Harmlos, aber unschön

Silberfischchen in Bad und Küche? Diese Hausmittel helfen

Ein Silberfischchen krabbelt auf hellen Fliesen herum, im Vordergrund sind einige kleine Krümel zu sehen
© iStock.com/avstraliavasin
Silberfischchen in Küche und Bad sind nicht gesundheitsgefährdend, aber unschön. Wie Sie die Plagegeister loswerden.

Silberfischchen in der Wohnung sind meist ein Anzeichen für zu hohe Feuchtigkeit und mitunter auch Schimmel. Wir erklären, wie Sie den unliebsamen Gästen vorbeugen bzw. wie Sie sie loswerden können.

Ist an Ihnen nachts auf der Toilette auch schon mal ein klitzekleines, silbriges Tier vorbeigeflitzt? Oder wenn Sie sich für den kleinen Mitternachtshunger etwas aus dem Kühlschrank geholt haben? Ein kleiner Schreck, vielleicht auch etwas Ekel. Doch es war ziemlich sicher ein harmloses Insekt: das Silberfischchen. Am besten erst einmal aufatmen: Es ist nicht gefährlich und überträgt auch keine Krankheiten.

Jedoch sollten Sie sich, wenn Sie Silberfischchen entdecken, Gedanken über den Zustand von Bad und Küche machen. Allerdings: Ein paar wenige Silberfischchen können Sie auch einfach Silberfischchen sein lassen...

Hausmittel gegen Silberfischchen in Bad und Küche

Es handelt sich nicht wirklich um Fische – auch wenn es der Name vermuten lässt. Silberfischchen sind kleine Insekten, die zur hunderte Millionen Jahre alten Ordnung der Fischchen (Zygentoma) gehören. Somit ist ihr korrekter Name auch die Verniedlichungsform Silberfischchen (Lepisma saccharina).

Silberfischchen haben einen silbrigen, stromlinienförmigen Körper und sind etwa einen Zentimeter lang. Mit ihren sechs Beinchen und den zwei langen Fühlern sind sie unheimlich flink und gewandt. Ihr Körper ist mit silbrigen Schuppen bedeckt.

Wo treten Silberfischchen auf?

Silberfische lieben feuchte, dunkle Orte wie Bäder oder Kellerräume, besonders wenn diese fensterlos sind. Deswegen bekommt man sie meist auch nur nachts zu Gesicht. Tagsüber verstecken sich Silberfische in Ritzen, im Abfluss oder in Fußleisten.

Ihre Lieblingsspeise sind zucker- und stärkehaltige Produkte – aber auch Seide, Papier, Baumwolle sowie Milben und Hautschuppen schmecken ihnen vorzüglich. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass sich Silberfische gerade im Bad sehr wohl fühlen: Dort ist es feucht, oft dunkel, außerdem finden sie genügend Futter.

Wie lange leben Silberfischchen?

 

Sie sind klein, aber ausdauernd – finden Silberfischchen gute Lebensbedingungen vor, können sie bis zu acht Jahre alt werden.

Silberfischchen als Zeichen für Schimmel?

Wenn Sie die lichtscheuen Tierchen im Bad erwischen, dann ist dies ein Anzeichen dafür, dass der Raum eine zu hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Es kann auch ein Hinweis für Schimmel im Bad sein. Treten viele Silberfischen auf, sollten Sie Ihr Bad daher gründlich auf Schimmelbefall untersuchen. Auch hinter Tapeten, Schränken oder in Duschfugen können Schimmelpilze sein.

Interessant: Im Grunde mindern Silberfische den Schimmelbefall, den ihr massenhaftes Auftreten anzeigt, sogar – sie ernähren sich auch von Schimmelpilzen.

Silberfischchen sind nützlich!

Zugegeben, viele ekeln sich vor den silbrigen Flitzebögen und sehen sie als Zeichen von Unsauberkeit. Dabei sind sie weder gesundheitsschädlich, noch zerstören sie Bausubstanz. Aus hygienischer Sicht ist es nicht nötig, Silberfische zu bekämpfen. Vielmehr helfen sie, Hausstaub und Milben loszuwerden, da sie sich davon ernähren. So profitieren Allergiker sogar von ihnen.

Wie Silberfischchen vorbeugen?

Falls Sie die Tierchen dennoch lieber nicht in der Wohnung haben wollen, können Sie einer Population recht einfach vorbeugen:

  • ausreichend lüften, auch querlüften
  • Handtücher nicht im Mini-Bad trocknen
  • bei fensterlosen Räumen: Lüftung einbauen
  • Tür offen lassen
  • Wäsche nicht in geschlossenen Räumen trocknen
  • auffällige Ritzen und Fugen im Bad mit Silikon verschließen
  • für möglichst für viel Licht im Bad sorgen z.B. dauerhaft brennende LED-Leisten
  • häufig putzen und Staub saugen, so wird den Silberfischen die Nahrungsgrundlage entzogen

Wie Silberfischchen bekämpfen?

Flitzt dann doch mal ein Silberfisch an Ihnen vorbei, können Sie diese mit einfachen Hausmitteln einfangen:

  • Ködern lassen sich Silberfische mit ihrer Lieblingsspeise: Zucker und Stärke. Eine aufgeschnittene, rohe Kartoffel auf dem Boden lockt sie an. Stellen Sie sie am besten auf einen Teller oder etwas ähnliches und entsorgen Sie die Kartoffel mitsamt der Tierchen auf dem Kompost.
     
  • Bekleben Sie den Rand eines Glases mit Malerkrepp und geben Sie etwas Zucker hinein. Die Tierchen krabbeln hinein, kommen über die rutschige Innenseite aber nicht mehr heraus.
     
  • Silberfischchen mögen den Duft von Lavendel, Zitrone und Essig gar nicht! Wischen Sie die Böden mit einem Gemisch aus Wasser und einer der drei genannten Zutaten.
     
  • Stellen Sie in den betroffenen Räumen Wasserschälchen mit Lavendelöl auf.
     
  • Klebestreifen-Fallen oder Papierstücke mit etwas Honig darauf stellen zwar effektive Fallen dar, doch die Tiere bleiben kleben und verenden kläglich.
     
  • Von chemischen Keulen ist unbedingt abzuraten.
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