Erste Hilfe bei Nasenbluten

Blut beim Naseputzen aber kein Nasenbluten? Daran liegt es!

Eine Frau in einem weißen Kleid hat Nasenbluten.
© shutterstock/Emily frost
Niesen oder kräftiges Nase putzen kann reichen, um Nasenbluten auszulösen.

Beim Naseputzen landet manchmal ein bisschen Blut im Taschentuch. Woran liegt das und wie stoppt man Nasenbluten? Alle Infos finden Sie hier.

 

Du putzt dir die Nase und siehst plötzlich rot! Dass du Blut im Taschentuch findest, ist beim Naseputzen gar nicht so ungewöhnlich. Warum das so ist und wann du doch lieber zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt gehen solltest, erklären dir Dr. Joachim Draws und Dr. med. Susanne Claus.

Blut beim Naseputzen aber kein Nasenbluten? Daran liegt es!

 

Trockene Heizungsluft, Allergien, ein Schnupfen oder in der Nase popeln – das sind alles Gründe, warum du Blut im Taschentuch findest.

"Mehr als jeder Zweite bekommt irgendwann in seinem Leben einmal Nasenbluten", stellt Dr. med. Susanne Claus fest. Angst und Panik brauchst du dann aber erst mal nicht zu haben. Denn es gibt einen einfachen Grund, warum das passiert.

Durch Niesen oder zu festes Schnauben können die feinen Äderchen in der Nase platzen. "Wenn du eine Erkältung hast, dann ist die Nasenschleimhaut besonders gut durchblutet. Dadurch kann es passieren, dass die Nasenschleimhaut leichter einreißt. 

Oder du hast eine Kruste in der Nase. Wenn du dann zu fest schnaubst, reißt die Kruste runter, so wie bei Wundschorf, und dann kann es darunter auch zu einer leichten Blutung kommen. Das ist erst mal kein Alarmzeichen. Wenn es nach der Erkältung nicht weggeht, dann solltest du natürlich einen HNO-Arzt oder eine HNO-Ärztin aufsuchen", erklärt Dr. Joachim Draws.

Darum hast du Nasenbluten

Nasenbluten ist in der Regel ein lokales, örtliches Nasenbluten. "Wir haben ja vorn in der Nase ein Arteriengeflecht. Den sogenannten Locus Kiesselbachi. In 90 Prozent der Fälle können dort Äderchen platzen und es kommt zu Nasenbluten. 

Das ist in der Regel harmlos. Aber die Differenzialdiagnosen reichen von Tumorerkrankungen über hohen Blutdruck bis zu Gerinnungsstörungen", macht Dr. Joachim Draws deutlich. Hast du oft auftretendes Nasenbluten, solltest du unbedingt eine HNO-Praxis aufsuchen.

So stoppst du Nasenbluten richtig

Deine Nase hat im Inneren eine Wand. Die Nasenscheidewand. Genau auf dieser Wand sitzt der Locus Kiesselbachi. Da die Blutung in den meisten Fällen von dort kommt, solltest du dich erst mal hinsetzen, sobald du Nasenbluten bemerkst. 

Dr. Joachim Draws rät: "Wenn du sitzt, beuge dich leicht nach vorn. Das verhindert, dass möglichst wenig Blut in deinen Rachen läuft und du Blut schluckst. Wenn es läuft, dann läuft es durch deine Haltung nach vorn. Danach ist es wichtig, dass du deine Nasenflügel fest zusammen drückst. Wenn man das macht, hat man in 90 Prozent der Fälle die Blutung komprimiert."

 

Die Blutungszeit dauert ungefähr zweieinhalb Minuten. "Also guck am besten auf die Uhr. Solange solltest du deine Nasenflügel mindestens zusammen gedrückt lassen. Gerne länger.

Es hilft auch, wenn du dir etwas Kaltes in den Nacken legst. Ein Kühlpad zum Beispiel oder einen nassen Lappen. Das sorgt dafür, dass die Blutgefäße sich verengen und das Nasenbluten schneller aufhört", rät Dr. med. Susanne Claus.

Ein weiterer Tipp der HNO-Ärztin: "Feuchte deine Nase an, wenn du die Blutung gestoppt hast. Das funktioniert wunderbar mit Nasensalben oder Pflegesprays. Du solltest die Nase nach der Blutung aber erst mal nicht putzen, sondern sie ein bisschen in Ruhe lassen."

Blutet die Nase allerdings immer weiter, solltest du dich in eine HNO-Praxis begeben. "Selten blutet die Nase weiter hinten. 

Das würdest du aber daran merken, dass du deine Nasenflügel weiter zuhältst und das Blut trotzdem weiter nach hinten runter in den Rachen läuft. Dann solltest du dich sofort in ärztliche Behandlung begeben, da es sich dann um stärkere Blutungen handelt", holt Dr. Joachim Draws weiter aus.

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Hoher Blutdruck, Tumore oder Leukämie können zu Nasenbluten führen

"Auch bei sehr hohem Blutdruck kann es zu einem Platzen der Adern in der Nase kommen. Die Folge ist dann auch wiederum Nasenbluten. In der Klinik oder Praxis muss dann nicht nur das Nasenbluten gestoppt sondern auch der Blutdruck mit Medikamenten gesenkt werden," erklärt Dr. Joachim Draws.

Nasenbluten kann aber auch ein Zeichen von Tumoren sein. Die können dann überall in der Nase sitzen. Auch bei Leukämiepatient*innen, bei denen die Blutgerinnung maximal gestört ist, kann es oft zu Nasenbluten kommen.

 

"Auch das regelmäßige Benutzen von abschwellenden Nasentropfen oder Nasensprays über einen längeren Zeitraum kann deine Nasenschleimhaut reizen und austrocknen. Die Einnahme von Medikamenten wie Blutverdünnern begünstigt Nasenbluten ebenfalls", erklärt Dr. med. Susanne Claus.

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