Viel Gemüse, wenig Fleisch: So sieht eine geeignete Ernährung für Arthrosepatienten aus.
Arthrose kann jedes Gelenk betreffen. Heilen lässt sich der schmerzhafte Gelenkverschleiß zwar nicht, doch die richtige Ernährung kann die Symptome lindern.
Jede Bewegung tut weh: Oft ist von Arthrose nicht nur ein Gelenk betroffen, sondern gleich mehrere. Um die fünf Millionen Deutsche leiden laut Schätzungen an der degenerativen Gelenkerkrankung. Zwar gilt Arthrose bisher nicht als heilbar, doch es gibt Faktoren, die sich maßgeblich auf den Verlauf der Erkrankung auswirken können. Dazu zählt die Ernährungsweise. Die richtige Ernährung bei Arthrose sollte vor allem entzündungshemmend und gewichtsreduzierend sein, denn in vielen Fällen entsteht die Erkrankung aufgrund von Übergewicht und einer damit verbundenen Überlastung der Gelenke – oder wird dadurch verschlimmert.
Ernährung bei Arthrose: Gelenke entlasten, Entzündungen reduzieren
Liegen die Ursachen einer Arthrose nicht bei einer Gelenkfehlstellung oder einem Unfall, so zählen Übergewicht und jahrelange Fehlernährung zu den Risikofaktoren, die die Erkrankung begünstigen. Dabei führt Übergewicht nicht nur zu einer höheren Belastung der Gelenke: Die erhöhte Anzahl an Fettzellen im Körper soll entzündungsfördernd wirken und damit die Beschwerden der Arthrose zusätzlich erhöhen.
Die richtige Ernährung bei Arthrose – und zur Vorbeugung von Verschleißerscheinung – sollte deshalb zwei wesentliche Aspekte erfüllen:
Vorhandenes Übergewicht abbauen oder Zunehmen verhindern, um so die Gelenke zu entlasten.
Entzündungsprozesse im Körper reduzieren, indem auf entzündungsfördernde Stoffe verzichtet wird und gleichzeitig auf entzündungshemmende Nährstoffe gesetzt wird.
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So sieht die passende Ernährung bei Arthrose aus
Um die Beschwerden einer Arthrose zu lindern und den Verlauf der Erkrankung positiv zu beinflussen, sollten sich Betroffene insgesamt gesund, ausgewogen, möglichst naturbelassen und nährstoffreich ernähren. Behalten Sie bei Übergewicht die Kalorienanzahl im Blick. Das erleichtert das Abnehmen und gibt außerdem einen Überblick über die persönliche Ernährung. Dann fällt auch ein Umstellen leichter. Viel Gemüse sollte auf dem Speiseplan stehen sowie Obst, Vollkornprodukte, einige hochwertige Pflanzenöle, fettarme Milchprodukte, hin und wieder Fisch sowie mageres Fleisch.
