Stricken ohne Frust: Die 6 häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest
Stricken kann ein total entspannendes Hobby sein – und das nicht nur in der kalten Jahreszeit. Allerdings kann auch so einiges schiefgehen: Machst du auch diese 6 häufigen Fehler beim Stricken?
Stricken ist eine der wohl ältesten Formen der Handwerksarbeit. Dennoch erfreut es sich auch heutzutage noch großer Beliebtheit. Das Image einer Oma-Tätigkeit hat Stricken ebenfalls längst hinter sich gelassen.
Doch wie bei jedem Hobby können auch hier einige Fallstricke lauern – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur Anfänger*innen, sondern auch langjährige Strickbegeisterte bleiben vor dem ein oder anderen Missgeschick nicht bewahrt. Die gute Nachricht ist aber, dass sich die meisten dieser Fehler im Handumdrehen beheben oder vermeiden lassen.
Machst du diese 6 typischen Fehler beim Stricken?
Damit du den Spaß am Handwerk nicht verlierst und deine Projekte möglichst makellos werden, haben wir sechs Fehler zusammengetragen, die Strickbegeisterte häufig machen. Dabei ist es auch ganz egal, ob du gerade erst mit dem Stricken angefangen hast oder bereits seit etlichen Jahren tolle gestrickte Produkte zauberst.
1. Du kaufst zu wenig Wolle
Wenn du schon etwas länger strickst, kennst du das Problem vielleicht: Du hast dir ein schönes neues Projekt inklusive Anleitung herausgesucht. Doch als Schal, Pullunder oder Co fast fertig sind, fällt dir auf: Du hast schlichtweg zu wenig Wolle, um das Projekt fertigstellen zu können.
Wenn du dich nun ertappt fühlst, können wir dir nur versichern, dass das wirklich nicht schlimm ist und allen mal passieren kann. Allerdings lässt sich der Fauxpas auch ganz einfach vermeiden. Viel wichtiger als die Grammangabe auf dem Etikett des Wollknäuels ist nämlich die Lauflänge der Wolle – besonders, wenn du nicht das gleiche Material wie in der Anleitung verwendest.
Rechne, bevor du die Wolle kaufst, also lieber aus, wie viele Meter Wolle du brauchst. So kannst du sichergehen, dass du auch wirklich genügend für das geplante Strickprojekt hast, und vermeidest gestresste oder ungeplante Besuche im Handwerks- oder Wollgeschäft.
2. Du verwendest nicht die richtigen Nadeln für deine Wolle
Einen weiteren Fehler, den Alteingesessene sowie Neulinge gerne machen: die falsche Wolle oder die falschen Stricknadeln für ein bestimmtes Projekt zu verwenden – schlimmstenfalls beides zur gleichen Zeit.
Bevor du beispielsweise mit deiner Traumstrickjacke anfängst, solltest du schauen, ob das Material und die Beschaffenheit des Garns zu deiner Anleitung passen. Wolle hat nämlich unterschiedliche Eigenschaften. So kann es leicht passieren, dass die Maße in der Anleitung plötzlich nicht mehr stimmen, weil die verwendete Wolle beispielsweise fester ist als die vorgeschlagene. Hier kann eine Maschenprobe hilfreich sein, die von vielen Strickenden ebenfalls gerne weggelassen wird.
Zudem solltest du deine Stricknadeln passend zur Wolle und zum Projekt auswählen. Wenn du einen grobmaschigen Pullover stricken willst, empfiehlt es sich zum Beispiel nicht, feine Wolle und dünne Stricknadeln zu verwenden. Die auf dem Woll-Etikett angegebene Empfehlung des herstellenden Unternehmens zur Dicke der Nadeln solltest du demnach nicht ignorieren. Nur so kannst du auch sicher sein, dass die Wolle und die Stricknadeln perfekt aufeinander abgestimmt sind.
3. Du liest die Strickanleitung nicht sorgfältig durch
Hast du genügend Wolle eingekauft und die richtigen Nadeln für dein Garn herausgesucht, kann es auch fast schon losgehen. Bevor du allerdings damit anfängst, die Maschen aufzunehmen, solltest du die Anleitung für dein neues Strickprojekt einmal von oben bis unten sorgfältig durchlesen.
Das hilft dir nicht nur dabei, dir einen Überblick über das Projekt und das Ergebnis zu verschaffen, sondern dich auch schon im Vorhinein auf etwaige Probleme vorzubereiten. So hast du beispielsweise die Möglichkeit, dich ausreichend über bisher unbekannte Strickmuster, Schritte, die du nicht verstehst oder Ähnliches zu informieren.
4. Du schlägst die Maschen zu fest oder zu locker an
Beim Maschenaufnehmen kann nichts schiefgehen? Falsch gedacht! Unwissende, aber auch erfahrene Stricker*innen sind betroffen, wenn es darum geht, wie straff oder wie locker man die Maschen aufnehmen muss.
Hältst du den Arbeitsfaden etwa zu locker, kann es sein, dass deine Maschen zu groß sind und das Strickbild ungleichmäßig wird. Hältst du den Faden hingegen zu fest, werden die Maschen zu eng, sodass es dir später schwerer fällt, die Nadel hindurchzustechen. Für ein gleichmäßiges Ergebnis ist es wichtig, den Arbeitsfaden durchgängig mit derselben Intensität zu spannen.
Ein Tipp, damit dir das gleichmäßige Halten des Fadens vielleicht etwas einfacher fällt: Wickel das Garn ein- oder zweimal um deinen Zeigefinger. So ist der Faden immer gut gespannt und wird nicht zu locker. Vergiss hierbei allerdings nicht, auch Garn nachzulassen. Ansonsten nimmt die Spannung mit jeder weiteren Masche zu.
5. Du kettest dein Strickstück nicht richtig ab
Hat dein Schal oder Ähnliches die gewünschte Länge erreicht, geht es ans Abketten der Maschen. Hierbei solltest du – ähnlich zum vorherigen Punkt – allerdings darauf achten, dass du die Maschen nicht zu eng abkettest. Es empfiehlt sich sogar, die letzte Reihe etwas loser zu stricken, damit sich der Rand nicht zusammenzieht und unschön aussieht. Es kann durch zu straff abgekettete Maschen auch passieren, dass das Strickstück auf dieser Seite etwas schmaler wird.
Wenn es dir schwerfällt, beim Abketten ausreichend Luft zu lassen, kannst du einfach eine Stricknadel zur Hand nehmen, die ein oder zwei Größen größer als die verwendete Nadel ist. Dadurch kettest du die Maschen ganz automatisch lockerer ab.
6. Du nimmst dir nicht genügend Zeit und Ruhe zum Stricken
Beachtest du diesen Punkt, wirst du auch anderen Fehlern weniger machen. Nimmst du dir nämlich nicht ausreichend Ruhe und Zeit zum Stricken, passieren dir eher Flüchtigkeits- oder Schusseligkeitsfehler, weil du zu hektisch oder unachtsam bist. Des Weiteren fallen dir kleine Makel oder verlorene Maschen vermutlich erst deutlich später auf. Das ist nicht nur äußerst ärgerlich, sondern auch schlichtweg vermeidbar.