Sie sehen toll aus, manchmal sogar ziemlich lecker. Genießen solltest du diese giftigen Pflanzen aber auf keinen Fall. Mit welchen Gewächsen du vorsichtig umgehen solltest, zeigen wir dir in der Galerie.
Herbstzeitlose
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist leicht mit dem Krokus, vor allem aber – und das ist schlimmer – mit dem Bärlauch zu verwechseln. Die Blätter der auf Wiesen blühenden Blume sehen nämlich so ähnlich aus. Da sie so leicht zugänglich ist, ist sie aber vor allem auch für Kinder und Tiere gefährlich. Bei Verzehr kommt es zu Lähmungserscheinungen beim Atmen – und das kann zur Erstickung führen.
Maiglöckchen
Noch leichter mit dem Bärlauch zu verwechseln ist das Maiglöckchen (Convallaria majalis). Denn diese Pflanze wächst auf ähnlichen Böden wie das beliebte Kraut – und macht es sich auch gerne inmitten von Bärlauch-Feldern gemütlich. Wer Maiglöckchen isst, bekommt Herzrhythmusstörungen, die sogar zum Herzstillstand führen können. Zum Glück nimmt der Körper das Gift schlecht auf. Dennoch solltest du aufpassen – alle Teile der Pflanze sind giftig.
Goldregen
So schön er aussieht mit seinen fröhlich-gelben, hängenden Stauden: Der Goldregen (Laburnum) ist extrem giftig. Vor allem seine Samen können bei Kindern zu schweren Vergiftungen führen. Zwar ruft der Verzehr schnell Brechreiz hervor, weshalb tödliche Vergiftungen selten sind. 15-20 Samen reichen allerdings, um Kindern ernsthaften Schaden zuzufügen.
Rittersporn
Die Samen des Rittersporns (Delphinium) sind äußerst giftig. Die gefährlichen Alkaloide stecken aber auch in den anderen Teilen der Pflanze. Der Verzehr kann zu Hautreizungen, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen führen, aber auch das Herz leidet. Unregelmäßiger Puls und Atemnot können zu tödlichen Lähmungen der Atmung führen.
Eibe
Das Taxin in den Nadeln und Samen der Eibe (Taxus) ist sehr giftig, vor allem für Kinder und Tiere. Schwindel, Erbrechen sowie Kreislaufstörungen und Krämpfe sind die Folge. Die Beeren sind tatsächlich nicht giftig – und schmecken süßlich. Jedoch sollte die Samenkapsel am besten ausgespuckt und auf keinen Fall zerkaut werden, denn auch in ihr steckt giftiges Taxin.
Fingerhut
Der rote Fingerhut (Digitalis) lädt gerade dazu ein, sich die trompetenförmigen Blüten auf die Finger zu setzen. Das solltest du aber lassen. Noch weniger solltest du Blätter und Blüten verzehren. Sie erhöhen den Blutdruck und führen zu Herzrhythmusstörungen. Haustiere sind besonders gefährdet.
Christrose
Von Wurzeln und Samen der Christrose (Helleborus niger) solltest du dich fernhalten, ebenso vom Saft der Pflanze – und zwar auch beim Anfassen. Der Kontakt kann Blasen auf der Haut verursachen. Bereits drei Samenkapseln können bei Verzehr unter anderem Atemlähmung bis hin zum Tod bedeuten.
Gelber Oleander
Auch beim gelben Oleander (Nerium oleander) sind es die Samen, die tödlich sein können. Doch auch der Rest der Pflanze weiß sich zu schützen. Blätter, Triebe und Saft sind äußerst giftig durch herzwirksame Glykoside – die übrigens auch die Maiglöckchen so giftig machen.
Eisenhut
Die giftigste Pflanze Europas ist der Eisenhut (Aconitum) – dabei ist er mit seiner kräftig blauen oder violetten Farbe besonders schön. Diese Pflanze solltest du aber niemals ohne Handschuhe anfassen, denn ihr Gift dringt schon durch die Haut ein. Der Verzehr ist noch schlimmer und kann schon nach geringen Mengen zu Herzversagen und Atemstillstand führen.
Stechapfel
Am Stechapfel (Datura) ist auch alles giftig. Vor allem aber solltest du dich vor den Samen und den Wurzeln hüten. Wer Stechapfel isst, muss mit Hautrötungen, Mundtrockenheit, hohem Puls und Krämpfen rechnen. Die Menge der giftigen Alkaloide lässt sich nicht einschätzen, daher kann der Verzehr tödlich enden.
Engelstrompete
Ja, Trompete spielt man, indem man sie sich an den Mund führt. Und nein, tu das bei der Engelstrompete (Brugmansia) bloß nicht! Die gesamte Pflanze ist hochgiftig und der Konsum kann zu Atemlähmung führen. Davor macht sich das Gift durch trockenen Mund, Herzrasen, Seh- und Sprachstörungen bemerkbar.
Tollkirsche
Einladend sehen die schwarz-glänzenden Früchte der Tollkirsche (Atropa) aus. Und genau das macht sie so gefährlich für Kinder, die sich die Beeren unbedarft in den Mund stecken könnten. Fatal: Sie schmecken auch noch süßlich. Drei bis vier Beeren können aber schon tödlich sein – auch für Tiere übrigens. Die Tollkirsche wächst sowohl in Gärten als auch besonders oft in Wäldern und auf Lichtungen.
Amaryllis
Die Amaryllis (Amaryllis) ist hierzulande vor allem im Hausinneren beliebt und wird insbesondere zur Weihnachtszeit gerne verschenkt. Mit ihr solltest du aber vorsichtig sein, denn der Kontakt mit allen Pflanzenteilen kann zu schweren Reizungen führen. Vor allem für Kinder und Haustiere ist sie daher sehr gefährlich. Handschuhe sind anzuraten, wenn du die Pflanze umtopfst. Vor allem die Zwiebel ist giftig.
Tulpen- und Narzissenzwiebeln
Giftig sind übrigens auch Tulpenzwiebeln (Tulipa) sowie Narzissenzwiebeln (Narcissus). Der Hautkontakt kann zu Reizungen führen, essen solltest du die Knollen natürlich auch auf keinen Fall. Den Rest der Pflanzen kannst du problemlos anfassen.
Thujahecke
Wenn du im Garten deine Thujahecke (Thuja) schneidest, solltest du Handschuhe bereithalten. Der Lebensbaum hält sein Gift in den Zweigspitzen, Zapfen und im Holz bereit und kann reizen. Essen solltest du diese Pflanzenteile auf keinen Fall, da sie zu Übelkeit, Krämpfen, Leber- und Nierenschäden sowie zu einer Lähmung des Nervensystems führen können.
Giftige Pflanzen sind oft sehr schön, aber eben trügerisch gefährlich. In unserer Galerie zeigen wir dir die häufigsten giftigen Arten in Deutschland und welche Symptome zu erwarten sind, wenn diese Pflanzen berührt oder gar verzehrt werden. Allgemein gilt natürlich: Diese Pflanzen sollten nur mit Handschuhen angefasst und nicht gegessen werden. Egal ob Garten, Wald oder Wiese: Mit diesem Wissen bist du auf der sicheren Seite.
Sonja Utsch war Redakteurin bei BILD der FRAU Online. Sie schreibt vor allem im Gesundheits-Bereich, ihr Herz schlägt aber auch für andere Ratgeberthemen. Zu finden ist sie meist im Kino, im Fußballstadion oder bei Konzerten.