Um Entzündungen im Körper zu reduzieren, sollten die folgenden Lebensmittel möglichst selten gegessen oder gar komplett vermieden werden:
Wurstwaren und Schweinefleisch, aufgrund des hohen Gehalts an Arachidonsäure, die Entzündungen fördert
Weißmehl- und Weißmehlprodukte
Zucker, Süßigkeiten, Süßwaren, Kuchen und Gebäck
Knabberwaren, Chips, gesalzene Nüsse
Fast Food
Fertiggerichte, Fertigsaucen und sonstige Fertigprodukte, wie fertige Müslimischungen, die viel Zucker enthalten
Softdrinks, zuckerhaltige Säfte
Sonnenblumenöl und Distelöl, aufgrund hoher Mengen an Omega-6-Fettsäuren, die entzündungsfördernd wirken
Alkohol und Zigaretten (Wein (eher Rotwein) kann in Maßen getrunken werden)
Folgende Lebensmittel sollten nur in Maßen verzehrt werden (insofern sie vertragen werden):
Milchprodukte mit hohem Fettanteil (vollfetter Käse, Sahne, Schmand usw.) in Maßen
Eier in Maßen
Rotes Fleisch im geringen Maß
Das klingt erst einmal nach Verzicht, doch tatsächlich sind bei der richtigen Ernährung bei Arthrose viele Lebensmittel erlaubt. Diese Lebensmittel dürfen Sie auch mit Arthrose ohne Reue essen:
Viel frisches Gemüse, erlaubt ist alles, was Ihnen dabei schmeckt
Salat
Obst, vor allem zuckerarme Obstsorten
Vollkorngetreide und Vollkornprodukte
Hülsenfrüchte
Fettarme Milch und fettarme Milchprodukte, naturbelassen und ohne Zuckerzusatz
Kaltwasserfisch, wie beispielsweise Lachs, Hering, Kabeljau (ein bis zwei Mal pro Woche)
Geflügel
Nüsse, wie Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, und Saaten, wie Chiasamen, Leinsamen, Kürbiskerne (Sonnenblumenkerne eher weniger)
Kaltgepresste Pflanzenöle, wie Leinöl, Walnussöl, Olivenöl, Rapsöl
Wasser, ungesüßter Tee
Entzündungshemmende Nährstoffe bei Arthrose
Es gibt einige Nährstoffe, die aufgrund ihrer entzündungshemmenden, antioxidativen oder auch knorpelschützenden Wirkung die Beschwerden einer Arthrose lindern können. Sie sollten Teil der Ernährung sein. Zu diesen Nährstoffen zählen unter anderem:
Omega-3-Fettsäuren, wie sie unter anderem in fettem Seefisch, Leinöl und Walnüssen enthalten sind
Vitamin C, wie in Zitrusfrüchten oder auch Beeren und grünem Gemüse enthalten
Vitamin E, wie vor allem in kaltgepressten Pflanzenölen oder auch Nüssen enthalten
Selen, wie in Vollkorngetreide und Fisch enthalten
Zink, wie in Hülsenfrüchten und bestimmten Nüssen enthalten
Sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien, wie in Gemüse und Obst, aber auch Kakao (Flavonoide), Kurkuma (Curcumin) oder Chili (Capsaicin) enthalten
Hinzu kommt eine bestimmte Gewürzmischung, die bei Arthrose hilft. Diese besteht aus Koriander, Kreuzkümmel und Muskatnuss und soll den Gelenkknorpel vor der Degeneration schützen.
Fazit: Die richtige Ernährung kann Arthrose positiv beeinflussen
Um den Verlauf einer Arthrose positiv zu beeinflussen, Beschwerden zu mildern oder dem Gelenkverschleiß im Allgemeinen vorzubeugen, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Diese sollte vor allem darauf ausgerichtet sein, Übergewicht zu reduzieren – hier kann übrigens auch Intervallfasten helfen –, und Entzündungen im Körper zu hemmen. Für eine entzündungshemmende Ernährung sollten Sie entzündungsfördernde Nahrungsmittel im Speiseplan möglichst minimieren und dafür auf möglichst viele entzündungshemmende und antioxidativ wirkende Nährstoffe achten. Probieren Sie die Ernährungsweise einfach einmal für zwei Wochen aus, beobachten Sie, wie es Ihnen geht und ob sich die Beschwerden verbessern.
Was sind eigentlich Antioxidantien? Die Antwort darauf gibt's im Video:
Was sind eigentlich Antioxidantien?
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Achten Sie außerdem auch bei Arthrose auf ausreichend Bewegung. Dabei sollten Sie jedoch gelenkschonende Sport- und Bewegungsarten wählen.
Erfahren Sie mehr über alternative Heilmethoden auf unserer Themenseite Naturheilkunde und auf der Themenseite unserer Autorin Natürlich Nadine lernen Sie mehr über gesunde Ernährung im Allgemeinen.