Am Anfang stehen oft nur Missgeschicke, ein kleines Stolpern etwa. Oder der Stift fällt plötzlich aus der Hand. Das ist wenig besorgniserregend, kaum jemand würde deshalb zum Arzt gehen.
Ursache der ALS sind Schäden an den motorischen Nerven
Doch bei amyothropher Lateralsklerose, abgekürzt ALS, funktionieren die motorischen Nervenzellen (motorische Neuronen oder Motoneurone) nach und nach überhaupt nicht mehr. Denn die Nervenzellen, die für unsere Bewegungen zuständig sind, werden zunehmend geschädigt.
Je nachdem, welche Nervenbahnen betroffen sind, kommen weitere ALS-Symptome hinzu:
- Muskelschwäche an Händen und Armen oder
- Gangunsicherheit und Schwäche der Beine
Sind Hände und Arme oder Beine und Füße betroffen, handelt es sich um den sogenannten spinalen Krankheitsbeginn. Dies betrifft rund 80 Prozent der ALS-Patienten.
Ganz anders zeigt sich der sogenannte bulbäre Krankheitsbeginn, dessen Symptome verwaschene Sprache und Schluckstörungen umfassen.
Lähmungserscheinungen und Sprachprobleme bei ALS
Beide beschriebenen Symptom-Kombinationen weisen auf amyotrophe Lateralsklerose hin. Im Verlauf schreiten diese Anzeichen fort. Wer anfangs nur Sprachstörungen hatte, kann zusätzlich Lähmungserscheinungen der Arme und Füße bekommen und umgekehrt. Letztendlich kann die Atmung eingeschränkt sein. Denn auch der Atemvorgang wird durch Muskeln in Gang gehalten, die wiederum von Nerven angeregt werden.
Eine wirksame Therapie gegen ALS gibt es nicht
Die Ursache für die fortschreitende Degeneration der Nerven ist noch nicht bekannt. Nur in fünf Prozent der Fälle scheint die Vererbung eine Rolle zu spielen. Pro Jahr erkranken rund 400 Menschen in Deutschland an amyotropher Lateralsklerose. Meist sind die Betroffenen zwischen 50 und 70 Jahre alt.
Eine Heilung gibt es im Fall der ALS bislang nicht. Allerdings bleiben folgende Fähigkeiten erhalten:
- Berührungs-, Schmerz- und Temperaturempfinden
- Sehen
- Hören
- Riechen
- Schmecken
Amyotrophe Lateralsklerose und Lebenserwartung
Nach der Diagnose bleiben den Betroffenen meist nur drei bis fünf Jahre. Eine Ausnahme bildet dabei die seltene juvenile ALS, die bereits in der Jugend beginnt. Hier hat die Krankheit wenig Einfluss auf die Lebenserwartung. Prominentestes Beispiel ist der weltberühmte Physiker Stephen Hawking, dem im Alter von 21 Jahren amyotrophe Lateralsklerose diagnostiziert wurde. Zahlreiche Hilfsmittel wie sein Sprachcomputer, der Hawkings Augenbewegungen mittels virtueller Tastatur und Eyecatching in Wörter übersetzt, ermöglichen dem Wissenschaftler die Kommunikation mit seiner Umwelt – wie das Verfassen zahlreicher Bestseller zur Erklärung des Universums.

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