Zitronenbaum überwintern: So schützt du die Pflanze effektiv vor Frost und Schädlingen
Der Winter steht vor der Tür: Höchste Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie und wo man die eigenen Pflanzen am besten überwintert. Wie du bei einem Zitronenbaum vorgehst, erzählt BILD der FRAU dir hier.
Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür. Auch wenn es laut der alljährlichen Wettervorhersagen in den nächsten Jahren keine weißen Weihnachten in Deutschland geben wird, solltest du deine Pflanzen dennoch auf frostige Temperaturen vorbereiten. Besonders der Zitronenbaum kann dabei recht zickig sein und seine Blätter über die Winterruhe abwerfen. Das wärmeliebende Gewächs gehört nämlich nicht zu den winterharten Pflanzen.
Wir verraten dir, wie dein Zitronenbaum die winterlichen Temperaturen dennoch optimal übersteht und wie du ihn am besten überwinterst.
Zitronenbaum überwintern: So geht es richtig!
Wenn du deine Zitruspflanzen überwintern möchtest, ist besonders der richtige Standort sowie die richtige Pflege entscheidend. Worauf du dabei alles achten solltest und wie du optimalerweise vorgehst, liest du im Folgenden.
Ab wann sollte man den Zitronenbaum nach drinnen holen?
Auch wenn es zunächst vielleicht nicht ratsam klingt: Du solltest die Pflanze so lang es geht an der frischen Luft stehen lassen. Die letzten Sonnenstrahlen im Herbst wirken sich nämlich positiv auf das Bäumchen aus und fungieren als Sammlung von Energievorräten für den Winter. Niedrige Temperaturen machen dem Südländer zunächst auch nichts aus – erst bei Bodenfrost oder -2 °C treten erste Schäden auf.
Je nach Region musst du deinen Baum also erst Ende Oktober oder im November nach drinnen holen, wenn der erste Frost über Nacht einsetzt. Wichtig ist allerdings, dass dein Zitronenbaum bei kühleren Temperaturen windgeschützt steht.
Wo ist der beste Platz zum Überwintern des Zitronenbaums?
Ist es dann an der Zeit, einen Platz für die Überwinterung deines Zitronenbaums zu finden, solltest du dich im Speziellen nach zwei Hauptkriterien richten: Die besten Bedingungen für die Überwinterung des Zitronenbaums hat ein kühler und dunkler Ort. Optimal sind Temperaturen zwischen 5 und 10 °C. Allerdings gilt: Je dunkler der Standort ist, desto kühler sollte es sein. Es ist jedoch nicht ratsam, die Pflanze im Stockdunkeln zu überwintern.
Kühle Wintergärten, Gewächshäuser, ungeheizte Hausflure, Keller oder Garagen sind allesamt geeignete Winterquartiere für deinen Zitronenbaum. Am besten gibt es zudem noch ein kleines Fenster, durch das etwas Licht fallen kann und mit dem du den Raum an frostfreien Tagen immer wieder mal lüften kannst.
Vermeide jedoch direkte Sonneneinstrahlung, weil es ansonsten passieren kann, dass dein Bäumchen an den Blättern mit der Fotosynthese beginnt und dadurch seinen Wasserbedarf erhöht. Da die Wurzeln allerdings in der Winterruhe sind, können sie diesen Anforderungen nicht nachkommen. Das hat zur Folge, dass der Zitronenbaum langsam seine Blätter verliert. Ähnliches gilt für hohe Temperaturschwankungen.
Du hast partout keinen Platz, an dem dein Zitronenbaum kühl und dunkel stehen kann? Kein Problem. Auch eine Überwinterung im Warmen, beispielsweise im heimischen Wohnzimmer, ist möglich, wenn auch nicht optimal.
Dabei ist es besonders wichtig, dass die Pflanze ausreichend Licht bekommt. Da das normale Tageslicht des Winters in der Regel allerdings nicht ausreicht, solltest du deine Pflanze rund sechs Stunden am Tag mit einer Pflanzenlampe bestrahlen.
Hast du schließlich einen Platz gefunden, an dem der Zitronenbaum den Winter gut überstehen kann, solltest du ihn danach nicht noch einmal umstellen. Das würde zu vermeidbarem Stress führen.
So pflegst du deinen Zitronenbaum richtig in seinem Winterquartier
Des Weiteren ist die richtige Pflege des Zitrusgewächses während der kalten Jahreszeit wichtig. Damit es ihm in einem kalten Winterquartier möglichst gut geht und um ihn vor unerwünschter Kälte von unten zu schützen, solltest du den Topf isolieren. Dafür kannst du Styroporplatten verwenden oder spezielle Isolationsunterlagen.
Steht dein Bäumchen kühl, brauchst du es zudem nicht zu düngen oder viel zu gießen, da es sich sozusagen im Winterschlaf befindet. Du solltest es jedoch in regelmäßigen Abständen auf Schädlinge überprüfen. Im Winter bevorzugen es Spinnmilben, Schildläuse und Wollläuse nämlich, sich auf der Pflanze breitzumachen.
Dies gilt für einen warmen Standort für die Überwinterung: Da der Zitronenbaum aufgrund des milden Klimas nicht in die Winterruhe geht, musst du ihn wie gewohnt weiter gießen. Die trockene Heizungsluft sorgt ebenfalls dafür, dass die Pflanze mehr Wasser braucht. Besprühe sie also am besten häufiger mit Wasser.
Wann darf der Zitronenbaum nach dem Winter wieder nach draußen?
Nun fragst du dich vielleicht, wie lange der Zitronenbaum dann in seinem Winterquartier bleiben muss. Empfehlenswert ist es, die Eisheiligen im Mai abzuwarten, aber auch schon im März oder April kannst du die Pflanze wieder nach draußen stellen, wenn sich wärmere Tage ankündigen. Sind die Nächte dann allerdings noch sehr kalt, musst du das Bäumchen für diese wieder nach drinnen holen.
Hat der Frühling begonnen und du willst das Zitrusgewächs dauerhaft an der frischen Luft stehen lassen, solltest du zu Beginn einen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung wählen, damit der Baum sich langsam an die wärmeren Temperaturen gewöhnen kann. Der Temperaturunterschied zwischen Winter- und Sommerquartier sollte übrigens nicht mehr als zehn Grad betragen.
Damit dein Bäumchen dann wachsen und gedeihen kann, solltest du junge Zitronenpflanzen umtopfen und ihnen neues Pflanzensubstrat geben. Ältere Pflanzen machst du frühlings- und sommerfertig, indem du einfach etwas frische Erde oben in den Topf gibst.
Zusammenfassend: Wie wird der Zitronenbaum richtig überwintert?
- Je nach Region solltest du deinen Zitronenbaum bis in den Oktober oder November hinein an der frischen Luft lassen. Wenn der erste Frost einsetzt, musst du ihn reinholen.
- Die Überwinterung erfolgt entweder dunkel und kühl oder hell und warm.
- Bei einem kalten Standort für die Überwinterung solltest du die Pflanze nur wenig gießen, jedoch immer wieder nach Schädlingsbefall schauen.
- Bei einem warmen Standort hingegen musst du das Zitronenbäumchen regelmäßig gießen und wegen der trockenen Heizungsluft befeuchten.
- Frühestens ab März oder April kannst du das Zitrusgewächs dann nach draußen stellen – wichtig ist, dass es keinen Frost mehr gibt.
- Damit sich die Pflanze an die wärmeren Temperaturen gewöhnen kann, solltest du für den Anfang einen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung wählen.