Egal, ob Sie Ihren Kindern vor 10 Jahren oder gerade erst gestern daraus vorgelesen haben: An die blonde Conni Klawitter mit der roten Schleife im Haar erinnern Sie sich bestimmt. Conni ist die junge Heldin der gleichnamigen Kinder- und Pixi-Buch-Serie. Für sie birgt jeder Tag ein neues Abenteuer, ganz gleich, ob es sich dabei um Festtage wie Ostern oder Weihnachten handelt, um alltägliche Übel wie den Besuch beim Zahnarzt oder ob Conni etwas Neues lernt, wie zum Beispiel, dass man nicht mit Fremden mitgehen darf. Im neuesten Conni-Buch, "Conni macht Mut", geht es um die Corona-Pandemie. Querdenker, Corona-Leugner und Co sind empört…
Corona-Skeptiker attackieren neues Conni-Kinderbuch
Conni gibt es bereits seit 1992, mehr als 100 Conni-Geschichten sind bisher erschienen. Da wäre es beinahe merkwürdig, wenn das Thema Corona ausgespart werden würde, oder? Nun, einige sehen das anders: Nachdem ein Querdenker das Kinderbuch in einem Online-Video thematisiert hatte, stürzte sich der empörte Mob auf das Kinderbuch, in dem Sachwissen über das Coronavirus an Kinder ab drei Jahren weitergegeben wird.
Was genau daran zu beanstanden ist, dass Conni lernt, was es mit Corona auf sich hat, sich fragt, warum der Jahrmarkt in diesem Jahr ausfällt und ihre Freunde vermisst, verraten einschlägige Amazon-Bewertungen. Leser sind geschockt, dass die beliebte Kinderbuch-Figur für die "perfide Manipulation von Kindern" genutzt wird. Sie sind "entsetzt und fassungslos, wie mit den kleinsten Wesen umgegangen wird" und kritisieren die "Indoktrination mit ständigen Lügenduschen".
Kritiker wollen Verantwortliche einsperren
Nicht wenige Kommentare gehen sogar noch einen Schritt weiter: Ihre Verfasser üben nicht nur Kritik, sondern fordern, dass die Verantwortlichen bestraft oder sogar eingesperrt werden sollen. Wie der Focus berichtete, erhielten die Macher des Buches sogar Drohbriefe und Morddrohungen.
Nach einem Jahr Pandemie und zahlreichen Gelegenheiten, bei denen Corona-Leugner die Wucht ihrer Wut ungebremst zur Schau stellen konnten – zum Beispiel, als ein Café-Betreiber Schoko-Nikolause mit Masken ausstattete – überrascht eine solche Reaktion vermutlich nur noch die Wenigsten. Insbesondere, wenn man sich vor Augen führt, wer hier zur Zielscheibe wurde…
Ausgerechnet Conni!
Viele, die über die jüngsten Ereignisse rund um Conni berichten, weisen ganz richtig darauf hin, dass die Conni-Bücher normalerweise nicht gerade dazu taugen, Kontroversen zu entfachen und die breite Masse zu verärgern. Zwar mag so manches Elternteil sich ein Gähnen verdrücken, wenn er dem Nachwuchs zum x-ten mal vorliest, wie die brave Conni mal wieder jede Herausforderung meistert. Andere mögen sich über das traditionelle Familienbild in der Conni-Welt mokieren. Doch gerade wegen der konservativen Weltsicht gab es, wie der Journalist Arno Frank in einem Artikel für den Spiegel schreibt, vom rechten Rand bisher nicht wirklich Grund dazu, sich über Conni zu beschweren.
Das dürfte sich nun geändert haben: Dass ausgerechnet die harmlosen Conni-Bücher die Coronavirus-Pandemie in die Kinderzimmer der Kleinsten tragen, scheinen einige nicht gut verkraften zu können...
Long Covid gibt es auch bei Kindern. Mehr über die Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung erfahren Sie hier.
Können sich Kinder auch schon bald gegen Corona impfen lassen?


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