nicht makellos war und ich meine Nägel mit Koffer schleppen, Schwimmen im Meer und Co einem Härtetest unterzogen habe. Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden und werde das Dipping Powder gewiss weiterhin verwenden.