Der Wald ist ein Zufluchtsort für viele Menschen. Hier findet man Ruhe, satte Farben, gute Luft, Tiere und Erholung. Doch die Idylle trügt: Die deutschen Wälder bedroht.
Große Flächen haben in den vergangenen Monaten erheblichen Schaden genommen. Das Ausmaß der Zerstörung ist sogar noch schlimmer als bisher angenommen. Die Schäden im Wald kommen nicht von ungefähr.
So groß sind die Schäden im deutschen Wald
Es sind vor allem witterungsbedingte Ursachen, die deutschen Förstern Kopfzerbrechen bereiten. Unwetter, aber auch Dürre haben dazu geführt, dass mittlerweile 285.000 Hektar von insgesamt elf Millionen Hektar Wald so stark beschädigt sind, dass sie aufgeforstet werden müssen.
Das besagen die neuesten Zahlen des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Das sind rund 40.000 Hektar mehr als bisher befürchtet. Hier erfahren Sie übrigens, wie der Klimawandel die Wälder verändert und warum es mehr Mischwald statt Fichten gibt.
Schadholz-Menge nimmt stark zu
Nicht nur die zerstörte Wald-Fläche wird immer mehr zum Problem, auch die Schadholz-Menge nimmt zu. 2018 wurde sie auf rund 160 Millionen Kubikmeter geschätzt, heute liegt sie bei rund 178 Millionen Kubikmeter.
Vor allem Schädlinge verursachen die starken Schäden. Vom Bundeslandwirtschaftsministerium heißt es, dass der Borkenkäfer in Kombination mit Dürre die Widerstandskraft der Bäume so geschwächt hätte, dass vor allem Fichten in den Tieflagen abstürben. Wer sich in waldreichen Gegenden einmal umschaut, erkennt vielleicht die Waldstücke voller gänzlich brauner, ausgetrockneter Fichten. Lesen Sie hier mehr zur Borkenkäfer-Plage und warum deutschlandweit die Bäume sterben. Auch der asiatische Laubholzbockkäfer ist auf dem Vormarsch: So zerstörerisch ist er! Warum Sie Feuerwanzen dagegen in Ihrem Garten lieben sollten, lesen Sie hier.
NRW, Niedersachsen, Hessen und Thüringen betroffen
Vor allem Hessen, Niedersachsen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen sind stark betroffen. In tieferen Schichten fehle es weiter an Wasser, damit sich die Situation flächendeckend entspannen könne.
Aber wie soll die Situation entschärft werden? Bund und Länder wollen die Wiederaufforstung unterstützen, bisher seien 31 Millionen Euro an Waldbesitzer ausgezahlt worden aus einem Topf von 138 Millionen Euro, die 2020 zur Verfügung stehen. Diese Summe dürfte aber noch steigen. Auch durch das Konjunkturpaket zur Corona-Krise soll die Forstwirtschaft mit rund 700 Millionen Euro unterstützt werden.
Es sind erste Finanzspritzen, um die Rettung des deutschen Waldes voranzubringen. Bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen Wirkung zeigen!

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