Was auftreten kann, was hilft

Nicht nur Hitzewallungen: Diese Symptome sind in den Wechseljahren typisch

Eine reife Frau mit geschlossenen Augen und einem entspannten Lächeln genießt die kühle Brise eines Ventilators. Sie trägt ein rosa V-Ausschnitt-Shirt und lehnt sich in einem Stuhl zurück, ihre Arme locker auf dem Tisch vor ihr verschränkt. Ihr blondes Haar fällt locker um ihre Schultern. In der rechten oberen Ecke des Bildes ist ein Logo mit der Aufschrift "Bild der Frau AKTION Gesundheit" zu sehen.
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Frauen in den Wechseljahren leiden häufig unter Hitzewallungen und weiteren Symptomen.

Es gibt typische, bekannte und weniger bekannte Anzeichen für die Zeit um die Menopause. Welche das sind, was dagegen hilft und welche Symptome auch für Männer zutreffen, verraten wir hier.

Zusammen mit den Wechseljahren beginnt eine wahrlich "heiße" Phase für uns Frauen auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Wenn die Hormone zum zweiten Mal in unserem Leben mit uns Achterbahn fahren, bekommen wir das körperlich meist als Hitzewallungen und Nachtschweiß zu spüren. Doch es gibt auch noch weitere Symptome der Wechseljahre, die zeigen, dass sich der Körper gerade im Wandel befindet. Zwei Drittel aller Frauen bemerken diesen Wandel mehr oder weniger deutlich. Aber woran genau bemerken wir, dass da was mit uns passiert? Wir zählen bekannte und weniger bekannte Anzeichen für die Wechseljahre auf.

Wechseljahre: Veränderungen, die ich beeinflussen kann

Die Symptome der Wechseljahre kommen nicht von ungefähr

Während des sogenannten Klimakteriums nimmt die Konzentration der Sexualhormone im Körper langsam ab. Davon merkt etwa ein Drittel der Frauen kaum etwas oder nur wenig – außer, dass die Periode unregelmäßig wird, die Blutungen erst stärker, dann schwächer werden und schließlich gänzlich ausbleiben. Nicht selten kommt es auch zu Blutungen während der Menopause und infolgedessen zur Ausschabung nach den Wechseljahren. Bei den meisten Frauen zeigen sich erste Anzeichen dieser Lebensphase ab Mitte 40.

Diese Hormonabnahme kann sich aber noch auf ganz andere Art und Weise bemerkbar machen. Das äußert sich dann mitunter in Haar- und Hautproblemen, Gewichtszunahme, Schlafstörungen oder dem Verlust der Libido, aber auch in psychischen Anzeichen wie Stimmungsschwankungen, Nervosität, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen und Angst. Symptome, die manche Frauen vielleicht gar nicht in Verbindung mit der Hormonumstellung bringen.

Wechseljahresbeschwerden können Körper und Psyche betreffen: eine Übersicht

Es gibt eine ganze Reihe von Symptomen, die Frau ganz klar mit den Wechseljahren verbindet – etwa Hitzewallungen. Doch das Sexualhormon Östrogen, dessen Spiegel während des Klimakterums abfällt, spielt bei vielen Funktionen von Körper und Psyche eine Rolle. Deshalb sind die Wechseljahresbeschwerden auch so unterschiedlich:

  1. Hitzewallungen
  2. Stimmungsschwankungen
  3. Aggressivität
  4. Nervosität
  5. Überempfindlichkeit, Verletzlichkeit
  6. Depression
  7. Erschöpfung
  8. Schlafprobleme
  9. Leistungsabfall
  10. Libidoverlust
  11. Harnwegsinfekte
  12. Osteoporose
  13. Scheidentrockenheit mit Scheidenbrennen und -jucken (allgemein sind im ganzen Körper die Schleimhäute nicht mehr so feucht wie in jungen Jahren, was beispielsweise auch zu trockenen Augen führen kann)
  14. Herzrasen
  15. Bluthochdruck und damit verbundenes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  16. Gewichtszunahme und Fettumverteilung (weg von Hüfte und Gesäß hin zu Bauch und Taille)
  17. Haarausfall
  18. Haarwuchs im Gesicht (etwa der "Damenbart")

Heilpflanzen gegen Wechseljahresbeschwerden

Oft dauert die Zeit der Hormonumstellung, zehn oder mehr Jahre. Doch diese Zeit lässt sich durchaus angenehmer gestalten. Denn es lässt sich vieles selbst in die Hand nehmen. Sowohl bei leichten bis mittleren und auch bei stärkeren Beschwerden können pflanzliche Mittel aus der Apotheke lindernd helfen. 

Bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen und psychischen Beschwerden hat sich die Traubensilberkerze bewährt. Gegen stärkere oder betont seelische Beschwerden gibt es diese als Kombinationspräparate mit dem beruhigend und stimmungsaufhellend wirkenden Johanniskraut. Zu Beginn der Wechseljahre auftretende Zyklusunregelmäßigkeiten oder prämenstruelle Beschwerden kann man mit Mönchspfeffer behandeln.

Es gibt noch weitere Heilkräuter für Frauen, die sich bei Wechseljahresbeschwerden etabliert haben. Bei nervöser Unruhe und Schlafstörungen helfen, z. B. Baldrian, Hopfen und Melisse. Traditionell wird Salbei gegen übermäßiges Schwitzen eingesetzt.

Weitere Tipps, wie Sie gut durch die Wechseljahre kommen, sehen Sie in unserer Bildergalerie:

Bewegung hilft – auch der Psyche

Einiges haben wir Frauen auch selbst in der Hand. Mit einem gesunden Lebensstil können wir unser Wohlbefinden erheblich steigern und Symptome lindern. Ein echter Allrounder ist da tatsächlich der Sport. Jetzt helfen vor allem sanfte Sportarten wie Yoga und Gymnastik, um einerseits Osteoporose vorzubeugen und Herz und Kreislauf zu stärken, sowie andererseits die Muskulatur zu kräftigen. Extrabonus: Körperliche Aktivität vertreibt auch hormonell bedingte Extrapfunde wieder.

Leidet vor allem die Stimmung, kann ebenfalls der Sport helfen. Horchen Sie in sich hinein: Wo hakt's? Was tut Ihnen jetzt gut? Es darf auch mal ein bisschen Seelenfutter sein, vor allem, wenn die Leckerei mit viel Folsäure, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D daherkommt. Lachs, Avocado, Spinat, Kichererbsen – wie wäre es zum Beispiel mit einer richtig schönen Wohlfühl-Bowl mit Avocado und Räucherlachs?

Gesunde Ernährung und Bewegung tun übrigens auch unserem größten Organ gut. Denn in und nach den Wechseljahren verändern sich die Bedürfnisse der Haut.

Und wie sieht's mit der Libido aus? Auch die lässt sich wieder aufwecken aus dem Hormonschlaf – nämlich ebenfalls mit Sport, Ernährung und Co. Der Lustabfall in den Wechseljahren kann mit dem Abfall der Sexualhormone zusammenhängen. Da auch etliche weitere Ursachen dazu beitragen können, sollten sexuelle Beschwerden ärztlich abgeklärt werden.

Hormonersatztherapie: Wann ist sie sinnvoll?

Wer unter starken Wechseljahresbeschwerden leidet, kann sich ärztlich beraten lassen und über eine Hormonersatztherapie nachdenken. Wenn die Beschwerden die Gesundheit und den Alltag erheblich einschränken, kann die HET oder HRT (engl. hormone replacement therapy) möglicherweise sinnvoll sein. Sprechen Sie dazu unbedingt mit Ihren behandelnden Ärzt*innen und lassen Sie sich auch über etwaige Risiken aufklären.

Testosteronspiegel sinkt nicht rapide, sondern nach und nach

Allerdings sind die Beschwerden bei den meisten Männern weniger ausgeprägt. Denn bei ihnen sinkt – im Gegensatz zu Frauen – der Hormonspiegel sehr langsam und stetig. Bei Frauen vollzieht sich die Reduktion anders, langsame und schnelle Hormonabnahme wechseln sich phasenweise ab. Deshalb entstehen bei Frauen häufiger Wechseljahresbeschwerden.

Verzagen müssen Frauen während der Wechseljahre und ihrer Symptome aber nicht. Fakt ist: bei der einen fallen sie schlimmer aus, bei den anderen weniger schlimm. Aber wie Sie sehen, gibt es für viele der Symptome abmildernde Vorgehensweisen, etwa die richtige Ernährung in den Wechseljahren

Quellen:
Hadji P, Klein S, Gothe H, Haussler B, Kless T, Schmidt T, et al. The epidemiology of osteoporosis–Bone Evaluation Study (BEST): an analysis of routine health insurance data. Deutsches Arzteblatt international. 2013, frauenaerzte-im-netz.de
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