"Schwerbehindertenausweis" – haben Sie über dieses Wort schon einmal genauer nachgedacht? Abgesehen davon, dass der Ausdruck recht sperrig klingt, stellt er gleich die Behinderung der betroffenen Person in den Vordergrund. Um das zu ändern, hat eine starke junge Frau aus Hamburg sich etwas Kluges einfallen lassen. Die 16-jährige Hannah Kiesbye ist die Erfinderin des "Schwer-in-Ordnung"-Ausweises. Für diesen erhält sie nun den Verdienstorden der Bundesrepublik, wie RTL berichtete.
16-Jährige wird für ihre großartige Idee mit dem Verdienstorden geehrt
Hannah Kiesbye ist Inhaberin eines Schwerbehindertenausweises, weil sie mit dem Down-Syndrom geboren wurde. Der Name dieses Dokuments ist ihr aber ein Dorn im Auge. Es definiert die Ausweisträger sofort als "anders". Das sind sie aber nicht und ihr ist es enorm wichtig, das zu zeigen. Also packt sie an und entwirft eine Hülle für den Ausweis, auf der "Schwer-in-Ordnung"-Ausweis steht. "Ich finde schwer in Ordnung viel besser, das hört sich auch freundlicher an", meint die tatkräftige Schöpferin in Bezug auf ihr Werk. Ihre grandiose Idee kommt gut an. Mittlerweile sind die kostenlosen Hüllen in acht Bundesländern zu haben.
Hannah wird geehrt – mit ihr wenige andere Ehrenbürger
Für diesen genialen Inklusions-Vorstoß wird Hannah nun geehrt. Am 1. Oktober wird ihr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Verdienstorden überreichen. Und darauf kann sie mächtig stolz, denn den bekommen wahrlich nur wenige Menschen, die sich durch eine herausragende Leistung hervorgetan haben. Nur 14 weitere Ehrenbürger erhalten an diesem Tag zusammen mit der "Schwer-in-Ordnung"-Ausweis-Gründerin diese ganz besondere Auszeichnung.
Also, mit der Aktion gehört Hannah Kiesbye auf jeden Fall zu unseren starken Frauen. Hinter welche Persönlichkeiten sie sich einreiht, lesen Sie auf unserer Themenseite.
Wen Sie auch unbedingt kennenlernen sollten, ist Tina Sohrab. Die blinde Beauty-Influencerin gibt Schminkkurse auf Youtube.

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